Essen. Wer an Halloween nicht um „Süßes oder Saures“ betteln möchte: Wir haben da ein paar TV-Tipps für die Horror-Stimmung auf der Couch.
- Halloween steht vor der Tür: Am 31. Oktober steht der Tag des Gruselns an.
- Sie verbringen den Abend auf der Couch, haben aber trotzdem Lust auf Grusel?
- Wir haben fünf Tipps für den passenden Horrorschock im Fernsehen.
Am 31. Oktober ist das große Fest von Grusel, Monstern und geschnitzten Kürbissen: Halloween 2024. Sie müssen nicht mit den Kindern raus, um nach „Süßem oder Saurem“ zu fragen? Eine Party muss es auch nicht sein? Wie wäre es da mit einem Horrorfilm?
Sollen es die altbekannten Klassiker sein, die Geheimtipps, die vielleicht nicht für jeden Geschmack das richtige sind, oder doch etwas ganz anderes? Im zweiten Teil unserer großen Horrorfilm-Übersicht schauen wir auf fünf aktuelle Trends im Horrorgenre – natürlich inklusive passender Filmempfehlungen.
Weitere Teile unserer Horrorfilm-Übersicht
Horrorfilm meets Gesellschaftskritik: I Saw The TV Glow
Dass Horrorfilme in irgendeiner Weise gesellschaftliche Ängste aufgreifen, ist kein unbekannter Fakt. So schrieb schon Horror-Autor Stephen King über die Popularität, die George Romeros apokalyptischer Horrorfilm „Die Nacht der lebenden Toten“ im Nachkriegsdeutschland hatte. In den Siebzigern und Achtzigern thematisierten Filme wie der Exorzist die verlorene Unschuld der Jugend. Wo damals diese Themen das Genre als Subtext beeinflussten, sind die Filmemacherinnen und -macher heute sehr viel klarer mit ihren Botschaften.
Und auch wenn es dieses Jahr bisher erst wenige solcher Horrorfilme gab, soll an dieser Stelle Jane Schoenbruns „I Saw The TV Glow“ hervorgehoben werden. In diesem geht es um zwei Jugendliche, die auf eine mysteriöse Fernsehshow stoßen und zunehmend infrage stellen, was Realität ist und was Fiktion. Dass Schoenbrun als nicht-binäre Person hier eine Horror-Metapher rund um die Identitätssuche und die Angst vor dem Nicht-Akzeptiert-Werden geschaffen hat, ist in jedem Fall kein Zufall.
- „I Saw The TV Glow“ ist aktuell noch nicht im Streaming in Deutschland verfügbar. Allerdings zeigen immer wieder einige Kinos Sondervorstellungen.
Ernstzunehmende Kunst: Der Horrorfilm Longlegs
Horrorfilme führten in der Filmwelt lange ein gewisses Schattendasein. Im Gegensatz zu den großen Dramen galten die meisten Genrefilme eher als Kunst zweiter Klasse oder zumindest als die anspruchslosere Unterhaltung. Und auch wenn sich seit der Zeit des Stummfilm-Horrors immer wieder als Genre zeigte, in denen es bedeutende Innovationen gab, als wirkliches Kunst- und Kulturprodukt gelten sie auch heute nicht immer. Wobei man natürlich auch zugeben muss, dass es viele schlechte, billig produzierte Schocker gibt, die dem guten Ruf nicht gerade förderlich sind.
Der anspruchsvolle, künstlerische Horror ist heute beinahe synonym zum Filmstudio A24. Dieses hat sich den Ruf erarbeitet, nicht immer massentaugliche, aber in jedem Fall besondere Filme zu produzieren. Aber auch darüber hinaus existieren Beispiele. So zum Beispiel der als „gruseligster Film des Jahres“ betitelte „Longlegs“. Bei diesem geht es um die Jagd nach einem offenbar übernatürlichen Serienmörder (gespielt von Nicolas Cage). Langsam wird dabei an den atmosphärischen Schrauben gedreht, bevor der wirkliche Horror beginnt.
- „Longlegs“ läuft seit dem 8. August in den deutschen Kinos.
Kreativen Ideen versus große Filmuniversen: Megan und Smile
In der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre galt eigentlich nur eine Devise für Hollywood – jeder wollte das nächste Marvel werden. Große miteinander verbundene Filmuniversen waren in Mode und versprachen, äußerst lukrativ zu sein. Jetzt, mit einigen Jahren Abstand, wissen wir, dass auch der Hype rund um die Superhelden nicht ewig anhielt. Außerdem stellte sich schnell heraus, dass sich auch nicht jedes Genre über zig Filme ausdehnen ließ. Universal Pictures scheiterte etwa krachend damit, eine Marvel-ähnliches Filmuniversum rund um klassische Horrorgeschichten wie die Mumie, Dracula und Dr. Jekyll und Mr. Hyde zu etablieren. Einzig die „Conjuring“-Filmreihe war in der Lage, einige Ableger zu produzieren, die zwar formelhafte, aber zumindest solide Popcorn-Schocker waren.
Während also die Tendenz zum Blockbuster-Kino ging, setzten einige Filmproduzenten darauf, lieber viele günstige Filme herauszubringen. So veröffentlicht etwa Blumhouse Pictures seit Jahren ungefähr zehn Horrorfilme im Jahr, die jeweils nur einen Bruchteil dessen kosten, das ein Superhelden-Blockbuster verschlingt. Natürlich sind nicht alle dieser Filme erfolgreich, aber bei dieser Masse, müssen sie das auch gar nicht alle sein. So wurde die Blumhouse-Produktion „Megan“ über eine künstliche Intelligenz, die außer Kontrolle gerät, zum launig-gruseligen Überraschungshit. Kurz vor Halloween kommt dieses Jahr außerdem die Fortsetzung der Horror-Überraschung „Smile“ ins Kino, welches vor zwei Jahren für ähnliche Furore sorgte.
- „Megan“ ist im Abo bei Amazon Prime enthalten. „Smile“ kann dort entweder gekauft oder geliehen werden. Die Fortsetzung „Smile 2“ startet am 17. Oktober in den deutschen Kinos.
Filmklassiker mit neuem Dreh: Godzilla Minus One
Wie in quasi allen Filmrichtungen werden auch beim Horror jede Menge alter Ideen recycelt. Denn auch wenn neue Ideen – wenn sie denn zünden – große Wellen schlagen, sorgt die Verwendung altbekannter Figuren zumindest dafür, dass ein paar treue Fans ins Kino gelockt werden. Um aber nicht einfach komplett abgepauste Drehbücher zu verwenden, bemühen sich die (besseren) Filmemacherinnen und -macher neue Perspektiven auf die alten Ideen zu finden.
So überraschte Ende 2023 „Godzilla Minus One“ weltweit die Fans. In einer Zeit, in der – gerade in US-amerikanischen Produktionen – Monsterfilme in computergenerierte Zerstörungsorgien ausarten, zeichnete die japanische Produktion ein ganz anderes Bild. So ist das Herzstück des Films die Geschichte rund um den unwilligen Kamikaze-Piloten Shikishima (Ryunosuke Kamiki), der in den Nachwehen des Zweiten Weltkrieges von Schuldgefühlen und seinem Trauma geplagt wird. Dadurch erhält der Film rund um die Monsterechse Godzilla, einen zutiefst menschlichen Anstrich.
- „Godzilla Minus One“ ist im Netflix-Abo enthalten.
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Streaming statt Kino: „Spuk im Hill House“ und „Midnight Mass“
Horror muss aber nicht nur im Kino stattfinden. Im Zeitalter der Streamingdienste findet der Gruselfilmabend ganz entspannt auf der heimischen Couch statt. Dafür produzieren Netflix, Amazon Prime und Co. nicht nur ihre eigenen Filme, sondern bringen den Grusel auch als Serienform nach Hause. Dadurch lassen sich häufig vielschichtigere und komplexere Geschichten erzählen.
Heraus stechen dabei die Serien, die der Filmemacher Mike Flanagan in den letzten Jahren für Netflix schuf: „Spuk im Hill House“ etwa verband den Grusel mit der Geschichte einer dysfunktionalen Familie, während „Midnight Mass“ Religion und Fanatismus behandelte. Aber auch andere Serien, wie etwa das mal lustige, mal gruselige „Evil“ auf Paramount+, bieten ganz eigene Horror-Unterhaltung. Hier untersucht eine bunt zusammengewürfelte Experten-Gruppe für die katholische Kirche unerklärliche Phänomene.
- „Spuk im Hill House“, „Midnight Mass“ sowie weitere interessante Horrorserien sind im Netflix-Abo enthalten. „Evil“ kann in Teilen über das Abo von Amazon Prime geschaut werden. Neuere Staffeln benötigen das zusätzliche Abo des Paramount+-Kanals.
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