Neues Konzept der Kreisfeuerwehr bietet Bürgern eine Notfall-Anlaufstelle, wenn Telefone nicht mehr funktionieren. Acht Punkte im Stadtgebiet.

Gladbeck. Ein neues Konzept soll den Bürgern Hilfe bieten, wenn plötzlich über längere Zeit der Strom ausfällt. Kreisweit werden 88 Notfallpunkte unter Koordination der Feuerwehren eingerichtet, acht davon im Gladbecker Stadtgebiet. Sie dienen als Anlaufstellen, um bei Stromausfall Hilfe zu erhalten, etwa bei einem Notfall im Haushalt oder einem Wohnungsbrand, wenn Festnetz und Mobilfunk nicht mehr funktionieren.

© Helge Hoffmann

Landrat Cay Süberkrüb, Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, Kreisbrandmeister Robert Gurk und die Bürgermeister der Kreiskommunen gaben am Donnerstagmorgen im Kreishaus den offiziellen Startschuss für die Umsetzung. Die Notfallpunkte sind an einem großen, rot-weißen Hinweisschild mit Aufschrift schon von weitem zu erkennen und werden vorrangig an öffentlichen Gebäuden wie Feuerwachen oder Feuerwehr-Gerätehäusern angebracht.

Das rot-weiße Hinweisschild ist gut zu erkennen

Aktiviert werden die Notfallpunkte, wenn durch einen längeren Stromausfall in einem größeren Bereich die Telefonnetze nicht mehr zur

Im Stadtgebiet gibt es acht Notfall-Infopunkte

Mit Helfern und Funkgeräten werden folgende Notfall-Infopunkte im Stadtgebiet besetzt: Bürgerhaus Gladbeck Ost Bülser Straße 172, Feuerwehr Hauptwache Wilhelmstraße 60, Feuerwehr-Gerätehaus-Nord Berliner Straße 44.

Zudem: Feuerwehr-Gerätehaus-Süd Welheimer Straße 30, Marktplatz Zweckel Tunnelstraße, Polizeiwache Jovyplatz 6, Schulzentrum Brauck Kortenkamp 19, Tankstelle Bottroper-/ Rockwoolstraße.

Verfügung stehen. Sie werden mit Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, DRK, THW oder DLRG besetzt, um Notfall-Informationen von dort an die Leitstelle via Funk weiterzugeben. „Innerhalb von 15 Minuten nach Vollalarmierung werden die Notfallpunkte zunächst von Feuerwehrkräften besetzt“, erklärt Brandamtmann Maik Koschewitz, der bei der Gladbecker Feuerwehr für den Bevölkerungsschutz zuständig ist. Um dann an den mobilen Punkten beispielsweise umgehend von THW oder DRK abgelöst zu werden, „damit unsere Kräfte wieder zur Verfügung stehen, da etliche Notfalleinsätze bei Stromausfall zu erwarten sind, etwa auch, um Menschen aus stehengebliebenen Aufzügen zu befreien“, so Koschewitz.

Dass ein andauernder Stromausfall das öffentliche Leben stark beeinträchtigen kann, hat zum Beispiel die Schneekatastrophe im Münsterland 2005 gezeigt. Aber auch kürzere Störungen, wie 2013 in Castrop oder Anfang des Jahres in Hemer, wo der Strom in der City und in Stadtteilen teils über Stunden ausfiel, mit mehreren Tausend betroffenen Bürgern, zeigen, wie sinnvoll vorab festgelegte Notfallpunkte für geordnetere Hilfeleistung sein können.

Ein Stromausfall beeinträchtigt das öffentliche Leben

Kreisbrandmeister Robert Gurk hatte nach einer Katastrophenschutzübung die Idee zu den Notfall-Infopunkten im Rahmen des Bevölkerungsschutzes eingebracht. „Die meines Wissens zumindest in dieser Form so in NRW noch nicht in anderen Kommunen oder Kreisen existieren“, sagt Maik Koschewitz. Es ist so nicht unwahrscheinlich, dass das Pilotprojekt des Kreises Recklinghausen bald Nachahmer findet.