Gladbeck. Max (7) letzter Wunsch war ein Ausflug ins Disneyland. Der Gladbecker leidet an unheilbarer Leukämie, so hat er den Besuch in Paris erlebt.

„Der Prinzessinnenpavillon!“ Diese Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen, fragt man Max, was ihm im Disneyland in Paris am besten gefallen hat. Drei Tage lang war der todkranke Junge aus Gladbeck jetzt im Freizeitpark in der französischen Hauptstadt. Damit ging der Herzenswunsch des Siebenjährigen in Erfüllung.

Max leidet an Leukämie, der Krebs ist so aggressiv, dass weder Chemo noch Stammzellentherapie helfen können. Der Ausflug ins Disneyland, es war auch die Erfüllung eines letzten Wunsches. Die Anteilnahme an Max Schicksal ist riesig, eine Spendenaktion bringt innerhalb kürzester Zeit das nötige Geld für diesen schönen Ausflug zusammen.

Sanitäter hätten Max jederzeit zurück nach Gladbeck bringen können

Denn tatsächlich, „es war mega“, sagt Mutter Anna Beutler. Es sei halt genau so gewesen, wie man sich Disneyland vorstellt. Es gab jede Menge zu gucken und zu staunen. Und das habe Max dann auch getan und zahlreiche Eindrücke aufgenommen. „Wir waren den ganzen Tag im Park unterwegs“, berichtet die Mutter. Es habe alles super gepasst – auch durch die Unterstützung des ASB-Wünschewagens.

Gemeinsam mit Mutter Anna und seinen Brüdern hat Max den Ausflug nach Paris genossen. .
Gemeinsam mit Mutter Anna und seinen Brüdern hat Max den Ausflug nach Paris genossen. . © Anna Beutler | Anna Beutler

Der hat Max nach Paris gefahren, Sanitäter waren vor Ort, quasi als Backup, und hätten Max im Falle von Komplikationen auch sofort nach Hause bringen können. Das war zum Glück nicht nötig. Bis zum Tag der Abreise habe sie Max versucht im Ungewissen zu lassen, schließlich hätte die tückische Krankheit jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen können. Als es am Tag der Abfahrt dann klar ist, dass es ins Disneyland geht, ist die Freude bei Max und seinen Geschwistern riesig.

Fotos, Autogramme und Berge von Kuscheltieren als Mitbringsel

Und bei Anna Beutler ist die Erleichterung groß. Kann sie auf diese Weise doch zumindest ein Versprechen erfüllen, dass sie Max gegeben hat. „Bei jeder Spritze, bei jeder Pille, die ich ihm verabreicht habe, habe ich ihm gesagt, dass das wieder zehn Euro für Disneyland sind.“

Der Handschlag mit Goofy – für Mutter Anna ein schöner, aber zugleich schmerzhafter Moment.
Der Handschlag mit Goofy – für Mutter Anna ein schöner, aber zugleich schmerzhafter Moment. © Anna Beutler | Anna Beutler

Max erkundet den Park im Rollstuhl, kann sich so ganz auf seine Lieblinge konzentrieren. Er ist befreit, lacht, freut sich, als er im Prinzessinnenpavillon auf Aurora aus dem Disney-Klassiker Dornröschen trifft. Auch Begegnungen mit Belle aus „Die schöne und das Biest“ und Cinderella gehören zu den Erinnerungen, die die Familie mit nach Gladbeck bringt – neben Fotos, Autogrammen und Bergen von Kuscheltieren. Einziger kleiner Wermutstropfen – wenn man überhaupt davon sprechen kann. Max’ absoluter Liebling, die böse Meerhexe Ursula aus Arielle, hat sich nicht blicken lassen.

Schöne und schmerzhafte Situationen liegen eng beieinander

Dafür entstanden jede Menge Bilder vom lachenden und strahlenden Max – für Anna Beutler eine Erleichterung und zwischenzeitlich auch die Möglichkeit, abzuschalten, der Versuch, die Sorgen ein wenig zu verdrängen. Wobei das in so einer Situation kaum gelingt. Und so berichtet Anna Beutler vom sowohl schönsten als auch schmerzhaftesten Punkt der Reise. „Bei der Parade im Park mit Tausenden Menschen, Goofy kam zu Max, hat ihm die Hand gereicht, ich wusste aber in dem Moment eben auch genau, warum wir da sind.“

Noch gehe es Max gut, er lacht und spielt, berichtet Anna Beutler. Doch gleichzeitig schossen die Werte in die Höhe, „werden immer schlechter“. Auch der Körper zeige Anzeichen der Krankheit. Umso dankbarer ist Anna Beutler, dass Max Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist, dass er gemeinsam mit seinen Brüdern Disneyland sehen durfte.

Denn wie es nun weitergeht, das vermag niemand zu prophezeien. Die Familie will Max die Zeit nun so schön wie möglich gestalten, denn alle wissen, dass irgendwann der Tag kommt, an dem Max nicht mehr da sein wird, es kein Happy End á la Disney geben wird.

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