Gladbeck. Der BV Rentfort hat gegen Bezirksliga-Topteam FC 96 Recklinghausen nach 3:1-Führung noch verloren. Wie ein Absteiger hat der BVR nicht gespielt.

Rund 60 starke Minuten reichten dem BV Rentfort nicht, um im ersten Punktspiel des Jahres für eine echte Überraschung zu sorgen. Der Tabellenletzte der Bezirksliga 9 lag gegen Aufstiegsaspirant FC 96 Recklinghausen bis zur 57. Minute mit 3:1 in Führung. Am Ende jedoch standen die Gladbecker mit leeren Händen da. Endstand: 3:4.

„Am Ende des Tages ist das bitter“, sagte BVR-Trainer Marc Schäfer, „meine Mannschaft tut mit leid. In der ersten Halbzeit war nicht zu erkennen, wer Schlusslicht ist und wer Topteam. Wir haben sogar mehr fürs Spiel getan.“

Der Gast erwies sich letztlich aber als robuster und cleverer. Kunststück bei diesem Personal, Kunststück, bei Spielern wie Marco Onucka, Cihan Yilmaz, Nikola Crnogorac (sie sind im Winter vom Westfalenligisten Westfalia Herne zum FC 96 Recklinghausen gewechselt) oder auch Mulhem Assalama (SC Hassel).

Der BV Rentfort bekommt Rimon Haji nie richtig in den Griff

Mit Blick auf diese und andere Akteure ließ Schäfer noch eine Spitze los: „Die Recklinghäuser sind die Geldsäcke der Liga.“ Dass der BVR im Gegensatz dazu arm ist wie eine Kirchenmaus, ist zumindest in Gladbeck bekannt.

Ungeachtet dessen boten die Platzherren in den ersten 45 Minuten ein klasse Spiel. Schon in der sechsten Minute jubelten die Rentforter erstmals. Dominik Roes nutzte nach einer langen Flanke eine Unachtsamkeit in der Abwehr des FC 96 und köpfte zur Führung ein.

Die hatte jedoch nicht allzu lange Bestand. Rimon Haji, den der BVR nie richtig in den Griff bekam, nutzte nach einem Patzer der Gladbecker die erste echte Recklinghäuser Gelegenheit zum Ausgleich. Die Gastgeber zeigten sich vom Ausgleich jedoch unbeeindruckt.

Kutsal Türkel trifft zweimal für den BV Rentfort

Sie griffen weiter mutig an und wurden für ihre couragierte Spielweise belohnt. Zunächst durch einen Foulelfmeter, den Kutsal Türkel sicher zum 2:1 verwandelte (17.), und danach durch einen weiteren Treffer des lange verletzten Offensivspezialisten (31.). Die sehenswerte Vorarbeit zum 3:1 hatten Finn Martin Jorczek und Dominik Roes geleistet.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Felix Breitfeld, der hüben wie drüben mitunter merkwürdige Entscheidungen traf oder eben auch nicht, gerieten an der Außenlinie Rentforts Marius Wichert und Recklinghausens Mulhem Assalama aneinander. Der Letztgenannte sah Rot und Wichert Gelb-Rot.

Nach dem Seitenwechsel übernahm der Gast die Spielkontrolle an der Hegestraße. Die Rentforter reagierten fast nur noch. So kam es, wie es kommen musste. In der 57. Minute verwandelte Rimon Haji einen Foulelfmeter zum 2:3, keine 60 Sekunden später nagelte er den Ball per Seitfallzieher zum 3:3 in den Kasten des BVR.

BV Rentfort kassiert in der 86. Minute das 3:4

„Wir haben dann kräftemäßig abgebaut“, stellte Schäfer fest. Die Recklinghäuser dagegen hielten den Dauerdruck aufrecht. Und sie wurden schließlich in der 86. Minute belohnt. Für das 4:3 zeichnete Yurii Tsapii verantwortlich.

Marc Schäfer war genickt. „Wir haben nach dem 3:1 einige gute Kontersituationen leichtfertig vergeben, hätten wir das vierte Tor erzielt, wären wir wohl als Sieger vom Platz gegangen.“ Die Leistung der ersten 60 Minuten stimmte den Trainer aber positiv: „Man hat heute gesehen, dass meine Mannschaft noch lebt.“

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