Sie ist herrlich erleichtert - nicht nur körperlich. “Ich spüre ein ganz neues Lebensgefühl“, sagt Gisela Glomsda (66) beim genüsslichen Biss in ein...

Sie ist herrlich erleichtert - nicht nur körperlich. "Ich spüre ein ganz neues Lebensgefühl", sagt Gisela Glomsda (66) beim genüsslichen Biss in ein Knäckebrot mit Quark, "und bin glücklich, es geschafft zu haben." Seit Januar nahm die Rentnerin aus Eißendorf 37 Kilogramm ab, reduzierte ihr Gewicht fast um ein Drittel. Mit eisernem Willen wurde ein Traum verwirklicht.

Das Resultat kann sich sehen lassen: Die alten, weiten Kleidungsstücke wurden verschenkt, neue gekauft. Von der Stange. Welch famoses Gefühl! Hohe Absätze sind wieder tragbar, und ohne Schnaufen geht's Treppen hinauf. Hinzu kommt die beruhigende Gewissheit, gesünder zu sein. Blutdruck und die anderen Werte, alles okay. "Ein bisschen schwebe ich." Weil Gisela Glomsda, die früher auf Wochenmärkten einen Obst- und Gemüsestand betrieb und später 17 Jahre als Empfangsdame bei einem Friseur arbeitete, ihren schwer wiegenden Wunsch in die Tat umsetzte. Sich selbst sagte "Ja, ich kann's!" und lieb gewonnene Lebensgewohnheiten von einem Tag auf den anderen radikal änderte. Alle möglichen Diäten und Fastenkuren zuvor endeten stets mit dem niederschmetternden Ergebnis: Ruckzuck waren die Kilos wieder drauf. Mit dem Eintritt ins Rentenalter kamen noch fünf Kilo dazu. Zu gerne labten sich Frau Glomsda und ihr langjähriger Lebensgefährte an deftiger Hausmannskost wie Rouladen, Gulasch oder Schweinshaxe. Und abends vorm Fernseher durften es, quasi zum "Nachtisch", gerne ein, zwei Knackwürste oder ein paar Schokoriegel sein.

Schluss! Seit sich Ende vergangenen Jahres ein Schlüsselerlebnis ereignete. "Ich traf eine alte Freundin - und erkannte sie fast nicht wieder", erinnert sich Gisela Glomsda an diesen persönlichen Aha-Effekt. Da stand eine ganz andere Frau: jünger, attraktiver, agiler, glücklicher. Nach ihrem Modell suchte sich Frau Glomsda professionelle Hilfe. "Top in form", so das Zauberwort. Ein kleines, persönlich geführtes Diät-Studio an der ABC-Straße. Statt feister Ernährung stand fortan ein ausgeklügeltes Ernährungsprogramm mit viel Fisch, Fleisch, Gemüse, Mineralwasser und Tee auf dem Programm. "Ich habe nicht einmal quälenden Hunger verspürt", sagt sie. "Der alte Kohldampf war schnell verflogen." Dreimal wöchentlich wurde sie von ihrem Freund in die Innenstadt gefahren. Zur Kontrolle ab auf die Waage. Purzelnde Pfunde motivierten zum Weitermachen. Die Erkenntnis, nicht nur zu reden, sondern aktiv zu handeln und das persönlich Unmögliche hinzukriegen, machten Spaß.

Am 2. Januar war Schluss mit fettig. Bis zum 30. Juni blieben 35 Kilo auf der Strecke; ein gänzlich neues Sommergefühl war die Belohnung. Seitdem gönnt sich die lebensfrohe Hanseatin gelegentlich ein Stück Kuchen oder andere kleine Sünden. Dennoch stehen derzeit minus 37 Kilogramm auf dem Kontrollzettel, bis Weihnachten sollen es 40 sein.


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