Gladbeck. Die letzten Untersuchungsergebnisse waren nicht gut. Umso mehr freut sich die Familie über Ablenkung. Ein Bauer erfüllt Max einen Herzenswunsch.

Das Schicksal von Max – es bewegt die Menschen in Gladbeck und in der Region. Viele nehmen Anteil, hoffen, dass der Sechsjährige die Leukämie besiegen kann, hoffen, dass sich noch rechtzeitig ein Stammzellspender findet. Diese Anteilnahme und Unterstützung rührt die Familie.

Max Mutter Anne Beutler berichtet, dass sie – wenn es die Zeit erlaubt – auch regelmäßig die Beiträge etwa auf Facebook verfolgt. Es sei überwältigend, wie vielen Menschen Maxis Schicksal nicht egal ist und wie viele Typisierungsaktionen in den letzten Tagen organisiert und durchgeführt wurden. „Meinen unendlichen Dank. Es ist unbeschreiblich.“ So hatten sich bei Typisierungsaktionen des DRK am Wochenende in Gladbeck weitere 170 Menschen als Stammzellspender registrieren lassen.

Gladbecker Landwirt nimmt Max auf Trecker mit

Aber auch darüber hinaus erfährt die Familie viel Unterstützung. So erfüllte Landwirt Bernd im Winkel Max und seinen Brüdern jetzt einen Herzenswunsch – eine Treckerfahrt. Für Max etwas ganz Besonderes, schließlich ist sein sehnlicher Berufswunsch Landwirt. Schon vor der Erkrankung hat er regelmäßig einen benachbarten Bauernhof besucht.

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Nun also die Fahrt mit dem Trecker: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in die glücklichen Gesichter der Jungs zu schauen, die in den letzten Wochen und Monaten eine schwere Zeit hinter sich haben, und die auch leider noch vor ihnen liegt“, sagt Anna Beutler. Solche Momente seien dann für sie als Mama besonders schön und unvergesslich.

Max Familie hofft, dass der Albtraum irgendwann ein Ende findet

Es sei Zufall gewesen. Die Familie, sei, wie schon oft, beim Spaziergang am Samstag über den Hof gekommen, und da habe Bernd im Winkel sie angesprochen. Schon am Sonntag genoss die Familie dann den unbeschwerten Tag. „Das war seit Wochen endlich mal wieder ein Wochenende, das wir zu Hause verbracht haben.“

Eigentlich habe er eine solche Fahrt schon zu Weihnachten machen wollen, sagt Bernd im Winkel. Damals ging es Max jedoch nicht gut. Doch jetzt hat es sich endlich ergeben. Die Familie komme häufig auf den Hof, die drei Jungs seien sehr an allem interessiert. Für Max und seine Brüder sei die Runde mit dem Trecker ein Highlight gewesen, weiß der Landwirt. „Es ist einfach schön, wie man ihnen mit diesen kleinen Dingen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann“, sagt er, und Mutter Anna kann dem nur zustimmen.

Max (v.l.), seine Mutter Anna und seine beiden Brüder gemeinsam mit dem Gladbecker Landwirt Bernd im Winkel.
Max (v.l.), seine Mutter Anna und seine beiden Brüder gemeinsam mit dem Gladbecker Landwirt Bernd im Winkel. © Privat | Privat

Doch dann klingt sie schon wesentlich nachdenklicher, denn: „Niemand kann wirklich sagen, ob oder wie oft es noch solche gemeinsamen Momente geben wird. Jeden Tag steht dieser riesige ,Elefant’ im Haus und wird größer und größer.“ Sie hoffe und bete jeden Tag so sehr, „dass dieser Albtraum irgendwann einen positiven Ausgang nimmt, ein Happy End eintrifft und wieder Normalität einkehrt.

Zustand ist im Moment stabil, aber letzte Untersuchungen waren „niederschmetternd“

Denn Max ist dringend auf die Stammzellspende angewiesen. Der Krebs ist sehr aggressiv, die Chemo allein hilft nicht. Eigentlich sollte sie den Krebs zum Verschwinden bringen, damit Max krebsfrei in die Transplantation gehen kann. Aber: „Seine Leukämie ist einfach zu aggressiv. Mit dem neuen Blut sind auch sofort die Krebszellen wieder da.“

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Im Moment sei Maxi zum Glück stabil, sagt Anna Beutler. Die letzten Untersuchungen seien jedoch niederschmetternd gewesen. „Im derzeitigen Zustand könnte Max nicht einmal transplantiert werden.“ Trotzdem bleibt die letzte Hoffnung für Max und die Familie die Stammzellspende. Bevor es zu einer Transplantation kommt, wird dann versucht, über eine erneute Chemo, den Krebs einzudämmen. Zweimal schon gab es die Hoffnung auf einen passenden Spender oder eine Spenderin, zweimal zerschlug sich diese Hoffnung. Zuletzt konnte die passende Spenderin aus gesundheitlichen Gründen nicht helfen.

Tafelwagen gibt in Gladbeck auch Typisierungssets raus

Zu den Unterstützern von Max und seiner Familie gehört auch das Rote Kreuz in Gladbeck. Unermüdlich trommeln die Helfer, werben dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen und veranstalten größere Typisierungsaktionen. Unabhängig davon, so der DRK-Vorsitzende Wilhelm Walter, gebe man die entsprechenden Typisierungssets auch am Tafelwagen aus. Die nächste Gelegenheit ist Mittwoch am Marktplatz in Mitte, Donnerstag am Zweckeler Markt – jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Darüber hinaus können potenzielle Spender auch jederzeit zum DRK, Europastraße 26, kommen, und sich dort registrieren lassen, appelliert Wilhelm Walter weiter an die Hilfsbereitschaft der Gladbeckerinnen und Gladbecker.

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