Gladbeck. In der Bezirksliga wird die Saison fortgesetzt. Der abstiegsbedrohte BV Rentfort empfängt den Tabellenzweiten. Auf wen und was der BVR nun setzt.

  • Der BV Rentfort geht als Tabellenletzter ins Restprogramm der Bezirksliga
  • Die Gladbecker sind aber nicht abgeschlagen
  • Der Sportliche Leiter sagt daher: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“

Der BV Rentfort spielt wieder um Bezirksliga-Punkte: Am Sonntag, 16. Februar, empfangen die akut abstiegsbedrohten Gladbecker den Tabellenzweiten FC 96 Recklinghausen an der Hegestraße. Der BVR blickt auf keine gute Vorbereitung zurück. Ungeachtet dessen sagt Rentforts Trainer Marc Schäfer: „Ab jetzt zählt es. Ein Dreier muss jetzt kommen, auch wenn Recklinghausen über viel Qualität verfügt und im Winter ja noch einmal nachgelegt hat.“

Wir haben hingeschaut und nachgefragt: Was bereitet den Rentfortern Hoffnung und was nicht?

11 Punkte, 26:57 Tore - das ist die Ausgangslage des BV Rentfort

Der BV Rentfort hat in der Bezirksliga auf dem letzten Tabellenplatz überwintert. Nur elf Punkte hat das Team aus den ersten 15 Spielen bisher geholt und dabei 26 Treffer erzielt und 57 (!) kassiert.

Daniel Griese, der Sportliche Leiter des BVR, beschreibt diese Ausgangslage folgendermaßen: „Sie ist ernst, aber nicht hoffnungslos.“ Nicht hoffnungslos - damit bezieht sich Griese auf die Tatsache, dass die Konkurrenz auf den ersten Nicht-Abstiegsplätzen nicht enteilt ist. Von der SG Herne 70 auf dem 14. Tabellenplatz trennen die Rentforter nur drei Punkte, von Firtinaspor Herne, Hessler 06 und vom VfL Hüls jeweils fünf. „Das ist machbar“, sagt der frühere Torwart.

Griese betont aber auch: „Ganz klar, wir müssen uns im Vergleich zur Hinrunde steigern, wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen eine Schüppe drauflegen.“

Los geht‘s für den BV Rentfort gleich mit einer denkbar schweren Aufgabe: Am Sonntag, 16. Februar, empfängt das Team den Tabellenzweiten FC 96 Recklinghausen, der sich im Winter noch einmal verstärkte - unter anderem mit Ex-Profi Cihan Yilmaz, der zuletzt für Westfalia Herne in der Westfalenliga am Ball war. Danach geht es zum VfB Kirchhellen, der ja ebenfalls auf einem Abstiegsplatz überwintert hat . . .

Das letzte Testspiel des BVR ging gegen RWE II mit 3:8 verloren

Dass Daniel Griese ungeachtet aller Probleme beim BV Rentfort seinen Humor noch nicht verloren hat, beweist diese Antwort auf die Frage der WAZ nach dem Verlauf der Vorbereitung im Winter. „Das Gute ist“, so der Sportliche Leiter, „dass unsere Vorbereitung keinen träumen lässt.“

Felix Nizeyimana (am Ball) steht dem abstiegsbedrohten Gladbecker Fußball-Bezirksligisten BV Rentfort nicht mehr zur Verfügung.
Felix Nizeyimana (am Ball) steht dem abstiegsbedrohten Gladbecker Fußball-Bezirksligisten BV Rentfort nicht mehr zur Verfügung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Sie sei ein wenig Abbild des bisherigen Saisonverlaufs. „Wir waren mal ganz gut, aber dann auch wieder richtig schlecht.“ Fakt ist: Der BV Rentfort kassierte in seinen vier Testspielen vier Niederlagen, wobei das Team vor allem gegen B-Ligist Schwarz-Blau Gladbeck (1:2) eine ganz miese Vorstellung bot. Griese spricht gar von einer „unterirdischen Leistung“.

Auch in der zweiten Halbzeit der Partie gegen Rot-Weiss Essen II (3:8 nach 1:2-Pausenstand) spielte der BVR schwach. Pleiten gab es zudem gegen Landesliga-Spitzenreiter SSV Buer (0:4) und gegen Bezirksligist Rhenania Bottrop (4:5). Auffällig: Wie in der Meisterschaft funktionierte auch in den Testspielen die Defensive nicht.

Der BV Rentfort hat im Winter drei Spieler abgegeben

Anders als die Konkurrenz im Abstiegskampf hat sich der BV Rentfort auf dem Spielermarkt sehr dezent zurückgehalten. Der Klub verpflichtete in Justin Dennstädt einen Innenverteidiger von Orts- und Ligarivale SV Zweckel. Das war‘s auf der Zugangsseite aber auch schon. Dem stehen die Abgänge von Felix Nizeyimana (er ist aus beruflichen Gründen nach München umgezogen) Tobias Stukator (VfL Grafenwald) und Gor Hovakimyan (Firtinaspor Herne) gegenüber.

Vor allem Nizeyimanas Abgang dürften die Rentforter kaum kompensieren. Schließlich gehörte er zu den ballsichersten, zweikampfstärksten und routiniertesten Spielern im Aufgebot von Marc Schäfer.

Als Quasi-Zugang führt Daniel Griese Kutsal Türkel. Der technisch versierte und torgefährliche Mittelfeldmann hatte sich im vergangenen Oktober im Heimspiel gegen Aufsteiger Sportfreunde Bulmke einen Mittelfußbruch zugezogen. Inzwischen kann er wieder spielen, sein Comeback gab Türkel im Testspiel gegen die Reserve von RWE.

Nicht nur wegen seines Tores - Kutsal Türkel erzielte in der 18. Minute den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 - lobte Daniel Griese den Rückkehrer: „In der ersten Halbzeit hat man gesehen, wie wichtig Kutsal für die Mannschaft ist.“

Des Weiteren hoffen die Rentforter auf den eigenen Nachwuchs. Schon in der Hinrunde hat Trainer Marc Schäfer in Nils Tombrink und Lars Kraska zwei A-Junioren hochgezogen. Sie dürften weiterhin eine Rolle spielen beim BVR.

Auf den BV Rentfort kommen schwere Zeiten zu - Ausgang ungewiss

Auf den BV Rentfort kommen schwere Wochen und Monate zu. Die Chance, die Klasse zu halten, ist durchaus gegeben. Das gilt allerdings nur, wenn Trainer Marc Schäfer stets oder zumindest fast immer die beste Mannschaft aufbieten kann. Die ist zweifellos konkurrenzfähig, die kann es schaffen - aber nur die. Sollten erneut Stammspieler (länger) ausfallen, wird das Unternehmen Klassenerhalt jedoch eine „Mission Impossible“.

Daniel Griese fordert zumindest vollen Einsatz: „Die Mannschaft darf sich am Ende nichts vorwerfen lassen.“

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