Gladbeck. Stadt Gladbeck, Polizei, Ele und das Barbara-Krankenhaus bereiten sich auf einen längeren Stromausfall vor. Das sind die bisherigen Planungen.

Stromausfälle aufgrund einer drohenden Energiemangellage – darauf muss man sich in diesen Zeiten einstellen. So bereiten sich Stadtverwaltung, Polizei, Ele und das Krankenhaus auf einen möglichen Blackout, also einen langanhaltenden und großflächigen Stromausfall, vor.

Die Institutionen der kritischen Infrastruktur, dazu zählen Polizei, Feuerwehr, das Barbara-Hospital und das Rathaus, verfügen über eine Notstromversorgung. „Die Feuerwache und das Rathaus bevorraten ausreichend Kraftstoff für eine längere autarke Versorgung“, so Anna Langhof von der städtischen Pressestelle. Zudem würden die Institutionen der kritischen Infrastruktur in dem Betankungsplan des Kreises Recklinghausen berücksichtigt. Zuletzt hatte die Verwaltung außerdem angekündigt, über die Einrichtung von Wärmestuben nachzudenken. Dazu gebe es derzeit jedoch noch keine abschließende Entscheidung, so Sozialdezernent Rainer Weichelt.

Polizei berät Konzepte und Ideen in einem Vorbereitungsstab

Schon seit Beginn des Jahres gibt es bei der Polizei einen Vorbereitungsstab „Kritische Infrastruktur“, der sich im Kern mit drei Bereichen beschäftigt: 1. Personalsicherstellung, 2. Interne und externe Kommunikationsfähigkeit, 3. Sicherstellung der Mobilität. „Wir gehen mögliche Szenarien im Falle eines Stromausfalls durch“, so Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber.

Um die Kommunikation untereinander zu gewährleisten, sei die Anschaffung von Satellitentelefonen ein Punkt, über den diskutiert werde. „Ein wesentlicher Aspekt sind die Notfallinformationspunkte im Kreis Recklinghausen. Dort ist dann ein Ansprechpartner vor Ort, der Hilfe koordinieren kann.“ Wichtig dabei: „Jeder Bürger sollte den nächstgelegenen Standort kennen, denn wenn der Strom weg ist, kann man nicht eben im Netz noch danach suchen.“ Die Mobilität der Polizei soll über deren eigene Tankstelle in Recklinghausen gesichert werden. „Dabei gibt es die Vorgabe, dass sie immer gut gefüllt ist, um stets Reserven zu haben“, so Wilming-Weber.

Für den Fall, dass in Gladbeck der Strom längerfristig ausfallen sollte, müssen die Bereiche der kritischen Infrastruktur gut vorbereitet sein.
Für den Fall, dass in Gladbeck der Strom längerfristig ausfallen sollte, müssen die Bereiche der kritischen Infrastruktur gut vorbereitet sein. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Stromversorger Ele sieht die Nutzung von Heizstrahlern sehr kritisch

Ele-Sprecherin Tina Lindner hält einen Blackout in diesem Winter nicht für wahrscheinlich. Eher sieht sie die Gefahr von Stromausfällen aufgrund einer möglichen Überlastung des Stromnetzes. Verantwortlich dafür könnte die übermäßige Nutzung von Heizstrahlern sein. „Dann würden die Sicherungen in den Ortsnetzstationen durchbrennen – und der Strom ist weg“, erklärt Lindner. Insgesamt 1800 Ortsnetzstationen gibt es im Verbreitungsgebiet der Ele, also in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen. Um die Sicherungen zu ersetzen, sei viel Personal nötig.

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„Akut beschäftigen wir uns mit der Frage, wie unser Netz aufgestellt ist.“ Dazu seien alle Ortsnetzstationen angefahren worden, um zu überprüfen, wie die Leistungsfähigkeit ist. „Wir möchten die neuralgischen Stellen in unserem Netz kennen, also wissen, wo ein Stromausfall wahrscheinlicher ist. Wie genau wir dann vorsorgen können, wird gerade besprochen“, so Lindner.

Notstromaggregat im Krankenhaus sichert den Betrieb des OP

Das Gladbecker St.-Babara-Hospital sei „gut auf einen temporären Stromausfall vorbereitet“, so St. Augustinus-Sprecher Wolfgang Heinberg. Es verfüge über ein mit Diesel betriebenes Notstromaggregat, das in der Lage sei, bei einem möglichen Stromausfall eine Sicherheitsstromversorgung zu ermöglichen, um sicherheitsrelevante Bereiche wie beispielsweise den OP und wesentliche Teile der Beleuchtung des Hauses sicherzustellen.

Die Wärmeversorgung des St.-Barbara-Hospitals erfolgt über Fernwärme. Die Sicherheit der Strom- und Wärmeversorgung des Hospitals und damit des medizinischen Betriebs als Krankenhaus seien regelmäßige Themen im Direktorium der Betriebsgesellschaft. „Selbstverständlich spielen aktuelle Entwicklungen dabei eine Rolle und werden genau beobachtet.“