Gladbeck. Im Sicherheitsausschuss soll über Hochsicherheitspoller für die Fußgängerzone gesprochen werden. Als Terrorschutz und gegen illegales Befahren.
Paketzusteller, Handwerkerfahrzeuge aber auch private Pkw oder Taxen, die in der Fußgängerzone unterwegs sind. Das auch nicht immer nur im Schritttempo, sondern auch schon mal deutlich schneller, vor allem zum Abend hin – und das durchaus auch schon mal illegal, sprich ohne erteilte Sondergenehmigung. Der motorisierte Verkehr in der Gladbecker Innenstadt, er sorgt immer mal wieder für Ärger bei Anwohnern und Einzelhändlern.
Hochsicherheitspoller auch als Schutz vor möglichen Terrorangriffen in Gladbecks Innenstadt
Die CDU hat das Thema jüngst aufgegriffen, und zwar im Zuge der Beratungen über den städtischen Haushalt für 2025. Das unbefugte Befahren der Innenstadt außerhalb der Be- und Entladezeiten, sagen die Christdemokraten, sei ein Ärgernis für viele Gladbeckerinnen und Gladbecker. Ein Ärgernis, aber auch eine Gefährdung der Fußgänger, weil die Autos oft viel zu schnell unterwegs seien. Dem wollte die CDU Einhalt gebieten. Ihre Forderung: 300.000 Euro sollten in den Haushalt eingestellt werden zur Anschaffung von versenkbaren „Hochsicherheitspollern“, um das unbefugte Befahren der Fußgängerzone zu stoppen. Darüber hinaus seien diese Sperren auch ein Schutz vor möglichen Terrorangriffen.
- Beschwerde. Gladbeckerin (67) vermisst den Briefkasten in der Nähe
- Stadtentwicklung. Warum Gladbecks Gastronomen sich über Konkurrenz freuen
- Blaulicht. Fahndung: Männer vor Einbruch aufgezeichnet – wer kennt sie?
- Wir suchen ein Zuhause. Tiere in Not: Katzengeschwister möchten gemeinsam umziehen
- Städtische Finanzen. Neues Altschulden-Gesetz: Hoffnungsschimmer für Gladbeck?
- Treffpunkt. Festplatz: Ärger im Unterstand der Trinkerszene in Gladbeck
- Übersicht. Stadthalle, Wittringer Wald und mehr: Hier wird 2025 gebaut
- Interview. „Der Umgang mit Senioren ist oft diskriminierend“
- Bundestagswahl 2025. Gladbeck: Alles Wichtige zur Bundestagswahl im Überblick
- Bauen. Gladbeck: Aus fürs Mehr-Generationen-Wohnen Hermannschule
- Übersicht. Baustellen 2025: Hier drohen Sperrungen und Einschränkungen
- Zeugensuche. Schuss aus Schreckschusspistole: Mann in Gladbeck verletzt
- Konflikt. Gladbeck: Streit zwischen Mieterin und GWG eskaliert
- Neueröffnung. Neueröffnung: In Gladbecks City gibt es bald Frozen Yogurt
Mit diesem Ansinnen konnten sich die Christdemokraten zwar gegenüber den anderen Fraktionen nicht durchsetzen. Die Mittel zur Anschaffung der Poller wurden nicht in den Etat aufgenommen. Das Thema Sicherheit ganz außen vorlassen wollte man aber auch nicht. Von den Sozialdemokraten kam deshalb die Anregung, demnächst darüber im Sicherheitsausschuss zu diskutieren. „Wir sollten prüfen, wie man die City autosicherer machen kann“, erklärte Dustin TIx (SPD). Und auch den Aspekt der Terrorabwehr gelte es nicht zu vernachlässigen.
Stadt Gladbeck hat vor einigen Jahren bereits ein Konzept erarbeitet
Doch wie viele Sperren müssten eigentlich installiert werden, um die Innenstadt besser abzuriegeln? Im Rathaus hat man dazu bereits vor einigen Jahren ein Konzept erstellt, so Stadtbaurat Volker Kreuzer auf Anfrage der Lokalredaktion. Demnach müssten 65 feste und acht hydraulischer Poller gesetzt werden. Man müsse natürlich jetzt erneut prüfen, ob diese Zahl immer noch noch passt. Und: Das illegale Befahren der Innenstadt komplett zu verhindern, sei so gut wie unmöglich. Man dürfe dabei auch nicht vergessen, dass einfach sehr viele Menschen in der Innenstadt wohnen.
Auch interessant
Der Stadtbaurat schlug vor, sollte das Thema im Sicherheitsausschuss beraten werden, einen Vertreter der Dorstener Stadtverwaltung dazu einzuladen. „In Dorsten sind diese Poller nämlich bereits installiert, es wäre interessant zu hören, welche Erfahrungen man damit schon gemacht hat.“
Wer darf überhaupt mit einem Fahrzeug in der Innenstadt unterwegs sein?
Grundsätzlich gilt natürlich auch für die Gladbecker Fußgängerzone: Hineinfahren darf man nur mit einer entsprechenden Berechtigung. Die erhalten beispielsweise Lieferfahrzeuge. Sie dürfen auf der Hochstraße und Horster Straße zum Anliefern bis 9 Uhr unterwegs sein, in den Seitenbereichen bis 11 Uhr. Ausnahmen: Der Goetheplatz, er ist komplett für Fahrzeuge gesperrt.
Eine Ausnahmeerlaubnis zum Befahren der Innenstadt, erklärt Stadtsprecher David Hennig, können beispielsweise Handwerker erhalten. So eine Erlaubnis für Gladbeck koste 100 Euro, soll sie in mehreren Städten oder ganz NRW gelten, seien bis zu 300 Euro fällig. Taxen zahlen 50 Euro für die Genehmigung. Etwa 115 bis 130 Ausnahmeerlaubnisse, so Hennig weiter, stellt die Stadt im Schnitt im Jahr aus. Davon würden in der Regel 60 an Handwerker gehen. 30 bis 40 Genehmigungen gebe es für Umzüge oder auch Renovierungsarbeiten. Und um die 25 bis 30 erhalten ambulante Pflegedienste zur Befahrung der Innenstadt. Auf den ruhenden Verkehr in der Fußgängerzone achte der KOD. Bei Verstößen können Verwarngelder in Höhe von 20 bis 55 Euro fällig werden.
[Gladbeck-Newsletter: hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook | Hier gibt‘s die aktuellen Gladbeck-Nachrichten einmal am Tag bei WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehrartikel | Alle Artikel aus Gladbeck]