SONGPOESIE: Cristin Claas und ihre neue CD “In The Shadows Of Your Words“

Was hören wir hier eigentlich: Jazz? Folk? Oder doch "bloß" Pop? Alles! Aber was sind das für Sprachen? Deutsch und Englisch sind einfach zu identifizieren, aber da ist noch etwas: unbekannte, gewöhnungsbedürftige Laute und Idiome, die sich dann aber ganz selbstverständlich in unaufgeregte Kompositionen einfügen. Intoniert von einer kristallklaren, festen, unverbrauchten und vor allem unvergesslichen Stimme, die die Melodien so gekonnt wie spannend phrasiert.

Das kühl-elegante Organ gehört Cristin Claas; zu hören ist es auf ihrem ersten Major-Album "In The Shadows Of Your Words", das sie mit Christoph Reuter (Piano, Fender Rhodes) sowie Stephan Bormann (Gitarren) und Gastmusikern bei SonyBMG eingespielt hat.

"Wenn es die Worte nicht gibt, um ein Gefühl zu beschreiben, dann erfinde ich sie eben. Jeder Song sucht sich seine Sprache selbst", sagt die 29 Jahre alte, ebenso wie der Rest des Trios in der ehemaligen DDR geborene und anfänglich aufgewachsene Vokalistin, die in Weimar und Leipzig Jazzgesang studiert. So wie im dem Fado verwandten, manchmal orientalisch anmutendenden "Ze Duch Mae", das eigentlich portugiesisch oder französisch gesungen werden sollte - und ebenso filigran klingt wie das sphärische "Underwater Woman", das auch vom Soundtrack zum Film "Diva" kommen könnte. Wie fast alle 13 Tracks zwischen "On A Roof" und "Venedig" durchzieht diese "Songpoesie" (Claas) eine vordergründige Zerbrechlichkeit, der paradoxerweise eine faszinierende Stabilität innewohnt.

Ungewöhnlich, spannend - beobachtenswert!

>> Cristin Claas: "In The Shadows Of Your Words" (SonyBMG) im Handel; Infos im Internet unter www.cristinclaas.de