Hagen. Das Amtsgericht versteigert wieder acht Wohnungen und Häuser in Hagen. Ein Blick auf die Termine und die Preise:

Für viele Familien oder Immobilien-Interessenten bieten Zwangsversteigerungen eine vergleichsweise günstige Möglichkeit, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben. Der Knackpunkt ist oft: Vorab ist kein Besichtigungstermin möglich, man kauft die Immobilie quasi „ungesehen“. Dafür können Bietinteressenten im Versteigerungsportal des Amtsgerichts Hagen in den meisten Fällen Gutachten, Exposees und Fotos (zum Teil nur von außen) einsehen. Auch in den kommenden Wochen wird es wieder mehrere Versteigerungstermine in Hagen geben - ein Blick auf die Objekte:

Zwangsversteigerungen - Infos und Ablauf

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    Zweifamilienhaus, Lindenbergstraße in Hohenlimburg, Verkehrswert: 370.000 Euro. Versteigert wird ein zweigeschossiges, unterkellertes Zweifamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss und Garage (Baujahr circa 1957). Erd- und Dachgeschoss verfügen über jeweils ca. 58 Quadratmeter, insgesamt stehen rund 160 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Eine Besichtigung war dem Gutachter, so das Gericht mit, nur teilweise möglich - im Keller und Erdgeschoss. Es gibt keine Altlasten-Einträge. Das Gebäude ist laut Gutachten teilweise saniert, teilweise wurden Fenster erneuert, laut Aussage der Eigentümer die Heizung sowie Fassade und Dach erneuert. Das Eckgrundstück ist rund 400 Quadratmeter groß. Ein zusätzlicher Hinweis vom Gericht: „Das Objekt wurde mit öffentlichen Mitteln gefördert, sodass eine Zweckbindung besteht, das Eigenheim zu eigenen Wohnzwecken zu nutzen.“ Versteigerungstermin ist Freitag, 30. August, 11 Uhr, 1. Etage, Sitzungssaal 143 am Amtsgericht.

    Einfamilienhaus, Höfinghoffstr. in Dahl, Verkehrswert: 340.000 Euro: Laut Gutachten - ohne Innenbesichtigung - verfügt das zu versteigernde Wohnhaus über etwa 350 Quadratmeter Bruttogrundfläche (mit Garage - 2 Stellplätze hintereinander). Es gibt Unter- und Erdgeschoss sowie ein nicht ausgebautes Dachgeschoss. Das Baujahr wird auf 1970/1971 geschätzt. Das Haus verfügt über einen großen Anteil an Garten- und Freiflächen (insgesamt 822 Quadratmeter Grundstücksfläche), das Untergeschoss ist teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut, „es sind Baumängel/Bauschäden vorhanden“. Versteigerungstermin: Mittwoch, 4. September, 9 Uhr, III. Obergeschoss, Saal 363

    Die Sommerserie „Schätze am Wegesrand“
    In der großen Sommerserie der Hagener Stadtredaktion erzählen wir die Geschichten von außergewöhnlichen Häusern und Landmarken: Viele haben sie vielleicht schon einmal am Wegesrand entdeckt, wissen aber nicht, was sich dahinter verbirgt. Folgende Teile sind bereits erschienen:

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    Eigentumswohnung (3 bis 4 Zimmer), Buscheystr. in Wehringhausen, Verkehrswert: 87.100 Euro: Versteigert wird Anfang September auch eine vermietete Eigentumswohnung im Dachgeschoss eines viergeschossigen, unterkellerten Wohnhauses (Bj 1904), das über ein ausgebautes Dachgeschoss verfügt. Die Wohnung besteht aus 4 Zimmern, Küche, Diele, Bad und Keller mit einer Größe von ca. 96 Quadratmetern. Nach Auskunft der WEG-Verwaltung wurde durch die Eigentümerversammlung eine Dachsanierung beschlossen. Für eine nachhaltige Nutzung seien, heißt es im Gutachten, weitere Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen. „Es bestehen Bauschäden und Baumängel.“ Termin: Freitag, 6. September, 11 Uhr, I. Obergeschoss, Saal 143.

    Im Internet können Interessenten Gutachten und zum Teil auch Fotos der Immobilien einsehen, die zwangsversteigert werden sollen. In vielen Fällen handelt es sich dabei allerdings um Außenaufnahmen.
    Im Internet können Interessenten Gutachten und zum Teil auch Fotos der Immobilien einsehen, die zwangsversteigert werden sollen. In vielen Fällen handelt es sich dabei allerdings um Außenaufnahmen. © WP | Michael Kleinrensing

    Einfamilienhaus mit Reithalle im Wolfskuhler Weg, Verkehrswert: 345.000 Euro. Unter den Hammer kommt auch ein Grundstück samt Immobilie, das zusätzlich über eine Reithalle mit 10 Pferdeboxen verfügt. Auf dem Grundstück besteht laut Gutachten Erbbaurecht (bis zum Oktober 2030). Es ist teilweise bebaut - mit einem Einfamilienwohnhaus und Einliegerwohnung (Bruttogrundfläche ca. 300 m²) sowie einer Reithalle mit 10 Pferdeboxen (ca. 600 m²). Dem Gutachter war kein Zugang zum Objekt möglich, so das Gericht. Das Wohnhaus befinde sich in ruhiger Lage, das Objekt verfüge über einen großen Anteil an Frei- und Nebenflächen sowie schönen Ausblick. Die Einliegerwohnung befindet sich samt Nebenräumen, Haustechnik und Sauna im Keller, der über einen separaten Eingang verfügt.
    Im Erdgeschoss befinden sich Wohnräume und Hauptwohnung. Laut Angabe der Erbbauberechtigten „soll das Pferdestallgebäude eine Asbestbelastung aufweisen, was der Sachverständige infolge fehlender Innenbesichtigung nicht bestätigen konnte.“ Termin: Freitag, 13. September, 9 Uhr, I. Obergeschoss, Saal 143

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    Eigentumswohnung (3 bis 4 Zimmer), Augustastr. in Wehringhausen, Verkehrswert: 100.900 Euro. Laut Gutachten liegt die zu versteigernde Wohnung im 2. Obergeschoss und verfügt über vier Zimmer, Küche, Bad, Diele, Balkon sowie 2 Abstellräumen und Keller. Eine Innenbesichtigung sei dem Gutachter, so das Gericht, nicht möglich gewesen. Die Wohnfläche beträgt rund 125 Quadratmeter. Termin: Freitag, 20. September, 9 Uhr, I. Obergeschoss, Saal 143.

    Die Versteigerungstermine finden am Amtsgericht in Hagen statt.
    Die Versteigerungstermine finden am Amtsgericht in Hagen statt. © WP | Michael Kleinrensing

    Zweifamilienhaus mit Garage & Kfz-Stellplatz, Hochstr. in Hagen, Verkehrswert: 378.000 Euro. Versteigert wird ein mehrgeschossiges Wohnhaus (massiv, freistehend) mit zwei Wohneinheiten (teilausgebautem Dachgeschoss), Fertiggarage und 2 Stellplätzen. Das Haus verfügt über Wintergarten/Balkon und stand am Bewertungstag leer. Es sind Baumängel/Bauschäden vorhanden. Parkmöglichkeiten stehen nur eingeschränkt zur Verfügung. Das Objekt grenzt an einen Spielplatz. Termin: Freitag, 20. September, 11 Uhr, I. Obergeschoss, Saal 143.

    Hinweise für Bieter

    Das Gericht gibt Hinweise für Bietinteressenten: Der Verkehrswert wird durch das Gericht aufgrund eines Gutachtens festgesetzt. Gutachten, Exposé oder Fotos können im Internet eingesehen werden.

    Gebote können nur im Versteigerungstermin abgegeben werden. Bieter müssen sich durch ein gültiges Dokument ausweisen. Sie müssen damit rechnen, dass eine Sicherheitsleistung in Höhe von 10 Prozent des festgesetzten Verkehrswertes verlangt wird. Die Bietzeit beträgt mindestens 30 Minuten. Neben dem Gebot sind vom Ersteher die Gerichtskosten für die Erteilung des Zuschlags, sowie für seine Eintragung im Grundbuch und die Grunderwerbsteuer zu zahlen.

    Es handele sich um allgemeine Hinweise. Das Gericht betont: „Es ist nicht möglich, auf diesem Weg alle denkbaren Besonderheiten, die den Einzelfall betreffen können, darzustellen. Alle für den Interessenten wichtigen Angaben und Versteigerungsbedingungen werden im Versteigerungstermin eingehend erörtert.“

    Mehrfamilienhaus mit Garage (ehemals genehmigt mit Gewerbe im Erdgeschoss) an der Rembergstraße, Verkehrswert: 322.000 Euro. Es handelt sich um ein dreigeschossiges, unterkellertes Mehrfamilienwohnhaus mit Garage nebst eingeschossigem Anbau mit 4 Wohnungen. Das Baujahr ist unbekannt, „es handelt sich um einen Vorkriegsbau, der wieder aufgebaut wurde“, so das Gericht. Es verfügt über einen Ölheizungseinbau von ca. 1968. Eine Innenbesichtigung war dem Sachverständigen nicht möglich. Termin: Freitag, 27. September, 9 Uhr, Etage 1, Sitzungssaal 143.

    Eigentumswohnung (3 bis 4 Zimmer), Eilper Str. in Eilpe, Verkehrswert: 122.000 Euro. Die Wohnung, die zwangsversteigert wird, war am Bewertungstag vermietet. Es handelt sich um eine ca. 99 Quadratmeter große Wohnung im 2. Obergeschoss eines dreigeschossigen, unterkellerten Wohn-/Geschäftshauses mit ausgebautem Dachgeschoss. Die Wohnung besteht aus Flur, Bad, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und zwei Kinderzimmern. Das Grundstück ist im Altlastenverdachtsflächenkataster eingetragen, der Altlastenverdacht gilt jedoch als ausgeräumt. „Die von einem Ersteher zu übernehmenden Rechte liegen über dem geringsten Gebot“, so das Gericht. Termin: Mittwoch, 16. Oktober, 9 Uhr, III. Obergeschoss, Saal 363.