Gladbeck. Es gab Hoffnung für den leukämiekranken Max. Ein Stammzellenspender war gefunden. Doch der hat nun abgesagt. Ein Schock für die Familie.

Alles sah so gut aus. Ein Lebensretter für den an Leukämie erkrankten Max (6) aus Gladbeck war nach großem Hilfeaufruf und Typisierungsaktion gefunden worden. Der Termin für die Stammzellenspende lief mit Hochdruck. Jetzt meldet sich Mama Anna Beutler mit einer niederschmetternden Nachricht: „Maxis Spender ist überraschend abgesprungen. Es hat einem förmlich den Boden unter den Füßen weggerissen.“ Jetzt müsse „weiter gebetet, gebangt und gehofft werden“, dass sich noch ein weiteres kleines Wunder ereignet.

Denn die gesundheitliche Situation des kleinen Gladbeckers hat sich weiter zugespitzt. „Die letzten Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass Maxi zeitnah in die Transplantation muss“, berichtet Anna Beutler weiter. Trauriger Grund: Die Chemo-Blöcke bringen nicht das erwünschte Ergebnisse. Sie sollen eigentlich bewirken, dass der Krebs verschwindet und keine der bösartigen Zellen mehr nachgewiesen werden, wenn sich das neue Blut in Maxis Körper bildet. Mit dem Ziel, krebsfrei in die Transplantation zu gehen. „Seine Leukämie ist aber einfach zu aggressiv. Mit dem neuen Blut sind auch sofort die Krebszellen wieder da“, sagt die Mutter.

Kranker Gladbecker Maxi ist „müde und schwach“

Ein starkes Team: Der kranke Max aus Gladbeck mit seiner Mama Anna Beutler.
Ein starkes Team: Der kranke Max aus Gladbeck mit seiner Mama Anna Beutler. © Anne Beutler | Anne Beutler

Die behandelnden Ärzte hätten gesagt, dass keine Zeit zu verlieren sei und die Stammzellenspende so schnell wie möglich erfolgen sollte. Zwei Kliniken seien daraufhin bereit gewesen, alle noch anstehenden Untersuchungstermine so zu koordinieren, „dass innerhalb von einer Woche mit Voruntersuchungen des Spenders alles hätte geregelt werden können, „um dann Maxis letzte Chance, die Transplantation, in Angriff zu nehmen“.

Sondertermin für Typisierung beim Karnevalsumzug

Rotkreuzleiter Wilhelm Walter hat sofort auf die Hiobsbotschaft reagiert und einen weiteren Typisierungssondertermin organisiert. Alle Gladbecker Jecken, die beim Schubkarrenumzug dabei sind, wie auch die Nachbarschaft am Rosenhügel, sind aufgerufen, sich typisieren zu lassen. Am Sonntag (19. Februar) stellt das DRK dafür ein Zelt an der Südparkschule an der Münsterländer Straße ab 11.15 Uhr auf.

Weitere Gelegenheit zur Typisierung schafft das DRK-Team in der kommenden Woche an den Standorten, die der Tafelwagen anfährt, während der Zeit der Lebensmittelausgabe. Jeweils von 14 bis 16 Uhr können sich Bürger hier einfinden. Am Montag am Braucker Markt, am Dienstag in Rentfort-Nord am Parkplatz Ecke Gustav-Stresemann-Straße, am Mittwoch auf dem Marktplatz in der Stadtmitte und am Donnerstag auf dem Zweckler Markt.

Der gefunden Spender hatte sich auch bereiterklärt, nicht nur über eine OP-freie Blutwäsche, sondern über die komplexere Knochenmarkspende helfen zu wollen. Die Gründe, warum der Kandidat jetzt abgesprungen ist, seien ihr nicht klar, sagt Anna Beutler. So etwas werde auch grundsätzlich nicht näher mitgeteilt.

Trotz allen Hoffens und der Freude, dass es jetzt losgehen sollte, sei die Furcht unterschwellig da gewesen, dass die Stammzellenspende nicht anschlägt. „Und jetzt steht alles wieder gänzlich auf der Kippe und die Angst ist erneut präsent“, sagt Anna Beutler, da sich auch der Gesamtzustand von Max verschlechtert habe. Die Nebenwirkungen der Medikamente seien immer sichtbarer und spürbar. „Maxi ist müde und schwach.“ Die stationären Aufenthalte würden ihm immer mehr zusetzen. „Er wird zusehends stiller. Momentan fühlt man sich vom Leben verraten. Das Hoffen kostet so viel mehr Kraft. Das Warten ist unerträglich“, sagt die Mutter.

Hoffen auf neue Ergebnisse der Typisierungsaktionen für Max in Gladbeck

Würde kein neuer passender Kandidat gefunden, wäre die allerletzte Möglichkeit, dass ein Elternteil, Mutter oder Vater, Knochenmark spendet. Dieses Verfahren habe aber eine maximale Erfolgsaussicht von 50 Prozent, da das Risiko der Abstoßung deutlich höher sei als bei einem genetischen Spender-Zwilling. Zunächst werde jetzt der bereits angelaufene zweite Chemo-Block zu Ende gebracht. Dann gehe es heim nach Gladbeck, um Kraft zu sammeln. „Max freut sich sehr aufs Zuhause und die beiden Brüder.“ Um dort auch zu hoffen und zu beten, dass ein passender Spender gefunden werde, „der alle Kriterien erfüllt und auch zum vereinbarten Termin erscheint“, so Mama Anna.

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Es sei für sie eine wichtige Unterstützung und Entlastung, „zu wissen, dass die Jungs und mein Backup-Team aus Bruder, Schwägerin, Freundin und Familie sowie meinem Vater und seiner Lebensgefährtin allzeit bereit stehen“. Zudem bestehe ja die Hoffnung, dass die noch laufende Auswertung der mehr als 500 neu registrierten Spender der Typisierungsaktionen in Gladbeck (am Montag kamen weitere 50 beim Blutspendetermin des DRK hinzu) „einen passenden genetischen Zwilling für Maxi bringt“. Die Generalprobe sei jetzt schiefgelaufen, sagt Anna Beutler, „die Premiere mit dem richtigen passenden Spender kann dann doch nur noch gut werden“.