Gladbeck. Der VfL Gladbeck tritt in der Handball-Regionalliga bei LIT 1912 II an. Rot-Weiß fährt mit Rückenwind und einer guten Nachricht nach Nordhemmern.
Es gibt gleich mehrere Gründe, die gegen einen weiteren Erfolg des VfL Gladbeck in der Handball-Regionalliga sprechen. Die Rot-Weißen müssen am ungeliebten Sonntag (23. Februar) ran und zudem eine lange Fahrt auf sich nehmen. Außerdem treffen sie in Nordhemmern auf LIT 1912 II, also der Reserve des Zweitligisten TuS Nettelstedt - und laut Trainer Thorben Mollenhauer auf einen „technisch sehr sehr guten Gegner“.
Ist also Ostwestfalen-Blues angesagt? Nun, dagegen spricht zunächst einmal die starke Form der Gladbecker. Am 7. Dezember des vergangenen Jahres haben sie beim Tabellenvorletzten TG Hörste ihre letzte Niederlage kassiert und seitdem 12:2 Punkte geholt.
Diese Serie hat etwas gemacht mit der Mannschaft. Nach einer mäßigen Hinrunde hat sie ihr Selbstverständnis und ihr Selbstbewusstsein wiedergefunden. Bestes Beispiel dafür war die jüngste Heimpartie gegen den Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen II. In der ersten Halbzeit deutete nichts auf einen Erfolg der Gastgeber hin.
Hinter dem Einsatz von Gladbecks Björn Sankalla steht ein Fragezeichen
Doch die ließen sich von bestenfalls mäßigen 30 Minuten und einem Rückstand von drei Toren - zwischenzeitlich waren es sogar sechs - überhaupt nicht beirren. Und dabei fehlten die Stammkräfte Björn Sankalla und Fynn Blißenbach, außerdem kam der stark erkältete Max Krönung nur zweimal kurz auf die Platte. Der VfL steckte aber auch dies weg. „Wir haben“, so Abteilungsleiter Tim Deffte, „unseren flow wiedergefunden.“
In Nordhemmern dürften die Gladbecker mit voller Kapelle antreten können. Lediglich hinter dem Einsatz von Björn Sankalla steht ein Fragzeichen. „Die Chancen, dass Kalla spielt, stehen bei 50:50“, sagt Thorben Mollenhauer.
Der hält vom Gegner sehr viel . Dass die LIT-Zweitvertretung, die beim Gastspiel in Gladbeck am 26. Oktober 2024 noch Spitzenreiter war, inzwischen auf den siebten Tabellenplatz zurückgefallen ist, lässt sich laut dem VfL-Trainer leicht erklären. „LIT hat mit Verletzungspech zu kämpfen“, sagt er. Tatsächlich fehlten zuletzt Topspieler wie Abwehrchef Marco Bagaric, Jannik Borcherding oder Eimantas Grimuta, den Mollenhauer zu den „besten Kreisläufern in der Regionalliga“ zählt.

Fabian Neher bleibt dem VfL Gladbeck über die Saison hinaus treu
In der Handball-Regionalliga beginnt das letzte Drittel der Saison. Für den derzeit mit 22:14 Punkten auf Tabellenplatz fünf notierten VfL Gladbeck geht es, nüchtern betrachtet, in den verbleibenden acht Spielen um nichts mehr. Nach ganz oben ist für die Mannschaft nichts mehr drin und erst recht droht kein Absturz nach unten. Hinter den Kulissen stecken die Verantwortlichen daher bereits längst in den Planungen für die Zukunft. Jüngster Coup: Die Rot-Weißen einigten sich mit Fabian Neher auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit über die laufende Runde hinaus.
Tim Deffte, der Chef der Gladbecker Handballer, nennt dies eine „gute Neuigkeit“ und er betont: „Es ist ein starkes Signal an Umfeld und Fans, dass Fabi dem VfL weiterhin erhalten bleibt! Das zeigt, wie wohl er sich in Gladbeck fühlt – und wir freuen uns riesig über das Vertrauen!“
Fabian Neher geht damit an der Schützenstraße in seine dritte Saison. In der ersten traf der wurfgewaltige Rückraumlinke 156-mal, in der laufenden Saison stehen für den ehemaligen Akteur von Tusem Essen II schon 103 Treffer zu Buche. Damit führt er die Torschützenliste des VfL vor Christopher Winkelmann (94 Tore) und Max Krönung (88) an. Tim Deffte lobt „Power und Treffsicherheit“ von Fabian Neher. Damit habe er sich in die Herzen der Fans gespielt.
Der Kader des VfL Gladbeck für die neue Saison steht fast
Der Kader der Rot-Weißen steht somit für die neue Saison bereits im Großen und Ganzen: Zugesagt haben nämlich neben Fabian Neher noch Patrick Spierau, Fynn Blißenbach, Björn Sankalla, die Winkelmann-Brüder Christoph und Konstantin, Resid Dervisevic, Jan Schmiemann, Jonas Luggenhölscher, Robin Kirsten und Tobias van Kampen sowie die drei Youngster Robin Hovermann, Tim van de Sand und Jakob Fischer, die 2025/2026 erstmals fest zum Aufgebot der Regionalliga-Mannschaft gehören.

Wie geht der VfL ins dritte Saisondrittel? Als nächstes steht am Sonntag, 23. Februar, um 17 Uhr die Partie bei der Zweitvertretung von LIT 1912 auf dem Plan. Tim Deffte betont: „Wir sind tiefenentspannt.“
Mit der Entwicklung der Mannschaft ist er zufrieden. Sie ist zuletzt schließlich siebenmal in Folge ungeschlagen geblieben, dabei hat das Team 12:2 Punkte geholt. Und es ist mit 8:2 Zählern hinter der Zweitvertretung des TSV GWD Minden (9:1) das zweitbeste der Rückrunde.
VfL-Handballchef Tim Deffte schaut nicht mehr zurück
Was wäre gewesen, wenn? Tim Deffte stellt sich diese Frage nicht mehr, spricht, darauf angesprochen, von „vergossener Milch“. „Klar“, sagt er dann doch, „wenn diese Spiele gegen Hahlen und Hörste nicht gewesen wären, wärst du voll im Geschäft.“ Sprich: Im Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga. Doch ob diese Klasse momentan für den VfL die richtige wäre?
Tim Deffte hat so seine Zweifel. „So einen Aufstieg“, sagt er und lacht, „musst du ja auch erst einmal verkraften, darauf musst du vorbereitet sein.“ Der ehemalige Klassetorwart verweist auf das jüngste Spiel des Drittligisten HSG Krefeld gegen den TV Korschenbroich - vor 5300 Zuschauern (!) in der schmucken Yayla-Arena! Deffte: „Es entwickeln sich zwei Welten!“
Der VfL Gladbeck ist laut Deffte aber gar nicht auf die Zugehörigkeit zur 3. Liga angewiesen: „Unser Projekt funktioniert ligaunabhängig.“ Das stimmt, die Riesener-Halle ist ja bei Regionalliga-Spielen ebenso gut besucht wie bei Partien in der 3. Liga. Und dennoch bleibt der Anspruch, in der 4. Liga oben mitzumischen und vielleicht auch mal wieder aufzusteigen.
Tim Deffte betont: „Wir wollen immer das Optimum herausholen.“
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