Jetzt gilts. Um 13.45 Uhr beginnt in München das große Finale: Wer wird deutscher Kandidat für die Spiele 2012?

München. In München fällt heute, am Sonnabend, eine der wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft Hamburgs. Um 13.45 Uhr beginnt im Fünf-Sterne-Hotel Park Hilton die Wahl des deutschen Kandidaten für Olympia 2012 (ARD und ZDF übertragen live). Spätestens um 16.40 Uhr steht fest, ob Hamburg sich gegen Leipzig, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart durchgesetzt hat. Den Sieger gibt Bundeskanzler Gerhard Schröder bekannt. Rund 50 000 Hamburger werden die Entscheidung auf dem Rathausmarkt verfolgen - bei der großen Olympiaparty von Abendblatt und NDR. Hamburgs Delegation, zu der unter anderen Ingo Schultz, Uwe Seeler und Johannes B. Kerner gehören, traf am Freitagnachmittag in München ein. "Wir werden bis zur letzten Sekunde alles tun, um Deutschlands Kandidat zu werden", sagte Bürgermeister und Delegationschef Ole von Beust. Er führte in der Nacht noch viele Gespräche beim so genannten Get Together im Park Hilton - dem letzten Treffen von Bewerberstädten und NOK vor der Entscheidung. Dann gilts: Als erste der fünf Städte darf sich Hamburg ab 14.15 Uhr im großen Finale präsentieren. Die Ausgangslage ist gut: Die Evaluierungskommission des NOK, ein hochkarätig besetztes Expertenteam, hat Hamburg in neun von 16 Wahlkriterien auf Platz eins gesetzt, Umfragen verschiedener Institute sehen die Stadt zusammen mit Leipzig in der Gunst der Bundesbürger vorn. Auch die Zustimmung innerhalb Hamburgs hat nicht für möglich gehaltene 92,4 Prozent erreicht. "So viel Begeisterung und Engagement habe ich in dieser Stadt noch nie erlebt", sagt Michael Otto, Chef des weltgrößten Versandhandelskonzerns und Olympiabeauftragter der Wirtschaft, dem Abendblatt. "Hamburg kann sich Großes zutrauen." Es bleibt die Frage, ob die Mitglieder des Wahl-Gremiums sich von den Ergebnissen der Evaluierungskommission oder von Eigeninteressen leiten lassen. Würden die NOK-Entscheider nach regionaler oder sonstiger Verbundenheit abstimmen, lägen laut einer ARD-Hochrechnung Düsseldorf und Stuttgart mit je 34 Stimmen vor Hamburg (29 Stimmen). Der in die Kritik geratene Chef des Kanu-Verbandes, Ulrich Feldhoff, der angeblich Stimmen für Düsseldorf angeworben haben soll, votiert nicht mehr: Er hat sein Stimmrecht an seinen Vize abgetreten. Berichte S. 2, 3 und 13 Liebe Leserinnen, liebe Leser, am Montag erscheint das Hamburger Abendblatt mit "Olympia-Zeitung"