Herne. Der Fußball-Bezirksligist SG Herne 70 und Trainer Roger Petzke gehen nach einem halben Jahr getrennte Wege. Der neue Chef an der Seitenlinie ist gefunden.
Das Hallenturnier des SV Sodingen war das erste Ereignis, zu dem Fußball-Bezirksligist SG Herne 70 ohne Roger Petzke antrat. Der Trainer, der erst im Sommer des Vorjahres vom SSV/FCA Rotthausen zur Vödestraße gewechselt war, hat das Zepter nun bereits vorzeitig weitergegeben. Nachfolger ist Petzkes bisheriger Co-Trainer Tim Jantowski, der in der Westringhalle bereits erstmals in der Verantwortung der SG 70 stand.
Roger Petzke hat es also auch nicht geschafft, die erhöhte Trainerfluktuation an der Vödestraße zu stoppen. „Das schmeckt mir natürlich auch nicht, jedes halbe Jahr neu anzufangen“, bedauert Vorsitzender Rainer Simon den Schritt. Doch man habe sich diesen gemeinsam mit dem Coach wohl überlegt. „Es ist besser, im Sinne des Vereins“, so Simon.
Als oberstes Ziel galt bei der SG Herne 70, ein neuerliches Zitterspiel wie in den beiden Vorjahren zu verhindern. Doch genau darauf scheint es ein weiteres Mal hinauszulaufen. Immer wieder rutschte die Mannschaft in der Hinrunde auch unter Roger Petzke in die Abstiegszone, und liegt in der Winterpause mit gerade einem Zähler Abstand knapp über dem Strich. Rainer Simon sah die Ziele in Gefahr.
SG Herne 70: Sechster Trainer innerhalb von drei Spielzeiten
„Roger wollte uns ja eigentlich ein, zwei Jahre weiterhelfen. Aber nach dem Hassel-Spiel haben wir uns zusammengesetzt und sind übereingekommen, dass manche Stellschrauben etwas anders gedreht werden müssen.“ Überlegungen, Jantowski zum kommenden Saisonwechsel als Nachfolger zu präsentieren, habe es ohnehin schon gegeben. „Jetzt haben wir das eben ein bisschen vorgezogen“, so Simon. Und Tim Jantowski wird nun sechster SG-Trainer innerhalb von drei Saisons.
Die Mannschaft selbst bleibt hingegen bis auf die vermeldeten Änderungen auf drei Positionen weitestgehend unangetastet. Den Verein verlassen haben Patrick Polanik (TuS Kaltehardt), Franko Krystek (SSV/FCA Rotthausen) und Alimert Seymenbasi (Ziel unbekannt). Neu hinzugestoßen sind Tayfur und Tolgahan Eren (beide BV Herne-Süd) sowie Justin Wawoczny (Spvgg. Middelich-Resse).
Neues Trainerduo arbeitete schon bei Sportfreunden Wanne-Eickel II zusammen
Unterstützung erhält Tim Jantowski weiterhin von Torwarttrainer Oliver Kubu sowie von Benjamin Reis als erfahrener Hase und verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Die Konstellation Jantowski/Reis hatte vor einiger Zeit schon bei der Zweitvertretung der Sportfreunde Wanne-Eickel in der Kreisliga A erfolgreich funktioniert. Auch daraus erhofft man sich bei der SG Herne 70 nun einen positiven Effekt.
Das Training hat die Mannschaft in dieser Woche bereits wieder aufgenommen, um sich bestmöglich auf den schweren Liga-Auftakt vorzubereiten. „Wir wollten mit Janto einen Impuls setzen, um doch noch den einen oder anderen Punkt mehr zu holen“, erklärt Rainer Simon. Wissend, dass es wohl alles andere als einfach wird. Zum Auftakt empfängt die SG 70 als bislang schwächstes Heimteam der Liga direkt die beiden Lokalrivalen und Titelaspiranten BV Herne-Süd (1., 16.2.) und FC Marokko (3., 9.3.). Dazwischen geht es zum SV Zweckel (9.). „Ein schweres Programm“, ahnt Simon und baut wie immer darauf, dass auch die Asche an der Vödestraße ein wenig Wirkung beim Gegner zeigt. „Ich hoffe trotzdem, dass wir halbwegs gut aus den Startblöcken kommen“, so der Vorsitzende. „Und dass es dieses Jahr am Ende nicht ganz so eng wird.“
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