Retrorock The Hold Steady mit Sänger Craig Finn haben ihr Album “Stay Positive“ veröffentlicht

Als Craig Finn im vergangenen Jahr mit seiner Band The Hold Steady im Vorprogramm der Rolling Stones spielte, wusste er, dass er mitten im Rock-'n'-Roll-Leben angekommen war. Und das mit inzwischen 36 Jahren. Ein paar Jahre vorher hatte er mit ein paar Freunden, die es wie ihn von Minneapolis nach New York verschlagen hatte, in kleinen Klubs gespielt, allerdings ohne große Ambitionen. Dann nahm The Hold Steady ein paar Alben auf und Nummer drei, "Boys And Girls In America", fand sich 2007 auf Platz acht der Bestenliste im "Rolling Stone" wieder. Plötzlich war The Hold Steady das "nächste große Ding".

Inzwischen ist Album Nummer vier veröffentlicht. "Stay Positive". Diese Aufforderung muss Craig Finn seinen Mitmusikern kaum geben, denn es läuft sehr gut für das US-Quintett. Wie schon der Vorgänger enthält die neue Platte dynamischen Retrorock, der an Bruce Springsteens E-Street-Band, aber mehr noch an dessen Freund Southside Johnny erinnert. The Hold Steady spielt einen manchmal mit Bläsern aufgemotzten Soulrock. Das Tempo ist hoch, das Piano wild, die Gitarren fett. Mit großer Nonchalance wird aus der Rockgeschichte zitiert. Das Ganze wird jedoch so verpackt, dass es niemals einen abgestandenen Geruch annimmt, sondern so frisch klingt, als würde es in der Rockgeschichte keine Vorbilder geben. Die meisten Songs sind im vergangenen Jahr vor allem in Hotelzimmern oder im Tourbus entstanden, wie The Hold Steady vor allem Europa bereiste. Der langsame Blues "Lord, I'm Discouraged" entstand übrigens in Mailand und Hamburg, wo The Hold Steady - wo sonst? - im Molotow aufgetreten ist.