Hagen. Schnell, günstig, leicht: Anna-Lena Noll, leitende Maskenbildnerin des Theaters Hagen, gibt drei Schminktipps für jedermann.
Halloween naht - besonders für junge Menschen ein besonderer Termin. Gruselig, gespenstisch, furchteinflößend oder blutrünstig kann es zugehen am letzten Tag im Oktober. Wer auf die Schnelle noch eine lieblich-abstoßende Aufmachung braucht, der ist hier richtig: Anna-Lena Noll (36), Chef-Maskenbildnerin am Theater Hagen, gibt drei Tipps, die wenig Geld kosten, schnell gemacht sind und garantierten Grusel-Faktor haben.
Tipp 1: Gegenstand, der aus der Haut wächst
„Wir lassen eine Spielkarte aus einer blutigen Wunde ragen“, sagt Anna-Lena Noll. Man könne aber auch andere Gegenstände verwenden: Büroklammern zum Beispiel. Aber Vorsicht: die können spitz und gefährlich sein. Die Kreuz-Dame schneidet Anna-Lena Noll auf etwa einem Drittel ab.
Dann fasst sie die Schnittkante von beiden Seiten mit drei, vier zurechtgeformten Wachsklebeplättchen ein und klebt sie mit Hilfe eines Spatels auf einen dünnen Strich Wimpernkleber auf der Haut. Der Kleber muss nach dem Auftragen leicht antrocknen, ein Föhn kann helfen. „Der Vorteil an dem Kleber ist: Den kann man einfach abknibbeln, der klebt nicht nach“, sagt Anna-Lena Noll. Damit es noch besser hält (optional): die Hautpartie vorher mit Alkohol (zum Beispiel Wodka) reinigen.
„Wir lassen eine Spielkarte aus einer blutigen Wunde ragen.“
Nun wird die Wachswulst geschminkt mit Lippenstift, Lidschatten und/oder Rouge in hellen und dunklen Rottönen: die Nischen und Risse dunkel, alle erhabenen Stellen heller. „Das schafft einen schönen dreidimensionalen Effekt“, sagt die Maskenbildnerin, die schon seit 17 Jahren am Theater Hagen arbeitet. Mit einer Mischung aus Dunkelbraun und Auberginenfarbe füllt sie die restlichen kleinen Flächen der Wunde aus.
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Weil es dann besser aussieht, werden auch Augen und Lippen geschminkt: die Lippenwinkel dunkler als die Mitte. Die Augen mit einem weichen, buschigen Pinsel rötlich und dunkel untermalen. „Eher Wischtechnik als feine Konturen“, sagt Anna-Lena Noll. Zum Abschluss optional: Das künstliche Blut, das es zu Halloween im Supermarkt oder im Drogeriemarkt gibt, vorsichtig über die Wachswulst träufeln und verlaufen lassen. Achtung: nicht ins Auge geraten lassen.
Material: Wimpernkleber, Wachsklebeplättchen und künstliches Blut aus dem Drogeriemarkt, eine Spielkarte sowie Lippenstift, Lidschatten und Rouge aus dem Hausgebrauch.
Dauer: 15 – 20 Minuten
Kosten: unter 10 Euro
Schwierigkeitsgrad: leicht
Tipp 2: Blutige Wunde
Erneut vier Wachsplättchen in der Hand wärmen, zu einer längeren Wulst modellieren und auf den Wimpernkleber auf der Wange auftragen. Erneut kann vorher ein Föhn beim Antrocknen des Klebers helfen. Mit dem Fingernagel das Wachs außen fest- und flachdrücken. „Mit dem Spatel würde ich das hier nicht machen, dazu ist die Wange zu weich, das kann weh tun“, sagt Anna-Lena Noll.
Mit Foundation in Hautfarbe die Wulst einfärben, dann abpudern. Anschließend: Mit einem Spatel - oder einem Zahnstocher oder einer Haarnadel - eine kleine Furche in den Wachs modellieren und die Furche auf der ganzen Länge etwas ausfransen lassen. Diese Furche wieder mit dunklem Lippenstift rot färben. Drumherum mit einem buschigen Pinsel unterschiedliche hellere Lippenstifte rot auftragen, um die Übergänge zur Haut zu kaschieren und eine täuschend echte Entzündung zu erschaffen. Auch hier am Ende das Kunstblut - falls vorhanden - nicht vergessen.
Material: Wimpernkleber, Wachsklebeplättchen und künstliches Blut aus dem Drogeriemarkt, Lippenstift und Rouge aus dem Hausgebrauch.
Dauer: 10 – 15 Minuten
Kosten: unter 10 Euro
Schwierigkeitsgrad: etwas schwerer
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Tipp 3: Tausendfüßler im Gesicht
Furchtbare Vorstellung: Ein Tausendfüßler schlängelt sich durchs Auge und kommt aus der Nase wieder heraus. „Das ist schon etwas anspruchsvoller“, sagt Anna-Lena Noll über den dritten Schmink-Tipp. Denn: Es muss sehr exakt gezeichnet werden. Mit Rouge wird das Auge leicht eingefärbt.
Mit einem Kajal-Stift werden abwechselnd waagerechte dunkelbraune und schwarze Striche gezogen: mal dicker, mal dünner. Entweder an die schwarzen oder die braunen Linien kleine Füßchen anschließen lassen. Tipp: Leichter lässt sich die Farbe des Kajal-Stifts auftragen, wenn man ihn zuvor mit Vaseline benetzt. Den Kopf des Tierchens nicht vergessen. „Das ist viel Kleinarbeit und kostet etwas Zeit“, sagt Anna-Lena Noll.
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