Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat auch den Tabellendritten Hamm besiegt. Die Fans sahen ein irres Top-Spiel, in dem der VfL schon mit sechs Toren hinten lag.
Der VfL Gladbeck bleibt in der Handball-Regionalliga die Mannschaft der Stunde. Rot-Weiß bezwang auch den Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen II und baute seine Erfolgsserie auf nunmehr 12:2 Punkte aus. Die Fans in der abermals gut besuchten Riesener-Halle sahen ein irres Spiel, in dem der VfL schon mit sechs Toren hinten lag, schließlich mit fünf Treffern führte und kurz vor Schluss den 31:31-Ausgleich hinnehmen musste. Am Ende jubelten aber doch die Gastgeber - 37:32!
Tim Deffte, der Handball-Chef der Gladbecker, bedankte sich nach den spannenden 60 Minuten bei den Anhängerinnen und Anhängern: „Wir wollten die Halle zum Beben bringen - und die Rote Wand hat geliefert.“
Mit einer La-Ola verabschiedete sich der VfL in der Riesener-Halle von seinen Fans. Team und Publikum hatten nach der Partie gegen den ASV Hamm-Westfalen II allen Grund, um Party zu machen. Rot-Weiß bezwang nämlich auch den Tabellendritten der Regionalliga. Bei der Heimmannschaft überragten Torwart Patrick Spierau und der Rückraumrechte Christopher Winkelmann.
Gladbecks Handballchef Tim Deffte lobt zwei Spieler besonders
Tim Deffte lobte: „Chris Winkelmann mit 13 Treffern nicht zu stoppen. Patrick Spierau im Tor - mit sensationellen Paraden zum richtigen Zeitpunkt.“ Der frühere Klassetorwart sprach von einer „unglaublichen Energieleistung“ - und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Dem Trainer des VfL, Thorben Mollenhauer, genügte zunächst ein ganz kurzes Wort, um das Topspiel zusammenzufassen. „Gut“, sagte er nur und grinste. „Wir haben“, so der Coach dann doch redseliger, „die Gegenstöße der Hammer überragend verteidigt, außerdem hat Patti (Torwart Patrick Spierau, d. Red.) nach der Pause super gehalten.“

Alles war aber nicht gut, in der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber ihren Rhythmus überhaupt nicht gefunden. Schon in der fünften Minute sah sich Mollenhauer daher gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt lag sein Team bereits mit 1:5 zurück. Nach der Besprechung wurde es aber kaum besser.
Winkelmann trifft in der 38. Minute zur ersten Gladbecker Führung
Zwischenzeitlich lag die ASV-Reserve schon mit sechs Toren in Führung (14:8, 19. Minute). Das lag zum einen an Hamms Torwart Marvin Makus, der immer wieder zur Stelle war, das lag zum anderen daran, dass auf der anderen Seite quasi jeder Wurf ein Treffer war. Mollenhauer reagierte und brachte nach einer Viertelstunde Patrick Spierau für den glücklosen Valentin Beckmann.
Immerhin: Der VfL kämpfte sich in der zweiten Hälfte des ersten Abschnitts etwas ran, Jonas Luggenhölscher traf quasi mit der Halbzeitsirene zum 15:18. „Wir waren also in Schlagweite, das war wichtig“, sagte Mollenhauer.
Der sah nach dem Seitenwechsel eine ganz andere, eine viel viel bessere Gladbecker Mannschaft. In der 35. Minute traf Florian Bach zum 20:20, in der 38. Christopher Winkelmann zum 22:21 - und damit zur allerersten Führung für Rot-Weiß. Nun war auch die Halle da.
Der ASV Hamm-Westfalen II kämpft sich zurück - 31:31
Der VfL spielte jetzt wie entfesselt. Winkelmann legte zwei Tore nach, Spierau parierte zweimal prächtig. 24:21! Mitte der zweiten Halbzeit hieß es 28:24 und zehn Minuten vor dem Ende 31:26. Entschieden war die Partie damit aber noch längst nicht.

Hamm kämpfte, Hamm ackerte und rackerte - und profitierte von zwei-Minuten-Strafen gegen Resid Dervisevic (52.) und Fabian Neher (53.). Die Gäste holten auf und glichen durch Nils Stange, der der beste Spieler der ASV-Reserve an diesem Abend war, schließlich zum 31:31 aus.
Sollte das Spiel wieder kippen? Nein, es kippte nicht mehr! Thorben Mollenhauer nahm seine zweite Auszeit. Winkelmann traf zum 32:31 (55.) und 33:31 (57.). Nicolas Körbe schaffte noch einmal den Anschluss - mehr aber auch nicht. Jan Schmiemann, Fabian Neher, Finn Kroese und Tobias van Kampen sorgten in der Crunchtime für die Treffer zum 37:32-Endstand.
Für den VfL Gladbeck stehen nun 22:14 Punkte zu Buche
22:14 Punkte stehen nun für die Gladbecker zu Buche. Dass sie in der Hinrunde wenigstens vier Zähler leichtfertig verschenkt haben, wissen sie selbst. Thorben Mollenhauer ärgert sich darüber jedoch nicht mehr. „Die Punkte kriegen wir ja nicht zurück“, so der Trainer. Und weiter: „Für uns ist die Saison gelaufen. Und dennoch wollen wir jedes Spiel gewinnen.“
Dass das keine Floskel ist, hat das Team in den vergangenen Wochen bewiesen - auch der ASV Hamm-Westfalen II kann das bestätigen.
VfL Gladbeck - ASV Hamm-Westfalen II 37:32 (15:18)
VfL Gladbeck: Beckmann (1. - 15. und bei einem Siebenmeter), Spierau (15. - 60., 1 Tor) - Brockmann, Winkelmann (13), Kalhöfer (2), Kirsten (2), Krönung (1), Bach (1), van Kampen (2), Dervisevic (3), Luggenhölscher (2), Neher (7/2), Schiemann (2), Kroese (1).
Spielverlauf: 1:1 (2.), 1:5 (5.), 3:7 (7.), 5:7 (9.), 5:9 (10.), 7:9 (14.), 7:11 (15.), 8:11 (16.), 8:14 (19.), 11:14 (22.), 11:16 (24.), 12:17 (26.), 14:17 (28.), 15:18 (30.), 15:19 (31.), 19:19 (34.), 20:20 (35.), 21:21 (37.), 24:21 (40.), 26:23 (43.), 29:26 (47.), 31:26 (50.), 31:31 (55.), 33:31 (57.), 33:32 (57.), 37:32 (60.).
Das nächste Spiel: LIT 1912 II - VfL Gladbeck (So., 23. Februar, 17 Uhr).
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