Mülheim. Der Bürgerentscheid zur Zukunft der VHS in der Müga steht am 6. Oktober ins Haus. Jetzt startet eine neue Initiative. Mit einer ganz neuen Idee.
Jürgen Abeln will es wissen: Keine 14 Tage vor dem Bürgerentscheid zur Zukunft des VHS-Betriebs in der Müga geht er mit einer eigenen Idee in die Vollen und will dafür eine Bürgerinitiative gründen. Abeln will das denkmalgeschützte, sanierungsbedürftige Gebäude nicht von der VHS genutzt, sondern es nach einem prominenten Essener Vorbild entwickelt sehen.
Der 44-jährige Familienvater kommt aus Saarn, er ist nach eigener Auskunft im Immobilien- und Vermietungsgeschäft tätig. Unter anderem betreibt er das Business Center Saarn an der Düsseldorfer Straße, wo Freiberufler und Selbstständige voll ausgestattete Büroräume auf Zeit anmieten können.
„In Mülheim fehlt ein Begegnungszentrum, das alle Bürger zusammenbringt“
Abeln sagt: „In Mülheim fehlt ein Begegnungs- und Kommunikationszentrum, das alle Bürger zusammenbringt. Das alte VHS-Gebäude ist für den Austausch zwischen Menschen angelegt worden und hierfür ideal. Warum nur ein reines Weiterbildungshaus daraus machen? Es ist so viel mehr möglich. . .“
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Was ihm da vorschwebt? Eine Mischung aus Bürgerzentrum, Unperfekthaus, Freizeitzentrum, Veranstaltungsfläche, Bildungsangebot, Gastronomie und Treffpunkt. Mit dem Unperfekthaus in Essens Innenstadt habe Reinhard Wiesemann gezeigt, was möglich sein könne, wie man ein „Haus voller Leben“ schaffen könne. Für Mülheim würde sich Abeln noch mehr wünschen: ein Haus für alle Generationen.
Idee: Finanzierung über Sponsoren, Investoren und Fördermittel
Montags ein Skatturnier, dienstags ein philosophischer Abend. Tagsüber arbeiten Kreative in offenen Ateliers. Ein Ehrenamtstreff der Senioren bekommt einen Raum. Parteien halten dort Bürgersprechstunden ab, Bürgerinitiativen laden zu Infoveranstaltungen ein. Das alles zusätzlich zu Veranstaltungen und Festen, die es früher in der VHS gegeben hat. . . So stellt sich Abeln ein „Mülheimer Unperfekthaus“ vor.
Zur Finanzierung eines solchen Vorhabens bleibt Abeln indes vage. Er glaubt, dass die notwendigen Millionen durch Fördermittel, aber auch über das Engagement von Privaten zusammenkommen könnten: durch Unternehmen, über Spenden, Investoren oder Crowdfunding. Das, sagt er, könnte „schneller und besser gestemmt werden als durch die überschuldete Stadt alleine“. Die Stadt selbst könne außen vor bleiben.
Abeln rät Bürgern, beim Bürgerentscheid mit „Nein“ zu stimmen
Der Saarner stellt klar, dass er selbst keine wirtschaftlichen Interessen am Gebäude hege. Auch sei er nicht verbandelt mit Verwaltung oder Politik. „Ich lasse mich nicht vor irgendeinen Karren spannen“, sagt er. Er empfiehlt den Bürgern aber, beim Bürgerentscheid am 6. Oktober mit „Nein“ zu stimmen, um die Chance für ein „Mülheimer Unperfekthaus“ zu behalten und nicht einseitig auf Weiterbildung vor Ort zu setzen.
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Abeln wünscht sich mehr „kulturelles Leben" in dem Gebäude, das werde ein erfolgreicher Bürgerentscheid aber nicht bringen. „Hier und jetzt haben wir die einmalige Gelegenheit, das alte VHS-Gebäude tatsächlich zu einem echten Bürgerzentrum zu machen.“
Aber doch Lob für die Initiative zum Erhalt der VHS in der Müga
Die Initiatoren des Bürgerentscheids dürften sich über Abelns späten Vorstoß wenig freuen. An die Initiative verteilt der Saarner aber Lob: Sie habe „durch ihren unermüdlichen Einsatz und den durch den Bürgerentscheid aufgebauten politischen Druck das Wichtigste bereits geschafft“: Das Gebäude in der Müga bleibe, so zuletzt der politische Beschluss, in öffentlicher Hand und werde nicht verkauft.
Jetzt sei nur die Frage, wie eine öffentliche Nutzung aussehen sollte.
Zur Gründung einer Bürgerinitiative sucht Abeln Mitstreiter. Informieren können sie sich im Netz unter h-t-haus.de. Kontakt: h-t-haus@gmx.de.
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