Das gekonnte postmoderne Spiel mit den popmusikalischen Referenzen ist ein Lieblingsthema von Rezensenten, selten wird es ihnen dabei so leicht gemacht wie von den Killers.

Die Band aus Las Vegas veröffentlicht dieser Tage ihr drittes Album, es heißt "Day & Age" und könnte schmissiger nicht sein. Auf diesem neuen Album vermischen die Musiker aus dem Show- und Spielerparadies Rock, Country und Dance. Sie machen das nicht etwa subtil, zum Beispiel, indem sie ein kleines Electrorhythmuschen als Zwischenpart nehmen, nein: Sie mischen wirklich Gitarre und Synthesizer. Für Puristen ist das ganz schlimm, aber seltsamerweise werden die Killers für ihren Popentwurf geliebt. Von Publikum und Kritik, wohlgemerkt. Von zwei Alben und einer Raritätenzusammenstellung haben sie satte elf Millionen Einheiten abgesetzt. Sie haben, das ist nicht zu leugnen, mit Songs wie "When you were young" und "Mr. Brightside" schöne Hits gelandet. Es steht ihnen zu, Selbstvertrauen zu haben. Selbstvertrauen, um in Kitsch, Bombast und wagnerianischer Pracht zu schwelgen. Auf Fotos tragen sie Felle, Sänger Brandon Flowers er heißt wirklich so verteilt auf Konzerten Rosen und kann sehr ernst gewaltige Dinge sagen, zum Beispiel, dass die Killers die beste Band der Welt sein wollen. Nun, "Day & Age" wird sich wieder ganz, ganz oft verkaufen, so viel ist klar. Die Songs (Spaceman", "I can’t stay") sind eingängig, erinnern sehr stark an die achtziger Jahre und haben auch mal einen Rhythmus aus Südamerika. Von allem, für alle was dabei, aufwendig produziert, ein Gegenbild zu den rauen Indiebands. Es gibt quasi keine Kanten bei den Killers. Sie töten einen mit eklektischer Perfektion und bleiben dabei unfassbar ernst.

The Killers - Day & Age (Universal)