Gladbeck. Große Erleichterung: Es gibt einen Stammzellenspender für Max aus Gladbeck. Ein großer Schritt im Kampf gegen Leukämie. So geht es nun weiter.

„Max hat seinen genetischen Zwilling gefunden!“ So euphorisch freut sich Anna Beutler mit ihrem Sohn. Der Sechsjährige hat Leukämie, ist dringend auf einen Stammzellenspender angewiesen. Nun ist der richtige Spender gefunden. Als die Familie am Mittwochmorgen diese Nachricht erhalten hat, flossen Freudentränen.

Als die gute Nachricht bei der Familie in Gladbeck ankam, flossen bei Mutter Anna die Freudentränen.
Als die gute Nachricht bei der Familie in Gladbeck ankam, flossen bei Mutter Anna die Freudentränen. © Anna Beutler

Die Freude ist riesig. „Mir ist damit der größte Stein vom Herzen gefallen“, sagt Anna Beutler und spricht von „absoluter Erleichterung“. Das nun ein Spender gefunden wurde, sei ein wichtiger großer Schritt. Doch noch sei der Drops nicht gelutscht, sagt die Mutter.

Donnerstag geht es wieder von Gladbeck nach Krefeld in die Klinik

Schon am Donnerstag geht es nun wieder in die Klinik nach Krefeld. Dort stehen dann die vorbereitenden Untersuchungen für die Stammzellentransplantation an. Schließlich sollen sämtliche Risiken ausgeschlossen sein, und die behandelnden Ärzte wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Außerdem erhält Max die letzte Bestrahlung. Eine Knochenmarkspunktion soll Aufschluss darüber geben, wie die Chemo angeschlagen hat. „Wir hoffen und beten, dass dann alles vorbei ist“, sagt Mutter Anna.

Viele Menschen aus Gladbeck und den Nachbarstädten waren zur großen Typisierungsaktion für Max in der Stadthalle gekommen – so wie hier Tanja Altin.
Viele Menschen aus Gladbeck und den Nachbarstädten waren zur großen Typisierungsaktion für Max in der Stadthalle gekommen – so wie hier Tanja Altin. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Diese Nachricht dürfte bei vielen Gladbeckerinnen und Gladbeckern für Erleichterung sorgen. Denn Max’ Schicksal hat viele Menschen in der Stadt bewegt und eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. So hat das Rote Kreuz eine große Typisierungsaktion veranstaltet, bei der sich mehr als 500 Menschen als potenzielle Spender haben registrieren lassen, parallel fanden Typisierungen in Max ehemaliger Kita statt.

Gladbecker Familie hoffte auf ein Weihnachtswunder

Im September war die Krankheit bei Max erstmals diagnostiziert worden, im Dezember war dann klar, dass er eine Stammzellenspende braucht. Die Familie hofft auf ein Weihnachtswunder, hofft, dass Max Geschwister als Spender infrage kommen, doch das tritt leider nicht ein. Dafür nun also mit rund einem Monat Verspätung die gute Nachricht. Aber noch immer ist es ein weiter Weg bis zur tatsächlichen Genesung. Doch gibt es eben endlich Hoffnung: „Letztlich ist es jetzt ein Weg des Aufbaus“, sagt Anna Beutler und blickt optimistisch voraus.

Wann genau die Stammzellentransplantation stattfindet, kann sie noch nicht sagen. Nach dem Eingriff dauere es dann noch rund drei Wochen, bis klar ist, ob die Behandlung tatsächlich erfolgreich war, sagt Anna Beutler. Doch zeichnet sich mit der Nachricht eben der berühmte Hoffnungsschimmer ab.

Max’ Mutter ruft weiter dazu auf, sich als Stammzellenspender zu registrieren

Ann Beutler nutzt die für sie gute Nachricht und ruft weiterhin dazu auf, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen, denn: „Es gibt viele Maxis auf der Welt.“ Denn auch, wenn der Gladbecker nun den passenden Spender gefunden hat, viele andere Menschen suchen nach wie vor nach ihrem genetischen Zwilling. Je mehr potenzielle Spender es gibt, umso größer ist die Chance für jeden einzelnen Betroffenen. Ihr Appell daher: „Bitte registriert euch weiter, macht auf das Thema Blutkrebs aufmerksam und versucht, so Leben zu retten!“

Das Gladbecker Rote Kreuz hält daher auch an seinem Plan fest. Beim nächsten Blutspendetermin am 13. Februar in der Stadthalle kann sich jeder wieder als Stammzellenspender registrieren lassen. Vorsitzender Wilhelm Walter plant, das auf kommende Blutspendetermine auszuweiten, will quasi dauerhaft eine Möglichkeit schaffen, sich zu diesen Terminen auch typisieren zu lassen. „Jeder kann in die Situation kommen, dass er diese Hilfe benötigt.“