Israels Ministerpräsident findet deutliche Worte zu Hamas-Kämpfern. Sie seien „todgeweiht“. Die Bodenoffensive werde kommen.

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Israel-News vom 25. Oktober: Erneuter Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

23.11 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Mittwochabend erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Kampfjets hätten „eine Reihe von militärischen Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen“, teilte das israelische Militär mit. Die Angriffe hätten sich „gegen terroristische Infrastrukturen, darunter ein Militärgelände und Beobachtungsposten“ gerichtet.

Am Abend sei zudem eine Rakete abgefangen worden, die vom Libanon auf eine Drohne des israelischen Militärs gerichtet gewesen sein soll. Das Militär habe daraufhin den Abschussort angegriffen.

Die schiitische Hisbollah-Miliz hatte zuvor mitgeteilt, mindestens drei Angriffe auf israelische Stellungen in der Nähe der Grenze verübt zu haben.

Biden verurteilt Angriffe „extremistischer Siedler“ auf Palästinenser

22.31 Uhr: US-PräsidentJoe Biden hat sich besorgt über „extremistische“ Siedler im Westjordanland gezeigt und Gewalt gegen Palästinenser verurteilt. „Ich bin weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland“, sagte Biden bei einer Pressekonferenz. „Das muss jetzt aufhören.“ Derartige Angriffe seien, als würde man Benzin ins Feuer gießen. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer Siedler gegen Palästinenser.

Biden betonte erneut, dass Israel das Recht und die Verantwortung habe, auf die Angriffe der Hamas zu reagieren. „Aber das mindert nicht die Notwendigkeit, im Einklang mit den Gesetzen des Krieges zu handeln. Israel muss alles in seiner Macht Stehende tun, um unschuldige Zivilisten zu schützen, so schwierig das auch sein mag“, mahnte der US-Präsident.

US-Präsident Joe Biden (rechts) bei seinem Besuch in Israel mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
US-Präsident Joe Biden (rechts) bei seinem Besuch in Israel mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. © DPA Images | Evan Vucci

Gleichzeitig betonte er, dass es keine Rückkehr zum Status quo vor dem Krieg gebe. „Nach dem Ende dieser Krise muss es eine Vision dafür geben, was als Nächstes kommt. Und aus unserer Sicht muss das eine Zwei-Staaten-Lösung sein“, so der US-Präsident.

Von unseren Reportern in Israel

Netanjahu: Alle Hamas-Mitglieder dem Tod geweiht

21.10 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Mitgliedern der islamistischen Hamas auch außerhalb Gazas gedroht. „Alle Hamas-Mitglieder sind todgeweiht - über der Erde, unter der Erde, in Gaza und außerhalb von Gaza“, sagte Netanjahu am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. Israel befinde sich mitten in einem „Kampf um seine Existenz“.

Zu einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen sagte Netanjahu: „Wir bereiten uns auf einen Bodenangriff vor. Ich werde nicht sagen, wann, wie und wie viele.“ Er werde auch nicht auf die Bandbreite der Überlegungen eingehen, von denen die meisten der Öffentlichkeit nicht bekannt seien, sagte der Regierungschef. „Und so soll es auch sein. Das ist der Weg, damit wir das Leben unserer Soldaten schützen.“

Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Abend, die israelische Luftwaffe greife zur Vorbereitung auf eine Bodenoffensive weiter Ziele im Gazastreifen an. Dabei sei am Mittwoch auch „Terrorinfrastruktur im Untergrund“ getroffen worden. „Jeder Schlag verbessert unsere Situation für die nächsten Phasen“, sagte Hagari. Unter dem dicht besiedelten Küstenstreifen verläuft ein weitreichendes Tunnelsystem.

FDP-Fraktionschef nennt Guterres-Aussagen zu Israel „verstörend“

21.01 Uhr: In der Ampelkoalition wächst die Kritik an den Äußerungen von UN-Generalsekretär António Guterres zum Hamas-Terror gegen Israel. „Die Aussagen von UN-Generalsekretär Guterres sind aus meiner Sicht verstörend und erklärungsbedürftig“, sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr unserer Redaktion. „Die Hamas hat Israel brutal angegriffen, unzählige Menschen sind kaltblütig ermordet worden.“ Israel habe – genau wie jedes andere Land – das Recht, sich zu verteidigen. „Allen in der internationalen Gemeinschaft muss klar sein, dass die Hamas unschuldige Menschen als Schutzschilde benutzt, während Israel sich erkennbar bemüht, das Leben von Zivilisten in Gaza zu schützen“, sagte er.

Vor dem Europäischen Rat an diesem Donnerstag wandte sich Dürr gegen Forderungen nach einer Waffenruhe. „Bundeskanzler Scholz hat unsere volle Unterstützung, wenn er gegenüber dem Europäischen Rat deutlich macht, dass wir uneingeschränkt an der Seite Israels stehen und weder einen Waffenstillstand noch eine Waffenruhe einfordern werden“, sagte er. „Es wäre geradezu absurd, Israel zu einer Waffenruhe aufzufordern, während das Land von Terrororganisationen mit Raketen beschossen wird.“

Dürr äußerte die Erwartung, dass auch andere europäische Regierungen sich klar zum Selbstverteidigungsrecht Israels bekennen. Zudem müssten auch schärfere EU-Sanktionen gegen den Iran wieder auf die Agenda, denn das Mullah-Regime sei „der Hauptsponsor der Hamas und Destabilisator der Region“.

Leseempfehlung: Wie antisemitisch ist Deutschland?

20.56 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz legt nahe, dass Antisemitismus in Deutschland importiert sei. Die Realität ist komplizierter, sagen Experten. Wie antisemitisch ist das Land wirklich? Mit dieser Frage beschäftigt sich Politik-Redakteurin Theresa Martus.

Netanjahu über Bodenoffensive – „Kampf um unsere Existenz“

19.43 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich am Abend in einer Ansprache an sein Volk gewandt. Darin betonte er laut der „Times of Israel“, dass die erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen trotz anhaltender Verzögerungen stattfinden werde. „Wir sind auf dem Höhepunkt eines Kampfes um unsere Existenz“, so der Politiker.

Die Ziele der Bodenoffensive seien, die Hamas zu zerstören und die Geiseln zu befreien. Darauf arbeite das Kabinett „ohne politische Rücksichten“ hin. „Wir werden den vollen Preis von der Hamas fordern“, betonte Netanjahu. Die Zivilbevölkerung in Gaza forderte er erneut auf, sich in den Süden des Gazastreifens zu begeben.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut betont, dass es zu einer Bodenoffensive kommen werde.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut betont, dass es zu einer Bodenoffensive kommen werde. © DPA Images | Amos Ben-Gershom

Über die Hälfte der Hamas-Geiseln mit nicht-israelischer Staatsbürgerschaft

18.47 Uhr: Mehr als die Hälfte der geschätzt 220 Geiseln, die von der radikal-islamischen Hamas festgehalten werden, haben der israelischen Regierung zufolge „ausländische“, also nicht-israelische, Pässe. Unter den Verschleppten seien Personen aus Israel und 25 weiteren Ländern, allein 54 Personen mit thailändischer Staatsangehörigkeit.

Heusgen nach Äußerungen zu Krieg in Israel: „Ich bedaure das“

18.25 Uhr:Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, hat nach umstrittenen Äußerungen zum Krieg in Israel sein Bedauern ausgedrückt. „Sollte ich die Gefühle der Opfer und ihrer Angehörigen verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Heusgen hatte am Dienstagabend im ZDF-„heute-journal“ gesagt, man müsse „verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt, also keinen Einmarsch der israelischen Truppen im Gazastreifen“ und eine Zwei-Staaten-Lösung gefordert. Die Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober bezeichnete er als „Hamas-Aktion“. Schnell wurde daraufhin heftige Kritik laut. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, bezeichnete Heusgens Äußerungen am Mittwoch als „ungeheuerlich“.

Zu der Formulierung „Hamas-Aktion“ sagte Heusgen: „Ja, ich hätte das als Terroraktion darstellen müssen. Und natürlich liegt mir nichts ferner, als diesen Zivilisationsbruch, wie man den barbarischen Überfall der Hamas-Kämpfer auf die Zivilisten bezeichnen kann, nicht klar zu benennen.“

Macron will mit Marineschiff Krankenhäuser in Gaza unterstützen – und weist Vorwurf der Doppelmoral zurück

18.09 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bei seiner Nahostreise die Entsendung eines Marineschiffs angekündigt, das Krankenhäuser im Gazastreifen „unterstützen“ soll. Das Schiff werde „in den nächsten 48 Stunden“ den Hafen von Toulon verlassen, sagte Macron nach einem Treffens mit seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi am Mittwoch in Kairo. Zudem werde ein Flugzeug mit medizinischem Material für den Gazastreifen am Donnerstag in Ägypten eintreffen, dem „weitere folgen“ sollen.

Emmanuel Macron, gemeinsam mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi. Er kündigte an, zur Unterstützung von Krankenhäusern ein Marineschiff zu entsenden.
Emmanuel Macron, gemeinsam mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi. Er kündigte an, zur Unterstützung von Krankenhäusern ein Marineschiff zu entsenden. © AFP | Christophe Ena

Macron wies den Vorwurf zurück, sein Land praktiziere im Nahostkonflikt Doppelmoral. „Das Völkerrecht gilt für alle, und Frankreich vertritt universelle humanistische Werte“, sagte der französische Präsident. Vertreter arabischer Länder hatten zuvor westlichen Nationen vorgeworfen, in dem seit mehr als zwei Wochen andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen über das Leid der Palästinenser hinwegzusehen.

Botschafter Prosor an Heusgen: „Israel braucht keine Belehrungen“

17.59 Uhr: Israels Botschafter Ron Prosor hat Äußerungen des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, als „ungeheuerlich“ bezeichnet. Heusgen habe den „bestialischen Terrorangriff der Hamas“ verharmlosend und kaltherzig als „Hamas-Aktion“ bezeichnet und mit keinem Wort verurteilt, erklärt Prosor am Mittwoch. Prosor kritisierte, dass Heusgen von Israel gefordert habe, auf die Bodenoffensive im Gazastreifen zu verzichten. Dieser „sprach Israel damit das Selbstverteidigungsrecht ab“.

„Schämen Sie sich!“, sagt Israels Botschafter in Deutschland in Richtung von Christoph Heusgen.
„Schämen Sie sich!“, sagt Israels Botschafter in Deutschland in Richtung von Christoph Heusgen. © DPA Images | Monika Skolimowska

Heusgen hatte sich am Dienstagabend im „Heute-Journal“ nach umstrittenen Äußerungen des UN-Generalsekretärs António Guterres zum Gaza-Krieg an dessen Seite gestellt. Heusgen erklärte zudem: Man müsse „verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt, also keinen Einmarsch der israelischen Truppen im Gazastreifen“. Er forderte eine Rückkehr zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Dabei soll ein unabhängiger Staat Palästina neben Israel entstehen. Die Hamas spricht Israel allerdings das Existenzrecht ab. Heusgen bezeichnete die Massaker der Hamas mit mindestens 1400 Toten als „Hamas-Aktion“.

„Besserwissern wie Herrn Heusgen, die sich berufen fühlen, Israel nicht nur zu belehren, sondern uns auch ungefragt Ratschläge zu erteilen, wie wir auf den blutigsten Angriff auf Juden seit der Shoa auf unserem Staatsgebiet zu reagieren haben, möchte ich folgendes entgegnen“, so Prosor und fügte hinzu: „Israel braucht keine Relativierungen. Israel braucht keine Belehrungen. Und vor allem brauchen wir sie nicht von Ihnen, Herr Heusgen. Schämen Sie sich!“

Guterres „schockiert“ über „verzerrte Darstellung“ seiner Nahost-Äußerungen

16.59 Uhr: Angesichts der scharfen Kritik Israels an seinen Nahost-Äußerungen hat sich UN-Generalsekretär António Guterres „schockiert“ über deren angeblich „verzerrte Darstellung“ gezeigt. Dies sei ja so, „als ob ich die Terroranschläge der Hamas rechtfertigen würde“, sagte Guterres am Mittwoch in New York. „Das ist nicht wahr. Das Gegenteil ist der Fall.“

UN-Generalsekretär António Guterres fühlt sich falsch verstanden.
UN-Generalsekretär António Guterres fühlt sich falsch verstanden. © DPA Images | Seth Wenig

Es sei „notwendig, die Angelegenheit klarzustellen, insbesondere aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien“, sagte Guterres weiter. Er habe vielmehr von den „Missständen des palästinensischen Volkes“ gesprochen. Dabei habe er deutlich zum Ausdruck gebracht, dass diese „Missstände die entsetzlichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen können“.

Hamas soll Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Eilat und Haifa gefeuert haben

15.44 Uhr: Mitglieder der Hamas haben nach eigenen Angaben aus dem Gazastreifen zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. In Orten südlich der Küstenstadt Haifa wurde Raketenalarm ausgelöst, wie Israels Armee am Mittwoch mitteilte.

Das Geschoss sei dort in der Luft explodiert, meldeten israelische Medien unter Berufung auf das Militär. Das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Langstreckenraketen gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

EU-Innenkommissarin warnt vor Anschlägen in Europa

15.33 Uhr: EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat vor Anschlägen in Europa wegen des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt. „Es gibt ein gewaltiges Risiko einer höheren terroristischen Bedrohung in Europa in Verbindung mit der Lage in Nahost“, sagte Johansson am Mittwoch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und weiteren europäischen Zeitungen. Das größte Risiko liege darin, „dass Leute, die schon hier sind, schon radikalisiert sind, Angriffe verüben könnten“.

Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres.
Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres. © AFP | John Thys

Die schwedische Kommissarin für Inneres sagte, es sei notwendig, religiöse Stätten und öffentliche Räume besser zu schützen. Dafür gebe es Leitlinien und finanzielle Hilfe durch die EU-Kommission, insbesondere auch für jüdische Gemeinden.

Israel will UN-Vertretern nach Guterres-Kritik keine Visa geben

14.32 Uhr: Nach den israelkritischen Äußerungen von UN-Generalsekretär António Guterres hat Israels UN-Botschafter Gilad Erdan angekündigt, Vertretern der Vereinten Nationen keine Visa mehr zu geben. Israel habe bereits Nothilfe-Koordinator Martin Griffith die Einreise verweigert, sagte Erdan dem israelischen Armeesender am Mittwoch. „Es ist Zeit, dass wir ihnen eine Lektion erteilen.“ Israel hatte allerdings bereits in der Vergangenheit UN-Beobachtern die Einreise verweigert.

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan möchte UN-Vertretern die Einreise verweigern.
Israels UN-Botschafter Gilad Erdan möchte UN-Vertretern die Einreise verweigern. © Getty Images via AFP | David Dee Delgado

Betätigungsverbot für Hamas soll „sehr schnell“ kommen

14:04 Uhr: Das angekündigte Betätigungsverbot für die islamistische Hamas in Deutschland soll „sehr schnell“ vollzogen werden. Das kündigte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin an, ohne einen konkreten Zeitrahmen zu nennen. Im Ministerium werde unter Hochdruck an den Verbotsverfügungen für die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun gearbeitet, versicherte die Sprecherin. Üblicherweise benötige ein solches Verfahren mehrere Monate. In diesem Fall werde der Zeitraum aber „deutlich kürzer“ sein.

Chef der Münchner Sicherheitskonferenz gibt UN-Chef Guterres nach Israel-Kritik recht

13.45 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat in der Kontroverse über israelkritische Äußerungen zum Gaza-Krieg Unterstützung vom Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, bekommen. Guterres verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, pflichtet der Kritik von Guterres an Israel bei.
Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, pflichtet der Kritik von Guterres an Israel bei. © dpa | Jörg Carstensen

„Guterres ist ein sehr besonnener Mann“, sagte Heusgen am Dienstagabend im Heute-Journal. „Wenn er auf die (...) 56 Jahre Besatzung der Palästinenser-Gebiete hinweist, dann ist (das) genau das, was in geltendem Völkerrecht in Uno-Resolutionen genauso drinsteht. Die letzte Resolution sagt, dass die Besatzung eine flagrante Verletzung des Völkerrechts ist.“

Heusgen forderte eine Rückkehr zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Dabei soll ein unabhängiger Staat Palästina neben Israel entstehen. Die Hamas spricht Israel allerdings das Existenzrecht ab. Heusgen bezeichnete die Massaker der Hamas mit mindestens 1400 Toten als „Hamas-Aktion“.

Wiederholter Angriff auf Flughafen in Syrien

15.28 Uhr: In Syrien ist zum wiederholten Mal ein Flughafen Ziel von Bombardierungen geworden. Bei dem mutmaßlich israelischen Raketenangriff wurde am Mittwoch zum vierten Mal seit Ausbruch des Gaza-Kriegs eine Landebahn am Flughafen in Aleppo beschädigt, wie die syrische Staatsagentur Sana und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten. Meldungen über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

In den vergangenen zwei Wochen wurden sowohl der Flughafen in Aleppo als auch in der Hauptstadt Damaskus Ziel von mutmaßlich israelischen Luftangriffen. Auch dabei wurden die Landebahnen der Flughäfen beschädigt und der Betrieb zeitweise eingestellt.

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Die Angriffe haben sich seit dem dem Krieg zwischen Israel und der vom Iran unterstützten islamistischen Hamas ausgeweitet.

Israel nimmt 110 Verdächtige wegen Hetze und Aufruf zu Terror fest

13.45 Uhr: Die israelische Polizei hat seit Beginn des Gaza-Kriegs 110 Verdächtige wegen Aufrufen zu Gewalt und Terror festgenommen. Gegen 17 Personen seien Anklagen erhoben worden, erklärte die Polizei am Mittwoch auf der Plattform X. Das zuständige Team kümmere sich seit Kriegsbeginn verstärkt um Verdächtige, die zu Gewalt aufriefen, sich mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas identifizierten und diese unterstützten. Zusätzlich zu den Festnahmen in Israel hat die Armee in den vergangenen zweieinhalb Wochen bei Anti-Terroreinsätzen Hunderte Verdächtige im Westjordanland festgenommen.

Faeser sieht keine konkrete Gefährdung durch Islamisten

13.20 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts momentan keine explizite Gefährdung durch Islamisten. „Wir haben keine erhöhte konkrete Gefährdung“, die das Bundeskriminalamt mitgeteilt habe, sagte Faeser am Mittwoch in Berlin. Die Gefährdungslage werde aber „sehr genau“ beobachtet.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht keine explizite Gefährdung durch Islamisten.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht keine explizite Gefährdung durch Islamisten. © AFP | Michele Tantussi

Die Ministerin betonte weiter, dass es Ermittlungserfolge in einzelnen Bundesländern gegeben habe. Dies zeige, „dass alle Sicherheitsbehörden da im Moment sehr alarmiert sind“ und „sehr umsichtig“ vorgingen.

Erdogan bezeichnet die Hamas als „Befreiungsorganisation“

13.11 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet. „Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft“, sagte Erdogan am Mittwoch vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara. Mit Mudschaheddin sind in der Regel Kämpfer islamistischer Gruppen gemeint.

Man habe keine Problem mit dem Staat Israel, verurteile aber die „Gräueltaten“ Israels im Gazastreifen, sagte Erdogan weiter. Die Türkei verzeihe keine Aktionen, die auf Zivilisten abzielten „einschließlich israelischer Zivilisten“. Erdogan rief zu einem Waffenstillstand auf.

Zudem sagte er eine geplante Reise nach Israel ab. „Wir hatten einen Plan, nach Israel zu fahren. Aber das ist abgesagt, wir werden nicht fahren“, sagte er. „Natürlich hatten wir gute Absichten, aber (Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu) hat sie missbraucht“, fuhr Erdogan fort, während Abgeordnete „Nieder mit Israel“ und „Gott ist groß“ riefen.

Hisbollah-Chef trifft Vertreter von Hamas und Islamischem Dschihad

12.11 Uhr: Der Chef der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat sich mit ranghohen Vertretern der islamistischen Hamas und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) getroffen. Das teilte das Pressebüro der Hisbollah am Mittwoch mit. Nasrallah habe sich mit Hamas-Vizechef Salih al-Aruri und mit Siad Nachali, PIJ-Anführer in den Palästinensergebieten, getroffen, um über „die jüngsten Entwicklungen in der Region“ zu sprechen.

Die Männer hätten auch darüber beraten, was die „Achse des Widerstands (gegen Israel) in dieser sensiblen Phase tun muss, um einen echten Sieg für den Widerstand in Gaza und Palästina zu erreichen“, teilte die Hisbollah weiter mit. Ziel sei, die „verräterische und brutale Aggression gegen unser Volk“ zu stoppen, hieß es.

Die Hisbollah veröffentlichte auch ein Foto des Treffens, dessen Ort und Zeitpunkt nicht genannt wurden. An der Wand neben den Männern hängen Porträts von Irans verstorbenem Revolutionsführer Ruhollah Chomeini und dem aktuellen Staatsoberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei.

Auf diesem vom Medienbüro der Hisbollah veröffentlichten Foto trifft sich Hassan Nasrallah (r–l), Chef der libanesischen Hisbollah, mit Siad Nachali, Chef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ), und Salih al-Aruri, stellvertretender Chef der radikalislamischen Hamas.
Auf diesem vom Medienbüro der Hisbollah veröffentlichten Foto trifft sich Hassan Nasrallah (r–l), Chef der libanesischen Hisbollah, mit Siad Nachali, Chef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ), und Salih al-Aruri, stellvertretender Chef der radikalislamischen Hamas. © DPA Images | Uncredited

Armee tötet hochrangigen Hamas-Kommandeur

11.37 Uhr: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge ein hochrangiges Mitglied der Hamas getötet. Taysir Mubasher, Kommandeur eines Bataillons der Terrororganisation in Chan Junis, sei bei einem Luftschlag ums Leben gekommen. Demnach habe der Mann unter anderem als Oberhaupt der Seestreitkräfte der Hamas gedient und sei unter anderem in die Herstellung von Waffen verwickelt gewesen. Er soll außerdem verantwortlich sein für mehrere frühere Attacken auf die israelische Armee. Er gilt zudem als enger Vertrauter des Chefs der Kassam-Brigaden, Mohammed Deif.

Verletzte Palästinenser erreichen ein Krankenhaus nach einem Luftangriff auf Chan Yunis.
Verletzte Palästinenser erreichen ein Krankenhaus nach einem Luftangriff auf Chan Yunis. © Getty Images | Ahmad Hasaballah

CDU-Politikerin: Infragestellen von Israels Existenz strafbar machen

10.25 Uhr: Nach teils antisemitischen Kundgebungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die stellvertretende Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Gitta Connemann, die Einführung eines neuen Straftatbestands gefordert. „Wer Israels Existenz infrage stellt, muss bestraft werden können“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. „Das muss zukünftig ein neuer Straftatbestand werden.“

Es gebe Lücken im Strafrecht: „Zurzeit kann jeder auf der Straße skandieren, dass Israel vernichtet werden muss“, sagte Connemann. Das sei „unerträglich“. Der Rechtsstaat müsse in aller Härte auftreten. „Denn diejenigen, die auf den Straßen schreien und pöbeln, verstehen nur diese Härte. Das heißt unmittelbare Verfolgung von Straftaten.“ Deutschland habe als Staatsräson das Bekenntnis zur Existenz Israels. „Wir müssen jetzt alles tun, was erforderlich ist, nicht nur, um uns an die Seite Israels zu stellen, sondern auch, um den Jüdinnen und Juden in Deutschland das Gefühl von Sicherheit zu geben.“

Israelisches Militär bombardiert wieder Ziele im Gazastreifen

9.30 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben wieder mutmaßliche Terroristen und die Infrastruktur der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Ziel der Angriffe seien etwa Tunnel, Kommandozentralen, Waffenlager und Waffen selbst gewesen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Attackiert wurden demnach auch Stellungen des Sicherheitsapparats der in dem Küstengebiet herrschenden Hamas. Dieser ist den Angaben zufolge für Überwachung und Inhaftierung von Hamas-Gegnern verantwortlich.

Nächtlicher Angriff im Gazastreifen.
Nächtlicher Angriff im Gazastreifen. © AFP | SAID KHATIB

Palästinenser: Mehr als 100 Tote im Westjordanland seit Hamas-Angriff

8.41 Uhr: Seit dem Terrorangriff der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind bei Konfrontationen im Westjordanland nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden. Am Mittwoch kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Menschen in Dschenin, ein Palästinenser in Kalkilia in der Nähe von Nablus sowie ein weiterer im Ort Kalandia ums Leben.

In einem Flüchtlingslager in Dschenin habe es einen Drohnenangriff der israelischen Armee auf eine Gruppe gegeben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 29 Menschen seien dort zum Teil schwer verletzt worden. Israels Armee teilte mit, sie habe in der Nähe von Dschenin bei einer Razzia zwei Terrorverdächtige festgenommen. Bei den Anti-Terrormaßnahmen seien die Streitkräfte mit explosiven Gegenständen beworfen worden. Die Einsatzkräfte hätten die mutmaßlichen Terroristen deshalb mit einer Drohne angegriffen.

Einem Wafa-Bericht zufolge starb auch der 19-Jährige in Kalkilia bei einem Armeeeinsatz. Der Getötete in Kalandia wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Autonomiebehörde in Ramallah bei einer Razzia der Armee erschossen. Unklar war zunächst, ob beide Mitglieder einer militanten Gruppierung waren.

Trauernde tragen in der Westbank einen bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee getöteten Mann zu Grabe.
Trauernde tragen in der Westbank einen bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee getöteten Mann zu Grabe. © AFP | JAAFAR ASHTIYEH

Israelische Luftangriffe töten acht Soldaten in Syrien

8.24 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen in der Nacht zum Mittwoch sind nach syrischen Angaben acht Soldaten getötet worden. Weitere sieben Armeeangehörige seien bei der „israelischen Aggression“ in Grenznähe verwundet worden, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Mittwoch.

Israels Armee hatte nach eigenen Angaben in Reaktion auf Beschuss aus Syrien militärische Stellungen in dem Bürgerkriegsland angegriffen. Demnach flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörserstellungen der syrischen Armee.

Verletzte Kinder erreichen ein Krankenhaus in Chan Yunis nach einem Luftangriff.
Verletzte Kinder erreichen ein Krankenhaus in Chan Yunis nach einem Luftangriff. © Getty Images | Ahmad Hasaballah

Palästinensische Medien: Drei Tote bei israelischem Angriff im Westjordanland

7.05 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. „Ein israelisches Flugzeug feuerte mindestens zwei Raketen auf eine Gruppe von Menschen in der Nähe des Lagers Dschenin ab, wobei drei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden“, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Mittwoch unter Berufung auf lokale Quellen.

Das israelische Militär teilte seinerseits in einer Erklärung mit, dass es in dem Gebiet „Anti-Terror-Aktivitäten“ ausgeführt habe, machte jedoch keine Angaben zu Opfern. Demnach habe die Armee auf einen Angriff „bewaffneter Terroristen“ reagiert, die „Sprengsätze auf israelische Sicherheitskräfte schleuderten“. Daraufhin habe eine ihrer Drohnen „die Terroristen“ getroffen, hieß es weiter.

Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) sind seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel im Westjordanland mindestens 95 Palästinenser getötet worden.

Ein Armeeangehöriger steht vor einem Kühlcontainer voller Leichen auf dem Stützpunkt Shura.
Ein Armeeangehöriger steht vor einem Kühlcontainer voller Leichen auf dem Stützpunkt Shura. © Getty Images | ALEXI J. ROSENFELD

Israels Luftwaffe beschießt Stellungen in Syrien

6 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Beschuss aus Syrien militärische Stellungen in dem Land attackiert. Wie das israelische Militär am Mittwochmorgen bekannt gab, flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörsergeschütze der syrischen Armee, nachdem am Vortag Richtung Israel gefeuert worden sei. Israel bombardiert immer wieder Ziele in dem Nachbarland. Das Land will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten.

Bericht: 700 Palästinenser im Gazastreifen an einem Tag getötet

3.15 Uhr: Im Krieg zwischen Israel und den islamistischen Hamas-Angreifern sind nach palästinensischen Angaben innerhalb eines Tages rund 700 Palästinenser getötet worden. Das berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen, die von der Hamas kontrolliert wird. Dies sei die bisher höchste an einem Tag zu beklagende Opferzahl seit Beginn des Krieges am 7. Oktober, als Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet hatten. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen um.

Israelis gehen während eines Raketenangriffs hinter einem Foodtruck in Deckung.
Israelis gehen während eines Raketenangriffs hinter einem Foodtruck in Deckung. © Getty Images | Leon Neal

Unicef: 2360 Kinder im Gazastreifen bei Israels Angriffen getötet

2.45 Uhr: Seit den Terrorangriffen der islamistischen Hamas vor gut zwei Wochen sind bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks 2360 Kinder ums Leben gekommen. 5364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf Berichte mit, ohne die Quellen zu nennen. Unicef sprach von „unerbittlichen Angriffen“.

Adele Khodr, Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, sagte: „Die Tötung und Verstümmelung von Kindern, die Entführung von Kindern, die Angriffe auf Krankenhäuser und Schulen sowie die Verweigerung des Zugangs für humanitäre Hilfe stellen schwere Verletzungen der Kinderrechte dar.“ Unicef appelliere eindringlich an alle Parteien, einem Waffenstillstand zuzustimmen, humanitären Zugang zu gewähren und alle Geiseln freizulassen.

Ein Mann trauert in Gaza-Stadt neben der Leiche seines Kindes.
Ein Mann trauert in Gaza-Stadt neben der Leiche seines Kindes. © DPA Images | Abed Khaled

Armee: Hamas versuchte erneutes Eindringen nach Israel

0.50 Uhr: Die islamistische Hamas hat nach Angaben des israelischen Militärs versucht, vom Gazastreifen aus erneut nach Israel einzudringen. Wie die Armee in der Nacht zum Mittwoch bekannt gab, habe man einen Versuch von Hamas-Terroristen vereitelt, vom Meer aus in den Süden Israels zu gelangen. Sie seien dabei gewesen, einen Tunnel an der Küste der abgeriegelten Enklave zu verlassen. Die Luftwaffe bombardierte daraufhin den Tunnel sowie ein Waffenlager der Terroristen, teilte das israelische Militär mit.

Die „Times of Israel“ schreibt dazu unter Berufung auf Militärangaben, die israelische Marine habe mehrere Taucher der Hamas getötet, während die Luftwaffe den Tunnel bombardiert habe, von dem die Angreifer gestartet seien. Die Hamas hat sich in einem Statement zu dem versuchten Angriff bekannt.

Israel-News vom 24. Oktober: Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung – und mahnt

22.46 Uhr: Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat Israels Recht auf Selbstverteidigung vor dem Weltsicherheitsrat hervorgehoben – das Land aber auch zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts angehalten. „Der Kampf richtet sich gegen die Hamas und nicht gegen Zivilisten. Deshalb ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass dieser Kampf im Einklang mit dem humanitären Recht und mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung in Gaza geführt wird“, sagte Baerbock bei einer hochrangig besetzten Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Dienstag in New York. Das Leben aller Zivilisten sei in gleichem Maße wichtig. Den Unbeteiligten im Gazastreifen müsse mit Kampfpausen in „humanitären Fenstern“ geholfen werden.

Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem Amtskollegen Antony Blinken im Weltsicherheitsrat.
Außenministerin Annalena Baerbock mit ihrem Amtskollegen Antony Blinken im Weltsicherheitsrat. © DPA Images | Seth Wenig

Baerbock betonte, dass Israel wie jeder Staat der Welt das Recht habe, sich im Rahmen des Völkerrechts gegen Terrorismus zu verteidigen. Die Grünen-Politikerin bezog sich dabei auch auf die historische Verantwortung Deutschlands angesichts des Holocaust. „,Nie wieder‘ – für mich als Deutsche bedeutet das, dass wir nicht ruhen werden, wenn wir wissen, dass die Enkel von Holocaust-Überlebenden jetzt in Gaza von Terroristen als Geiseln gehalten werden“, sagte die Ministerin. Für Deutschland sei die Sicherheit Israels nicht verhandelbar.

Katarische Unterhändler sind „zuversichtlich“ hinsichtlich weiterer Geisel-Freilassungen aus Gaza

22.40 Uhr: Das Außenministerium des Golfstaats Katar hat sich zuversichtlich gezeigt, dass weitere von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppte Geiseln freikommen könnten. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched Al-Ansari, sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, die katarischen Unterhändler seien „zuversichtlich, weitere Freilassungen“ durch die laufenden Gespräche mit Israel und der Hamas zu erreichen.

Libanons Regierungschef bekräftigt Friedenswillen seines Landes

22.21 Uhr: Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen an der libanesisch-israelischen Grenze hat Libanons Regierungschef Nadschib Mikati den Friedenswillen seines Landes betont. „Wir sind in den geliebten Süden gekommen ..., um zu bekräftigen, dass der friedliebende Libanon alle rechtmäßigen internationalen Resolutionen respektiert und sich verpflichtet, die Resolution 1701 umzusetzen“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Medienbüros des Ministerpräsidenten.

Mikati und der libanesische Armeechef Joseph Aoun waren am Dienstag überraschend in den Südlibanon gereist. Dort besuchten sie nach Angaben von Mikatis Medienbüro Soldaten und das Hauptquartier der dort stationierten UN-Friedenstruppe Unifil.

Der libanesische Staatschef Nadschib Mikati (Mitte) mit Armeechef Joseph Aoun (rechts) bei ihrem Besuch im Südlibanon, nahe der israelischen Grenze.
Der libanesische Staatschef Nadschib Mikati (Mitte) mit Armeechef Joseph Aoun (rechts) bei ihrem Besuch im Südlibanon, nahe der israelischen Grenze. © AFP | -

Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates hatte im Jahr 2006 den Krieg zwischen Israel und dem Libanon beendet. Sie enthielt unter anderem Forderungen nach der Entwaffnung von nichtstaatlichen Gruppierungen im Südlibanon wie etwa der Hisbollahmiliz.

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Israels UN-Botschafter fordert UN-Chef Guterres zum Rücktritt auf

21.20 Uhr: Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zum Nahost-Krieg zum Rücktritt aufgefordert. Guterres‘ Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, die Terrortat der islamistischen Hamas sei im Kontext der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis zu sehen, sei eine „reine Blutverleumdung“, sagte Gilad Erdan am Dienstag in New York. Das Leid der israelischen Zivilbevölkerung sei dem UN-Chef egal. „Ich denke, dass der Generalsekretär zurücktreten muss“, sagte Erdan. Zuvor hatte bereits der israelische Außenminister Eli Cohen sein geplantes Treffen mit Guterres abgesagt.

Guterres hatte die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von „eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht“ gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan fordert den Rücktritt von Generalsekretär António Guterres.
Israels UN-Botschafter Gilad Erdan fordert den Rücktritt von Generalsekretär António Guterres. © Getty Images via AFP | David Dee Delgado

Polizei soll Anschlag auf proisraelische Demonstration vereitelt haben

19.27 Uhr: Die Polizei hat einen mutmaßlichen Islamisten aus Duisburg festgenommen, der einen Anschlag auf eine Pro-Israel-Demo geplant haben soll. Nach Informationen des „Spiegels“ soll es sich um den Gefährder Tarik S. handeln, der die Tat wohl mit einem Lkw durchführen wollte – ähnlich wie bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016. Gegenüber dem Magazin bestätigte das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen die Festnahme des 29-Jährigen.

Einsatzkräfte der Polizei vor dem Haus des mutmaßlichen Islamisten.
Einsatzkräfte der Polizei vor dem Haus des mutmaßlichen Islamisten. © DPA Images | M. Weber

Die Polizei soll durch Hinweise ausländischer Nachrichtendienste auf Tarik S. aufmerksam geworden sein. Laut „Spiegel“ ist noch nicht klar, ob der mutmaßliche Islamist bereits ein konkretes Anschlagsziel hatte. Er soll vorab aber gezielt nach Demonstrationen im Internet gesucht haben.

Lesen Sie hier den Bericht: Polizei vereitelt wohl Terroranschlag auf Pro-Israel-Demo

Antisemitismusbeauftragter für Meldepflicht von Antisemitismus-Vorfällen an Schulen

18.47 Uhr: Antisemitische Vorfälle an Schulen sollten nach Auffassung des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, bundesweit meldepflichtig werden. Diese bereits früher erhobene Forderung wiederholte Klein am Dienstag in Berlin nach einem Expertengespräch mit Vertretern aus Bund, Ländern, dem Zentralrat der Juden und Wissenschaftlern. An dem Treffen im Bundesbildungsministerium nahmen auch Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und die Berliner Bildungssenatorin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Katharina Günther-Wünsch (CDU), teil.

Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, im Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz.
Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, im Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz. © Getty Images | Pool

Israels UN-Botschafter geschockt von Guterres Rede

17.54 Uhr: Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan hat die Rede von Generalsekretär António Guterres scharf verurteilt. „Die schockierende Rede des UN-Generalsekretärs auf der Sitzung des Sicherheitsrats, während Raketen auf ganz Israel abgefeuert werden, hat zweifelsfrei bewiesen, dass der Generalsekretär völlig von der Realität in unserer Region abgekoppelt ist und dass er das Massaker der Nazi-Hamas-Terroristen als verzerrt und unmoralisch sieht“, so Erdan auf der Plattform „X“.

Des Weiteren warf er Guterres vor, Verständnis für Mord und Terrorismus zu schüren. „Es ist wirklich unfassbar. Es ist wirklich traurig, dass der Leiter einer Organisation, die nach dem Holocaust entstanden ist, solch schreckliche Ansichten vertritt.“

Guterres hatte zuvor kritisiert, dass Israel die Bewohner des Gazastreifens in den strukturschwachen Süden schicke und diese Region bombardiere. „Es ist wichtig zu erkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattfanden“, so der UN-Generalsekretär.

Regierungschefs aus Österreich und Tschechien fliegen nach Tel Aviv

17.22 Uhr: Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wird am Mittwoch gemeinsam mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala nach Israel fliegen. Es handle sich um ein „Zeichen der Solidarität mit dem israelischen Volk“, teilte das Bundeskanzleramt in Wien am Dienstag mit. Der Kanzler werde dort Israels Präsidenten Izchak Herzog, Premier Benjamin Netanjahu sowie die Familie einer österreichisch-israelischen Geisel treffen, die von der Terrororganisation Hamas entführt wurde. „Wir stehen felsenfest an der Seite Israels, und die israelische Bevölkerung kann sich auf Österreich verlassen“, erklärte der Bundeskanzler.

Österreichs Kanzler Karl Nehammer reist mit seinem tschechischen Kollegen nach Israel.
Österreichs Kanzler Karl Nehammer reist mit seinem tschechischen Kollegen nach Israel. © AFP | ADEM ALTAN

Der Besuch der beiden Regierungschefs findet kurz vor dem EU-Gipfel statt, bei dem die Entwicklungen im Nahen Osten besprochen werden. Österreich und Tschechien zählen zu jenen EU-Ländern, die den derzeitigen Gegenschlag der israelischen Armee als legitime Selbstverteidigung ansehen.

UN-Generalsekretär sieht eindeutige Verstöße gegen Völkerrecht in Gaza

16.52 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel deutlich kritisiert. „Der Schutz der Zivilbevölkerung bedeutet nicht, mehr als eine Million Menschen zur Evakuierung in den Süden zu befehlen, wo es keine Unterkünfte, keine Nahrung, kein Wasser, keine Medikamente und keinen Treibstoff gibt, und dann den Süden selbst weiter zu bombardieren“, sagte Guterres bei einer hochrangig besetzten Sitzung des Weltsicherheitsrates am Dienstag in New York.

Offensichtlich an die Adresse von Hamas-Kämpfern gerichtet, verurteilte der UN-Chef zudem den Missbrauch von Unbeteiligten als menschliche Schutzschilde. .„Ich bin zutiefst besorgt über die eindeutigen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die wir in Gaza beobachten“, so Guterres. Niemand stehe über dem humanitären Völkerrecht.

UN-Generalsekretär  António Guterres während einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Vereinten Nationen.
UN-Generalsekretär António Guterres während einer Pressekonferenz im Hauptquartier der Vereinten Nationen. © DPA Images | Craig Ruttle

Guterres verurteilte die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel erneut auf Schärfste, diese seien durch nichts zu rechtfertigen Er sagte aber auch: „Es ist wichtig zu erkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattfanden“.

Das palästinensische Volk sei 56 Jahre lang einer erdrückenden Besatzung ausgesetzt. Es habe miterlebt, wie sein Land durch Siedlungen dezimiert und von Gewalt heimgesucht worden sei. Es habe erlebt, wie Menschen vertrieben und Häuser zerstört wurden, so Guterres. Die Hamas-Angriffe könnten die „kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen“, so Guterres.

Erdogan telefoniert mit Kremlchef Putin zum Gaza-Krieg

16.41 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Kremlchef Wladimir Putin zum Gaza-Krieg telefoniert. In dem Gespräch habe Erdogan deutlich gemacht, dass seiner Ansicht nach die „Brutalität gegen palästinensisches Land“ immer weiter zunehme und immer mehr Zivilisten sterben, teilte das Präsidialbüro am Dienstag mit. Er warf dem Westen demnach zudem vor, angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen zu schweigen.

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Baerbock fordert „humanitäres Fenster“ für Hilfslieferungen in den Gazastreifen

16.22 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat angesichts der sich zuspitzenden humanitären Lage im Gazastreifen ein „humanitäres Fenster“ gefordert. In einer solchen Kampfpause könnten Hilfsgüter in die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Region gebracht werden. In den vergangenen Tagen sei deutlich geworden, „dass humanitäre Pausen für die humanitäre Versorgung extrem wichtig sind“, sagte Baerbock vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York.

Die bisherigen Lieferungen von einigen Dutzend Lastwagen reichten dabei nicht aus, so die Grünen-Politikerin weiter. Vor allem müsse die Versorgung mit Trinkwasser für die über zwei Millionen Menschen im Gazastreifen sichergestellt werden. Dafür werde auch Treibstoff benötigt, den die Vereinten Nationen bislang nicht in das Gebiet bringen durften.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. © DPA Images | Bernd von Jutrczenka

Israels Generalstabschef über „taktische und strategische Überlegungen“ für spätere Offensive

15.56 Uhr: Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, hat laut übereinstimmender Berichte mehrere Journalisten angedeutet, dass die Armee den Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen weiter verzögern will. Nahe der Grenze zu Gaza sprach er von „taktischen und strategischen Überlegungen“, die den Einmarsch in die von der radikal-islamischen Hamas kontrollierte Region hinauszögern würden.

Gleichzeitig, so Halevi weiter, würden diese Überlegungen den Streitkräften eine bessere Vorbereitung ermöglichen. „Wir nutzen jede Minute, um noch besser vorbereitet zu sein“, sagte er. Es gebe aber bereits „hochwertige Offensivpläne“.

Macron fordert internationale Allianz gegen die Hamas

14.42 Uhr: Bei seinem Besuch in Israel hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für eine internationale Allianz gegen die radikal-islamische Hamas ausgesprochen. „Frankreich ist dazu bereit, dass die internationale Allianz gegen den Islamischen Staat, zu der wir uns für den Einsatz im Irak und in Syrien zusammengetan haben, auch die Hamas bekämpfen kann“, sagte Macron am Dienstag nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem.

Frankreichs Präsident Macron mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Frankreichs Präsident Macron mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. © AFP | Christophe Ena

„Ich schlage unseren internationalen Partnern vor, dass wir ein regionales und internationales Bündnis aufbauen, um gegen Terrorgruppen zu kämpfen, die uns alle bedrohen“, fügte er hinzu. Die internationale Allianz gegen die Dschihadistenmiliz Islamischen Staat (IS) war 2014 von den USA auf den Weg gebracht worden, um den Kampf gegen die Islamisten im Irak und in Syrien finanziell und militärisch zu unterstützen. Sie umfasst sowohl westliche als auch arabische Staaten.

Der Kampf müsse „gnadenlos, aber nicht ohne Regeln“ sein, denn es sei ein „Kampf von Demokratien gegen Terroristen“, sagte Macron. „Demokratien respektieren das Kriegsrecht und ermöglichen humanitären Zugang“, betonte er mit Blick auf die Lage im Gazastreifen, wo die Notversorgung seit dem Wochenende langsam anläuft.

Von unseren Reportern in Israel

Leseempfehlung: Was kommt nach den Bomben? Fünf Szenarien für den Gaza-Krieg

14.35 Uhr: Israel will die Hamas endgültig zerstören. Doch wie soll es dann im Gazastreifen weitergehen? Die Zukunft könnte noch düsterer werden. Fünf Szenarien für die Zeit nach dem Gaza-Krieg.

Jüdischer Friedhof in Hamburg für Öffentlichkeit gesperrt

14.24 Uhr: Die angespannte Lage in Israel hat immer mehr Auswirkungen auf jüdisches Leben in Deutschland. So wurde der Jüdische Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf am Dienstag für die Öffentlichkeit gesperrt. Als Gründe nannte die Gemeinde Sicherheitsbedenken sowie Angst vor Vandalismus. „Aufgrund der aktuellen Situation haben nur noch Mitglieder der Gemeinde Zugang zum Friedhof“, sagte David Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, der Nachrichtenagentur dpa.

Wegen der angespannten Sicherheitslage bleibt der Jüdische Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf für die Öffentlichkeit gesperrt.
Wegen der angespannten Sicherheitslage bleibt der Jüdische Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf für die Öffentlichkeit gesperrt. © DPA Images | Christian Charisius

Hamas stellt Freilassung ziviler Geiseln in Aussicht

14.10 Uhr: In einem TV-Interview hat der frühere Hamas-Exilchef Chalid Maschaal die Freilassung von mehr als 200 Geiseln in Aussicht gestellt. Als Voraussetzung für diesen Schritt nannte er gegenüber „Sky News“ die Einstellung der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen.

„Lassen Sie sie diese Aggression beenden, und Sie werden sehen, dass Vermittler wie Katar und Ägypten und einige arabische Länder und andere einen Weg finden werden, sie freizulassen, und wir werden sie in ihre Heimat schicken“, sagte Maschaal in dem Interview. In der vergangenen Woche hatte er sich damit gebrüstet, dass auch hochrangige Militärs unter den Geiseln seien. Diese sollten benutzt werden, um Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freizupressen.

Israel laut Bericht bereit für Verschiebung der Bodenoffensive

13.53 Uhr: Wie das Portal „Axios“ berichtet, soll Israel bereit sein, die erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen zu verschieben. Durch den Schritt sollen Gespräche über eine mögliche Freilassung einer großen Anzahl von Geiseln ermöglicht werden, die von den radikal-islamischen Hamas verschleppt wurden. „Axios“ beruft sich als Quelle auf „zwei israelische Repräsentanten“. Die Armee prüft den Bericht nach eigenen Angaben.

Israel ist laut Bericht offen dafür, die Bodenoffensive für einige Tage nach hinten zu verlegen. Die Pläne für einen Einmarsch in den Gazastreifen wolle Israels Armee aber auch beim Zustandekommens eines Deals zur Freilassung von Geiseln nicht aufgeben. Voraussetzung für das Zustandekommen sei die Freilassung aller Frauen und Kinder. Nach Beginn der Bodenoffensive wird ein Deal nach Ansicht Israels nicht mehr möglich sein.

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WHO: Medizinische Versorgung der Menschen in Gaza zusammengebrochen

12.28 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht von einer zusammengebrochenen medizinischen Versorgung der Menschen im palästinensischen Gaza-Streifen. Nach einer zweiwöchigen Blockade befanden sich unter den 20 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern für die Menschen lediglich vier mit medizinischer Ausrüstung und Geräten, wie WHO-Christian Lindmeier in einem Interview mit WDR5-„Morgenecho“ am Dienstag schilderte. Die Geräte seien den WHO-Mitarbeitern von dem medizinischen Personal an den Krankenhäusern aus den Händen gerissen worden, da mittlerweile Menschen ohne jegliche Anästhesie auf den Operationstischen lägen.

„Es ist nichts mehr da, auch kein Treibstoff, um die Generatoren laufen zu lassen, um überhaupt noch Licht oder die Krankenhäuser am Laufen zu halten, Inkubatoren funktionieren nicht mehr, Dialysegeräte funktionieren nicht mehr, nichts mehr funktioniert“, fasst Lindmeier die Lage an den Krankenhäusern sowohl im Norden als auch im Süden des Gaza-Streifens zusammen.

Schon für die „normalen“ Krankheiten sei eine solche Situation untragbar, aber nun gebe es Tausende Opfer durch herabfallenden Gebäude, Explosionen und Beschuss. „Wir haben über 15.000 Verwundete, über 5.000 Tote, davon die Hälfte ungefähr Frauen und Kinder.“ Es sei untragbar, dass diese Menschen keine Hilfe erhielten und auch das medizinische Personal bei seiner Arbeit um sein Leben bangen müsse, kritisierte Lindmeier.

„Durch die Hölle gegangen“ – Hamas-Geisel berichtet von ihrer Tortur

11.26 Uhr: In einer Pressekonferenz hat eine der beiden gestern von den Hamas freigelassenen Geiseln erstmals über ihre Gefangenschaft gesprochen. Sie sei „durch die Hölle gegangen“, erzählte die 85-jährige Yocheved Lifschitz am Dienstag in einem Krankenhaus in Tel Aviv. Zunächst sei sie auf einem Motorrad aus ihrem Kibbuz entführt und in den Gazastreifen gebracht worden. Während der Fahrt sei sie mehrfach auf die Rippen geschlagen worden. Anschließend sei sie gemeinsam mit anderen Geiseln in einem Tunnel der Hamas gefangen gehalten worden, erinnerte sich Lifschitz. Neben mehreren Wachen sei auch immer mal wieder ein Arzt vor Ort gewesen, der sich um sie gekümmert habe.

Die Geiseln hätten auf Matratzen auf dem Boden des Tunnels geschlafen. Zu Essen hätten sie Gurken und Käse erhalten, so die 85-Jährige. Trotz ihrer eigenen Freilassung mache sich Lifschitz Sorgen um die anderen Geiseln – auch ihr Ehemann befinde sich noch in Gefangenschaft. „Die Geschichte ist nicht vorbei, bis nicht alle zurückgekehrt sind“, so Lifschitz.

Dieses Bild stammt aus einem Video, das die Al-Qassam-Brigaden auf ihrem Telegramm-Kanal veröffentlicht haben. Es zeigt die beiden Geiseln, die von der Hamas eskortiert werden, während sie dem Roten Kreuz übergeben werden. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden.
Dieses Bild stammt aus einem Video, das die Al-Qassam-Brigaden auf ihrem Telegramm-Kanal veröffentlicht haben. Es zeigt die beiden Geiseln, die von der Hamas eskortiert werden, während sie dem Roten Kreuz übergeben werden. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden. © DPA Images | -

„Washington Post“: USA haben Plan für Massenevakuierung aus Nahost

10.35 Uhr: Im Fall einer völligen Eskalation des Gaza-Konflikts hat die US-Regierung laut einem Medienbericht einen Plan für die Evakuierung aller US-Bürger aus dem Nahen Osten ausgearbeitet. Das berichteten vier mit der Kontingentplanung der US-Regierung betraute Beamte der „Washington Post“.

Es geht demnach um rund 600.000 Menschen mit US-Staatsbürgerschaft in Israel sowie weitere 86.000 US-Bürger, von denen angenommen wird, dass sie zum Zeitpunkt des Hamas-Angriffes im Libanon waren.

Dass der Gaza-Krieg sich auf die Region dermaßen ausweite, dass es nötig werde, so viele Menschen in Sicherheit zu bringen, sei der schlimmste anzunehmende Fall und als solcher unwahrscheinlicher als andere Szenarien, hieß es. Aber „es wäre unverantwortlich, nicht für alles einen Plan zu haben“, zitierte die Zeitung einen der Beamten.

Israelische Soldaten bewegen einen gepanzerten Mannschaftstransportwagen (APC) in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels.
Israelische Soldaten bewegen einen gepanzerten Mannschaftstransportwagen (APC) in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels. © dpa | Ohad Zwigenberg

Berichte: General der US-Marines hilft Israel bei Invasionsplanung

10.06 Uhr: Die USA unterstützen Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung einer Bodenoffensive im Gazastreifen auch mit der Entsendung hochdekorierter Militärs. So soll unter anderem der Drei-Sterne-General des Marine Corps, James Glynn, die israelischen Streitkräfte im Hinblick auf eine Invasion des dicht besiedelten Gebiets beraten, berichtete das Portal Axios am Montag (Ortszeit).

Die Entsendung Glynns, der schon im Irak die Terrormiliz IS bekämpfte, bestätigte das Pentagon auch der „New York Times“. Sie bedeute allerdings nicht, dass die USA Entscheidungen für Israel treffe, hieß es. Sollte der Truppeneinmarsch beginnen, werde Glynn nicht „am Boden“ dabei sein, so das Pentagon.

CNN: Klinik in Gaza könnte bald zu „Massengrab“ werden

9.13 Uhr: Angestellte im größten Krankenhaus im Gazastreifen fürchten angesichts versiegender Treibstoffreserven eine Katastrophe. „Unter dem Strich wird das Schifa-Krankenhaus ein Massengrab werden, wenn ihm der Strom ausgeht“, sagte Ghassan Abu-Sittah, Arzt in der Klinik in Gaza, dem US-Sender CNN am Montagabend (Ortszeit).

Bereits jetzt mangele es an grundlegendem medizinischem Material wie etwa Spezialverbänden für Brandwunden, es komme schon zu Stromausfällen und der Wasserdruck reiche nicht mehr für den Betrieb der Sterilisierungsmaschinen für das Operationsbesteck, sagte er.

Das Schlimmste aber sei der Platzmangel, so der Arzt. Das Krankenhaus mit einer eigentlichen Kapazität von bis zu 700 Betten versorge gerade 1700 Menschen, die mit Matratzen in den Fluren lägen. „Die Situation ist entsetzlich, und wir sind einfach ganz am Ende des Systems, das langsam zusammenbricht“, so Abu-Sittah.

Verwundete Palästinenser werden nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt im Zentrum des Gazastreifens im Al-Shifa-Krankenhaus behandelt.
Verwundete Palästinenser werden nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt im Zentrum des Gazastreifens im Al-Shifa-Krankenhaus behandelt. © DPA Images | Abed Khaled

Londoner Tochter von freigelassener Geisel: Mutter wirkt okay

8.17 Uhr: Einer der von der Hamas freigelassenen Geiseln geht es nach Angaben ihrer Tochter gut. Yocheved Lifschitz „wirkt okay“, sagte ihre in London lebende Tochter Sharone Lifschitz am Dienstag der BBC. „Sie wirkt sehr aufmerksam und ist sehr daran interessiert, Informationen an Familien anderer Geiseln weiterzugeben, mit denen sie zusammen war“, sagte sie. Die 85-Jährige war am 7. Oktober gemeinsam mit ihrem Ehemann von der islamistischen Hamas aus der Ortschaft Nir Oz in den Gazastreifen verschleppt worden. Auch die zweite am Montag freigelassene Geisel, eine 79-Jährige, wohnte dort.

„Ich kann bestätigen, dass meine Mutter Yochi Lifshitz eine der beiden Geiseln war, die heute Abend dem Roten Kreuz übergeben wurden“, sagte Sharone Lifschitz einer in der Nacht veröffentlichten Erklärung zufolge. „Auch wenn ich die Erleichterung darüber, dass sie nun in Sicherheit ist, nicht in Worte fassen kann, werde ich weiterhin darauf hinarbeiten, die Freilassung meines Vaters und all jener sicherzustellen, die noch immer in Gaza als Geiseln gehalten werden, das sind etwa 200 unschuldige Menschen.“

Eine der befreiten Geiseln in einem Rollstuhl rollt nach der Landung auf dem Dach des Ichilov-Krankenhauses aus einem israelischen Militärhubschrauber. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden.
Eine der befreiten Geiseln in einem Rollstuhl rollt nach der Landung auf dem Dach des Ichilov-Krankenhauses aus einem israelischen Militärhubschrauber. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen, die von der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas gefangen gehalten wurden, sind im Gazastreifen freigelassen worden. © DPA Images | Ilia Yefimovich

Frankreichs Präsident Macron zu Besuch in Israel eingetroffen

7.36 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist am Dienstag zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Nach Angaben einer AFP-Journalistin will Macron Israel nach dem Großangriff der Hamas vom 7. Oktober die „volle Solidarität“ Frankreichs zusichern. Laut dem Elysée-Palast will er gleichzeitig an Israel appellieren, bei seinen Gegenangriffen auf den Gazastreifen die palästinensische Zivilbevölkerung zu verschonen. Zudem will er sich demnach für eine „humanitäre Feuerpause“ einsetzen.

Dem Elysée zufolge wird Macron neben dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch Präsident Isaac Herzog sowie die Oppositionsführer Jair Lapid und Benny Gantz treffen. Geplant sind außerdem auch Gespräche mit Angehörigen von französischen Staatsbürgern, die bei dem Angriff der radikalislamischen Hamas getötet oder als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, trifft sich mit israelisch-französischen Staatsangehörigen, die Angehörige verloren haben, sowie mit Familien von Geiseln auf dem Ben-Gurion-Flughafen.
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, trifft sich mit israelisch-französischen Staatsangehörigen, die Angehörige verloren haben, sowie mit Familien von Geiseln auf dem Ben-Gurion-Flughafen. © DPA Images | Christophe Ena

Israel bombardiert erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen

7.15 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei mehrere Kommandeure der islamistischen Hamas getötet. Wie das israelische Militär am Dienstagmorgen auf Telegram bekannt gab, seien im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 400 „Terrorziele“ getroffen worden. In einer „großangelegten Operation zur Zerschlagung der terroristischen Kapazitäten der Hamas“ habe man Dutzende Hamas-Kämpfer getroffen, die sich darauf vorbereitet hätten, Raketen abzufeuern und Terroranschläge gegen Israel zu verüben.

Ein Kampfflugzeug habe zudem einen Tunnelschacht der Hamas bombardiert, der Terroristen einen schnellen Zugang zur Küste ermöglichte, hieß es. Ferner seien in der Nacht Kommandozentralen von Hamas-Aktivisten und Aufenthaltsorte in von der Hamas genutzten Moscheen angegriffen worden. Die stellvertretenden Kommandeure von drei Bataillonen der Islamistenorganisation seien getötet worden.

Armeesprecher: Hamas verwehrt Gaza-Kliniken gehorteten Treibstoff

6.05 Uhr: Die islamistische Hamas verwehrt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Krankenhäusern im Gazastreifen von ihr gehorteten Treibstoff. Die Hamas habe „mehr als“ eine Million Liter Treibstoff gelagert, „gibt diesen aber nicht an bedürftige Krankenhäuser ab“, erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). „Die Hamas ist für das Leid in Gaza verantwortlich, nicht Israel“, sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen beklagen, dass mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen bislang kein Treibstoff in das Gebiet gelangte.

Die Hamas hält israelischen Angaben zufolge Treibstoff zurück, anstatt ihn an Krankenhäuser abzugeben.
Die Hamas hält israelischen Angaben zufolge Treibstoff zurück, anstatt ihn an Krankenhäuser abzugeben. © DPA Images | Abed Rahim Khatib

In den vergangenen Tagen passierten einige Dutzend Lastwagen die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen. Die Vereinten Nationen machten dabei aber deutlich, dass die Lieferungen unter anderem von Medikamenten nur vier Prozent des normalen Volumens am Grenzübergang Rafah ausmache. Die Zahl der Lieferungen müsse erhöht werden.

Die zuständige Cogat-Behörde in Israel warf dagegen der Hamas vor, die von ihr gelagerten rund eine Million Liter Treibstoff dafür zu nutzen, um „ihre Terror-Tunnel zu beleuchten, Raketen abzufeuern und für ihre eigenen Häuser“ statt der Zivilbevölkerung bereitzustellen. Es gibt keine unabhängige Bestätigung für diese Angaben.

US-Außenministerium: Waffenstillstand würde Hamas Aufschub bieten

2.10 Uhr: Die Forderung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand in Gaza hat das US-Außenministerium mit Zurückhaltung kommentiert. Man müsse darüber nachdenken, was das für Israel angesichts der vergangenen und andauernden terroristischen Angriffe bedeute, sagte der Sprecher Matthew Miller am Montag in Washington. „Jeder Waffenstillstand würde der Hamas die Möglichkeit geben, sich auszuruhen, aufzurüsten und sich darauf vorzubereiten, weitere terroristische Angriffe gegen Israel zu verüben“, sagte er.

Die US-Regierung konzentriere sich darauf, den Menschen in Gaza den Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten und Orte einzurichten, an denen die Zivilbevölkerung sicher sei, fuhr der Sprecher des US-Außenministeriums fort. Auch US-Präsident Joe Biden war am Rande eines Termins im Weißen Haus nach der Position seiner Regierung zu einem Waffenstillstand gefragt worden. „Die Geiseln müssen freigelassen werden, dann können wir reden“, antwortete er.

Ein verwundetes palästinensisches Baby wird nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt im Zentrum des Gazastreifens im Al-Shifa-Krankenhaus behandelt.
Ein verwundetes palästinensisches Baby wird nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt im Zentrum des Gazastreifens im Al-Shifa-Krankenhaus behandelt. © DPA Images | Abed Khaled

Obama fordert Israel zur Beachtung des Völkerrechts auf

1.55 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Israel nach der Terrorattacke der Islamistenorganisation Hamas vom 7. Oktober zur Besonnenheit bei Militäroperationen aufgefordert. „Insbesondere kommt es darauf an – wie Präsident (Joe) Biden wiederholt betont hat –, dass Israels Militärstrategie das Völkerrecht beachtet, einschließlich der Gesetze, die darauf abzielen, den Tod oder das Leiden der Zivilbevölkerung so weit wie möglich zu vermeiden“, schrieb Obama in einem am Montag auf der Seite barackobama.medium.com veröffentlichten Beitrag. Schon jetzt seien Tausende Palästinenser bei der Bombardierung des Gazastreifens ums Leben gekommen, viele von ihnen Kinder. Hunderttausende seien vertrieben worden.

Obama schrieb weiter, nach der „unsäglichen Brutalität“ der Hamas habe Israel das Recht, seine Bürger gegen solch mutwillige Gewalt zu verteidigen. Er unterstütze voll und ganz US-Präsident Joe Biden, der Israel bei der „Verfolgung der Hamas, der Zerschlagung ihrer militärischen Kapazitäten und der Erleichterung der sicheren Rückkehr von Hunderten Geiseln zu ihren Familien“ Unterstützung zugesagt habe. Wie Biden kürzlich festgestellt habe, seien die USA selbst im Krieg bisweilen hinter ihren hohen Werten zurückgeblieben.

Nach dem Massaker der Hamas sei es verständlich, dass viele Israelis von ihrer Regierung verlangten, alles zu tun, was nötig sei, um die Hamas auszurotten und sicherzustellen, dass solche Angriffe nie wieder geschehen, schrieb Obama. „Dennoch beobachtet die Welt genau, wie sich die Ereignisse in der Region entwickeln, und jede israelische Militärstrategie, die die menschlichen Kosten ignoriert, könnte letztlich nach hinten losgehen.“

Israel bedankt sich nach Freilassung von zwei Geiseln bei Ägypten

0.10 Uhr: Israels Regierung hat sich bei Ägypten und dem Internationalen Roten Kreuz für ihren Beitrag bei der Freilassung von zwei Geiseln aus der Gefangenschaft der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas bedankt. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Dienstag mit. Sie seien auf dem Weg in eine israelische Klinik. Dort warten den Angaben nach Verwandte auf die beiden Frauen.

„Wir danken Ägypten für seine Hilfe und dem Roten Kreuz für seine wichtige Rolle bei der Rettung von Leben“, hieß es weiter. Auch die Armee sei in den vergangenen Tagen „auf allen Kanälen sehr aktiv“ gewesen, um die Freilassung der beiden Geiseln zu erreichen.

Eine der befreiten Geiseln in einem Rollstuhl rollt nach der Landung auf dem Dach des Ichilov-Krankenhauses aus einem israelischen Militärhubschrauber.
Eine der befreiten Geiseln in einem Rollstuhl rollt nach der Landung auf dem Dach des Ichilov-Krankenhauses aus einem israelischen Militärhubschrauber. © DPA Images | Ilia Yefimovich

Israel-News vom 23. Oktober: Freilassung nach Hamas-Aussage aus „humanitären Gründen“

21.47 Uhr: Knapp zwei Wochen nach der Entführung von mehr als 200 Menschen aus Israel hat die Hamas zwei Geiseln imm Gazagebiet freigelassen. Das bestätigte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Ein Sprecher sagte, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen am Montagabend aus dem Palästinensergebiet gebracht habe. Wie die Zeitung „Haaretz“ aus Tel Aviv twitterte, handelt es sich um zwei ältere israelische Frauen, 79 und 85 Jahre alt.

In Ägypten erklärte ein Sprecher der Hamas am Montagabend, man habe die Menschen „aus humanitären Gründen“ gehenlassen. Das gehe zurück auf Vermittlung von Ägypten und Katar.

Derweil will der britische „Guardian“ erfahren haben, dass über die baldige Freilassung von gar 50 Menschen verhandelt werde, die von der Hamas verschleppt worden waren. Es bestehe Hoffnung auf eine Vereinbarung. Das israelische Militär hat die Zahl der geschätzten Geiseln auf 222 hochgesetzt.

Irans Außenminister telefoniert mit Hamas und Islamischem Dschihad

18.05 Uhr: Irans Außenminister hat sich mit Anführern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) ausgetauscht. Hussein Amirabdollahian telefonierte sowohl mit Ismail Hanija, Generalsekretär der Hamas, als auch mit dem PIJ-Anführer Sijad al-Nachala, wie Irans Außenministerium am Montag berichtete. Demnach bekräftigte der Minister erneut Irans Unterstützung und berichtete über Irans „diplomatische Aktionen“.

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.

Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian (l) mit Ismail Hanija, einem der Führer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.
Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian (l) mit Ismail Hanija, einem der Führer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. © DPA Images | Uncredited

Israelische Soldaten trainieren für die Bodenoffensive

17.55 Uhr: Mehrere Einheiten des israelischen Militärs trainieren nach Angaben der Armee derzeit für die erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Soldaten und Kommandeure seien „entschlossen und hoch motiviert“, teilte das Militär am Montag mit. Auch Reservisten seien an den Übungen beteiligt, die die Bereitschaft und die Fähigkeiten der Streitkräfte für die Einsätze am Boden im Gazastreifen verbessern sollen. In den vergangenen Tagen hätten sich zudem Kommandeure der Luftwaffe und der Bodentruppen getroffen, um eine „optimale Zusammenarbeit“ zu planen.

Die Armee sei „vollständig auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet“, zitierten israelische Medien unterdessen das Militär. Die Armee glaubt demnach, sie könne die gesetzten Ziele auch unter der Gefahr schwerer Verluste und angesichts wiederholter Angriffe der Hisbollah im Norden erreichen. Den Berichten zufolge bereiten sich die Streitkräfte auch auf Rettungsaktionen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vor. Das Militär geht demnach davon aus, dass eine Bodenoffensive die im Gazastreifen herrschende Hamas unter Druck setzen könnte, weitere Geiseln freizulassen.

Britischer Geheimdienst: Explosion in Krankenhaus durch palästinensische Rakete verursacht

17.43 Uhr: Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach britischen Erkenntnissen wahrscheinlich durch eine palästinensische Rakete verursacht worden. Die britische Regierung komme auf der Grundlage einer Analyse des britischen Geheimdienstes zu dem Schluss, dass die Detonation „wahrscheinlich von einer Rakete oder einem Teil davon verursacht wurde, die aus dem Gazastreifen gegen Israel abgefeuert wurde“, sagte Premierminister Rishi Sunak am Montag im Parlament in London. Außenminister James Cleverly bestätigte diese Position im Kurznachrichtendienst X.

Sunak kritisierte, falsche Berichterstattung über den Vorfall habe „negative Auswirkungen auf die Region“ gehabt, darunter auch auf diplomatische Bemühungen der USA, sowie Spannungen in Großbritannien gefördert. „Wir müssen die Lehren daraus ziehen und sicherstellen, dass es in Zukunft keine übereilten Urteile gibt“, sagte Sunak.

UN fordern mehr Hilfslieferungen für Gazastreifen

17.20 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) haben mehr Lieferungen von Hilfsgütern für den abgeriegelten Gazastreifen gefordert. Millionen Menschen in Gaza bräuchten viel mehr Unterstützung, erklärte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths laut einer am Montag in Genf veröffentlichten Mitteilung.

Am Sonntag hatte ein Konvoi aus 14 Lastkraftwagen mit Lebensmitteln, Wasser und medizinischen Hilfsgütern den ägyptischen Grenzübergang Rafah passiert und Gaza erreicht. Der Konvoi habe aber nur etwa drei Prozent des täglichen Durchschnittsvolumens an Waren geladen, die vor dem aktuellen Krieg nach Gaza gelangt seien.

Erste Hilfsgüter sind inzwischen im Gazastreifen angekommen, doch laut UN reichen sie nicht aus.
Erste Hilfsgüter sind inzwischen im Gazastreifen angekommen, doch laut UN reichen sie nicht aus. © DPA Images | Mohammed Talatene

Bislang seien keine Treibstoffe in das Gebiet geliefert worden. Das Hilfswerk für die Palästinenser, UNRWA, der größte Anbieter humanitärer Unterstützung in Gaza, werde seine Treibstoffreserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen. UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini rief dazu auf, sofort Treibstofflieferungen zuzulassen und fügte hinzu, dass ein Ausbleiben des Treibstoffs die Kinder, Frauen und Menschen in Gaza weiter strangulieren werde.

Israel im Krieg: Mehr als 19.000 Vertriebene im Libanon

16.50 Uhr: Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden. Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte am Montag, die „Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle“ habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.

Eine Frau rettet ihr Hab und Gut im libanesischen Rab El Thalathine, nachdem Geschosse ihr Haus zerstört hatten.
Eine Frau rettet ihr Hab und Gut im libanesischen Rab El Thalathine, nachdem Geschosse ihr Haus zerstört hatten. © DPA Images | Ali Hashisho

Israelische Armee: Angriff mit aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt

16.29 Uhr: Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Angriff mit zwei aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt, den die radikalislamische Hamas für sich reklamierte. Nahe der Grenze seien zwei Drohnen „identifiziert worden, die vom Gazastreifen in israelisches Gebiet“ gelangt seien, erklärte die israelische Armee am Montag. Beide Drohnen seien abgewehrt worden. Ob sie abgeschossen wurden, teilte die israelische Armee nicht mit.

Die Hamas behauptete im Onlinedienst Telegram, zwei Kamikaze-Drohnen in Richtung zweier Militärstützpunkte im Süden Israels gestartet zu haben.

Die israelischen Streitkräfte bereiten sich derzeit auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.
Die israelischen Streitkräfte bereiten sich derzeit auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor. © DPA Images | Ariel Schalit

Israel veröffentlicht Videomaterial von Tag des Hamas-Massakers

15.26 Uhr: Israel hat am Montag Videomaterial vom Tag des Massakers am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen veröffentlicht. Das Bildmaterial wurde am Montag von der israelischen Regierungspressestelle herausgegeben. Es zeigt Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die auf ein israelisches Fahrzeug schießen und die Insassen töten.

Das veröffentlichte Video ist ein Zusammenschnitt der Auto-Kamera und von Bodycams der Angreifer. Einige der Terroristen tragen Uniformen, die denen israelischer Soldaten ähneln. Einer ist mit einer Panzerfaust bewaffnet.

Außerdem veröffentlichte die Pressestelle detaillierte Angriffspläne der Hamas sowie Anweisungen zur Geiselnahme unter Israelis. Diese seien bei den Angreifern gefunden worden. Laut der Übersetzung heißt es darin unter anderem, man solle die Geiseln fesseln und ihre Augen verbinden. Kinder und Frauen sollten von den Männern getrennt werden. „Tötet die Problematischen und jene, die eine Drohung darstellen.“

In sozialen Medien waren bereits zahlreiche Videos und Bilder von Gräueltaten veröffentlicht worden. Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas in Israel ein Massaker an Zivilisten angerichtet.

Grünen-Chef Nouripour fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

15.21 Uhr: Grünen-Chef Omid Nouripour dringt auf einen besseren Zugang für Hilfslieferungen an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen. Insbesondere die Grenze zu Ägypten müsse offen bleiben, sagte Nouripour am Montag in Berlin. Die Lage im Gazastreifen beschrieb er als dramatisch. „Es fehlt an allem: an Wasser, an Nahrung, an Essen, an Medikamenten. Sicherheit gibt es nicht. Kinder trinken schmutziges Wasser, Schwangere können nicht versorgt werden.“ Vor allem die Lieferung von Treibstoff sei zentral etwa für den Betrieb von Krankenhäusern und zur Aufbereitung von Trinkwasser.

Grünen-Chef Omid Nouripour bei einer Solidaritätsveranstaltung für Israel.
Grünen-Chef Omid Nouripour bei einer Solidaritätsveranstaltung für Israel. © Getty Images | Sean Gallup

Zugleich bezeichnete Nouripour die Solidarität mit Israel angesichts fortgesetzter Raketenangriffe der Hamas und von Attacken durch die libanesische Hisbollah-Miliz als „eine Selbstverständlichkeit in diesen schwierigen Stunden“. Der Terror müsse aufhören. „Das fordern wir sehr, sehr eindeutig, und zwar sofort.“ Zudem müssten die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freigelassen werden.

Jüdinnen und Juden in Deutschland müssten geschützt werden, die Sicherheitsbehörden warnten zu Recht vor Gefahren, sagte Nouripour. Vereins- und Betätigungsverbote für islamistische Netzwerke müssten rasch umgesetzt werden. Außerdem brauche es eine ausreichende Ausstattung von Polizei und Nachrichtendiensten.

Baerbock: Hamas will „Keil des Hasses“ in Weltgemeinschaft treiben

15.17 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der im Gazastreifen regierenden Hamas vorgeworfen, „einen Keil des Hasses“ in die Gesellschaft und die Weltgemeinschaft treiben zu wollen. Das „Drehbuch des Terrors“ sehe nicht nur vor, „die arabische Welt gegen Israel und seine Partner aufzubringen“, erklärte Baerbock vor ihrer Abreise zu den Vereinten Nationen in New York. „Hamas will auch in unseren Gesellschaften, in Europa, Hass und Antisemitismus den Weg brechen.“

Außenministern Annalena Baerbock im Gespräch mit ihrem österreichischem Amtskollegen Alexander Schallenberg während des Treffens der EU-Außenminister .
Außenministern Annalena Baerbock im Gespräch mit ihrem österreichischem Amtskollegen Alexander Schallenberg während des Treffens der EU-Außenminister . © DPA Images | Virginia Mayo

Die Außenministerin verwies auf Demonstrationen in europäischen Städten, bei denen Parolen skandiert würden, „die nichts mehr mit Mitgefühl an dem echten Leid von Frauen und Kindern in Gaza zu tun haben, sondern die Existenz Israels in Frage stellen und zu Gewalt an Jüdinnen und Juden aufrufen“. Diesem Antisemitismus „müssen wir uns als Gesellschaft entgegenstellen“, forderte Baerbock.

Die Grünen-Politikerin nahm am Montag an einem Treffen der EU-Außenministerinnen und -Außenminister in Luxemburg teil. Im Anschluss wollte sie weiter nach New York reisen, wo am Dienstag der UN-Sicherheitsrat über den Krieg im Nahen Osten beraten will.

Seit Beginn der Kampfhandlungen: 29 UN-Mitarbeiter und 23 Journalisten ums Leben gekommen

13.59 Uhr: Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind dort bisher mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Am Sonntag seien zwölf weitere Todesopfer aus dem Kreis der UN-Mitarbeiter bestätigt worden, womit die Zahl auf 29 gestiegen sei.

Insgesamt sind bei dem Krieg in Nahost 29 UN-Mitarbeiter und 23 Journalisten getötet worden.
Insgesamt sind bei dem Krieg in Nahost 29 UN-Mitarbeiter und 23 Journalisten getötet worden. © AFP | MOHAMMED FAIQ

Laut dem Presseverband CPJ zufolge sind zudem mindestens 23 Journalistinnen und Journalisten getötet worden. Von den bestätigten Todesopfern seien 19 Palästinenser, 3 Israelis und ein Libanese, erklärte das „Komitee für den Schutz von Journalisten“ (CPJ) am Sonntag (Ortszeit) in Washington. Weitere acht Medienschaffende wurden demnach verletzt, drei würden vermisst.

Nach palästinensischen Angaben zwei Tote bei Armee-Einsatz im Westjordanland

12.36 Uhr: Zwei Männer sind nach palästinensischen Angaben bei einem Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland getötet worden. Die beiden 20- und 22-Jährigen seien in Ramallah gestorben, teilte das Gesundheitsministerium der Autonomiebehörde am Montag mit. Unklar war zunächst, ob sie Mitglieder einer militanten Gruppierung gewesen waren.

Wie die Armee mitteilte, wurden Soldaten bei Anti-Terrormaßnahmen gegen Mitglieder der islamistischen Hamas mit explosiven Gegenständen und Steinblöcken von Dächern beworfen. Die Soldaten hätten scharf geschossen. Treffer seien identifiziert worden, hieß es. Bei dem Einsatz seien 15 Verdächtige festgenommen worden, unter ihnen zehn aktive Hamas-Mitglieder. Dabei seien auch unter anderem Waffenteile, Munition sowie improvisierte Sprengsätze gefunden worden.

Dritter Hilfskonvoi erreicht den Gazastreifen

11.54 Uhr: Ein dritter Hilfskonvoi ist über den Grenzübergang in Rafah im Gazastreifen angekommen. Das berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sowie Vertreter Ägyptens und der Palästinenser am Montag übereinstimmend. Demnach fuhren mehr als ein Dutzend Lastwagen über die Grenze.

Bei zwei vorherigen Hilfskonvois waren am Samstag und Sonntag insgesamt 34 Lastwagen von Ägypten in das Palästinensergebiet gefahren, wie ein Vertreter des Ägyptischen Roten Kreuzes erklärte.

Ein mit Hilfsgütern beladener LKW-Konvoi steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen.
Ein mit Hilfsgütern beladener LKW-Konvoi steht vor dem Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen. © dpa | Sayed Hassan

Israels Armee greift mehr als 320 Ziele im Gazastreifen an

11.53 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilte die Armee am Montag mit.

Armeesprecher Daniel Hagari sagte: „Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte.“ Als Teil desssen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden. Die Armee bereite sich weiter auf „den Moment des Befehls vor - der Feind ist unter Druck, nicht wir“. Der Sprecher sagte weiter: „Hamas-Terroristen verstecken sich in Gaza, unter Belagerung.“ Hagari fügte hinzu: „Wir werden aktiv werden, wo und wann wir wollen.“ Allgemein wird mit einer Bodenoffensive Israels im Gazastreifen gerechnet.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf, vom Süden Israels aus gesehen.
Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen auf, vom Süden Israels aus gesehen. © DPA Images | Ariel Schalit

Laut israelischer Armee mindestens 222 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

11.36 Uhr: Mindestens 222 Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee nach dem Terror-Überfall der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden. Man habe die Angehörigen der Entführten informiert, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag. Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. Die Armee geht davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Zwei US-amerikanische Geiseln wurden am Freitag freigelassen.

Israelis betrachten in Tel Aviv Fotos von Menschen, die im Gazastreifen vermisst und gefangen gehalten werden.
Israelis betrachten in Tel Aviv Fotos von Menschen, die im Gazastreifen vermisst und gefangen gehalten werden. © dpa | Petros Giannakouris

Deutschland gegen EU-Forderung nach humanitärer Waffenruhe für Gaza

11.35 Uhr: Deutschland stellt sich in der EU gegen Forderungen nach einem humanitären Waffenstillstand für den Gazastreifen. Die Bekämpfung des Terrorismus sei essenziell, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Montag bei einem Treffen mit Amtskollegen in Luxemburg. Man sehe, dass weiterhin massiv Raketenangriffe auf Israel getätigt würden. „Es wird nur Frieden und Sicherheit für Israel und die Palästinenserinnen und Palästinenser geben, wenn der Terrorismus bekämpft wird“, sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf das Vorgehen der islamistischen Hamas gegen Israel.

Zuvor hatte unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand aufgerufen. Seitdem wird auch in der EU offen darüber diskutiert, ob man sich dieser Forderung anschließen sollte. Regierungspolitiker aus Ländern wie Spanien, Belgien, den Niederlande und Irland haben sich zuletzt klar in diese Richtung positioniert.

Baerbock dringt auf Treibstoff-Lieferungen in den Gazastreifen

10.30 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat auf Treibstoff-Lieferungen in den Gazastreifen gedrungen. Sie habe selbst bei der internationalen Konferenz am Wochenende in Kairo deutlich gemacht, dass es vor allem Treibstoff brauche, damit die Krankenhäuser zumindest in Minimalfunktion laufen könnten, sagte die Grünen-Politikerin am Montag im Deutschlandfunk. „Ohne Strom werden auch die Entsalzungsanlagen und die Pumpen für Trinkwasser nicht funktionieren können. Deshalb braucht es dringend Treibstoff, damit die Wasserversorgung wieder steht.“

Von Israel seien ein bis zwei Wasserleitungen wieder aktiviert worden, eine dritte sei nach israelischen Angaben von der Hamas zerstört worden. „Aber das ist nur ein minimaler Teil der Wasserversorgung für Gaza. Es müssen vor allem die Pumpen und die Entsalzungsanlagen wieder funktionieren. Daran arbeiten wir mit.“ Die Lage vor Ort sei dramatisch. Es drohe ein Ausbruch der Cholera.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). © DPA Images | Bernd von Jutrczenka

Zeitung: USA raten Israel zum Verschieben der Bodenoffensive

9.35 Uhr: Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen zum Kampf gegen die islamistische Hamas-Organisation noch abzuwarten. Die US-Regierung hoffe damit, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in Händen der Hamas zu bekommen, berichtete die „New York Times“ am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Zudem sollten weitere zivile Opfer vermieden werden und mehr Hilfsgüter die Bevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen erreichen.

Am Freitag hatte die Hamas überraschend zwei US-Geiseln freigelassen. Dies habe die US-Regierung angespornt, Israel zu einer Verschiebung der Bodenoffensive zu raten, zitierte die Zeitung Regierungsbeamte. Die islamistische Gruppe, die unter anderem in den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft ist, habe davor gewarnt, dass eine Bodenoffensive die Freilassung weiterer Geiseln sehr unwahrscheinlich mache, zitierte die „New York Times“ einen Beamten, der mit den Geiselverhandlungen vertraut ist. Diese Gespräche liefen hauptsächlich über Katar, das enge Beziehungen zu den politischen Führern der Hamas habe.

Israelische Soldaten versammeln sich nahe der Grenze zum Gazastreifen.
Israelische Soldaten versammeln sich nahe der Grenze zum Gazastreifen. © DPA Images | Tsafrir Abayov

Staatschefs fordern von Israel Einhaltung des Völkerrechts

8.28 Uhr: Mehrere westliche Staats- und Regierungschefs haben Israel in einer gemeinsamen Erklärung zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts aufgerufen. Zugleich bekräftigten sie in dem am Montag veröffentlichten Schreiben ihre Unterstützung für Israel im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas.

In der Erklärung fordern US-Präsident Joe Biden, Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Premier Rishi Sunak, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Bundeskanzler Olaf Scholz überdies eine sofortige Freilassung aller von der Hamas verschleppten Geiseln.

Sie begrüßten die geplante Schaffung eines dauerhaften humanitären Korridors, der Hilfslieferungen für die Bewohner des Gazastreifens ermöglichen soll. Man werde die Abstimmungen mit Partnern in der Region fortsetzen, um einen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und anderen Hilfsleistungen zu gewährleisten, hieß es.

Israels Armee will erneut „Terrorzelle“ im Libanon getroffen haben

6.31 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen geplanten Raketenabschuss aus dem Libanon vereitelt. Es sei in der Nacht eine „Terroristenzelle“ auf libanesischem Boden getroffen worden, wie das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekannt gab. Diese habe den Beschuss der israelischen Stadt Schelomi mit einer Panzerabwehrrakete geplant gehabt, hieß es. Man habe auch einen Raketenabschussposten getroffen.

Rauch steigt über den Gebäuden eines libanesischen Grenzdorfes auf. Immer wieder kommt es an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel zu gewaltsamen Zwischenfällen.
Rauch steigt über den Gebäuden eines libanesischen Grenzdorfes auf. Immer wieder kommt es an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel zu gewaltsamen Zwischenfällen. © DPA Images | Hassan Ammar

Israel-News vom 22. Oktober: US-Präsident Biden spricht mit vielen Verbündeten über Situation im Nahost-Krieg

22.49 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat am Sonntag mit mehreren verbündeten Staats- und Regierungschefs über den Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gesprochen. Wie das Weiße Haus in Washington bekanntgab, telefonierte Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, dem britischen Regierungschef Rishi Sunak, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Macron wird nach Angaben seines Büros am Dienstag nach Israel reisen.

Bei US-Präsident Joe Biden laufen die Drähte heiß: Am Sonntag telefonierte er unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Papst Franziskus.
Bei US-Präsident Joe Biden laufen die Drähte heiß: Am Sonntag telefonierte er unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Papst Franziskus. © DPA Images | Evan Vucci

Jeweils separate Gespräche habe der US-Präsident am Sonntag mit Papst Franziskus und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu geführt, teilte das Weiße Haus weiter mit. „Der Krieg ist immer eine Niederlage, er ist eine Zerstörung der menschlichen Brüderlichkeit. Brüder, hört auf! Hört auf!“, hatte Papst Franziskus zuvor nach dem traditionellen Angelus-Gebet in Rom gesagt. Er forderte weitere humanitäre Hilfe und eine Befreiung der von der Hamas verschleppten Geiseln.

Lesen Sie auch: Biden in Israel – Werden die USA jetzt zur Kriegspartei?

US-Außenminister befürchtet Angriffe auf US-Einrichtungen

21.11 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken befürchtet im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg Angriffe auf US-Einrichtungen und US-Personal. „Wir sind besorgt über die Möglichkeit, dass Verbündete des Irans ihre Angriffe gegen unser eigenes Personal, unsere eigenen Leute verstärken“, sagte er am Sonntag im Fernsehsender CBS News. „Wir gehen davon aus, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation gibt.“

Das Außenministerium in Washington gab zudem bekannt, dass aus der irakischen Hauptstadt Bagdad alles nicht unbedingt notwendige Botschaftspersonal und dessen Familienangehörige abgezogen werde. Dies geschehe „wegen zunehmender Sicherheitsdrohungen gegen US-Personal und US-Einrichtungen“. Auch das Personal des Konsulats in der von Kurden kontrollierten irakischen Stadt Erbil werde weitestgehend abgezogen.

Zudem wurde eine Reisewarnung für den Irak herausgegeben. US-Bürger sollten nicht in das Land reisen. Dem Iran nahestehende bewaffnete Truppen hatten zuvor gedroht, US-Einrichtungen im Irak wegen Washingtons Unterstützung für Israel anzugreifen.

Israels Verteidigngsminister: Krieg gegen Hamas kann Monate dauern

21:01 Uhr: Israels Verteidigungsminister Joav Galant rechnet im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mit möglicherweise monatelangen Kämpfen. „Es kann einen Monat dauern, zwei oder drei, aber am Ende wird es keine Hamas mehr geben“, sagte Galant am Sonntag in Tel Aviv. Bevor die Hamas auf israelische Streitkräfte am Boden treffe, werde „der Feind“ zunächst mit Luftschlägen konfrontiert werden. Die nächste Etappe werde „bald kommen“.

Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel, rechnet mit monatelangen Kämpfen gegen die Hamas.
Joav Galant, Verteidigungsminister von Israel, rechnet mit monatelangen Kämpfen gegen die Hamas. © DPA Images | Fabian Sommer

Israelischer Soldat während Razzia im Gazastreifen getötet

20.59 Uhr: Ein israelischer Soldat ist nach Angaben der Armee während eines Einsatzes im Gazastreifen getötet worden. Drei weitere Soldaten seien verletzt worden, teilte die Armee am Sonntagabend mit. Militante Palästinenser hatten demnach eine Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Panzer sowie ein technisches Fahrzeug abgefeuert.

Der Vorfall ereignete sich dem Militär zufolge während einer Razzia in der Nähe der israelischen Ortschaft Kissufim. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, „Terrorinfrastruktur zu zerschlagen, das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern und vermisste Personen und Leichen zu finden“, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Militär sprach der Familie des getöteten Soldaten ihr Beileid aus.

200.000 Israelis mussten ihr Zuhause verlassen

20.10 Uhr: Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben schätzungsweise mehr als 200.000 Menschen in Israel ihr Zuhause verlassen. „Stand heute Morgen haben mehr als 200.000 Israelis ihre Häuser zurückgelassen, um sich vor den Raketen der Hisbollah und der Hamas in Sicherheit zu bringen“, sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Sonntagabend.

Die Hälfte davon seien aus mindestens 105 Gemeinden in der Nähe der Grenzen zum Gazastreifen und zum Libanon. Sie seien von der Regierung aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen. „Die andere Hälfte verließ die frontnahen Gebiete aus eigenem Entschluss“, sagte Levy. In Israel leben rund zehn Millionen Menschen.

US-Außenminister: Israel will Gazastreifen nicht selbst regieren

18.44 Uhr: Israel will nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken nach dem Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas nicht die Kontrolle über das Küstengebiet übernehmen. Nach allem, was er von den Israelis gehört habe, hätten sie „absolut nicht die Absicht“ oder den Wunsch, den Gazastreifen selbst zu regieren, sagte Blinken am Sonntag dem Fernsehsender NBC.

Er betonte, nach dem Krieg könne es keine Rückkehr zum Status quo geben. „Sie können nicht in einer Position sein, in der sie ständig einer Bedrohung durch die schrecklichsten Terroranschläge aus dem Gazastreifen ausgesetzt sind“, sagte Blinken mit Blick auf die Israelis.

Es müsse also eine Lösung gefunden werden, die sicherstelle, dass die Hamas eine derartige Attacke auf Israel nicht wiederholen könne. „Es gibt verschiedene Ideen, was folgen könnte“, sagte Blinken. Aber all das müsse noch ausgearbeitet werden. „Und es ist etwas, an dem gearbeitet werden muss, auch wenn Israel mit der aktuellen Bedrohung zu tun hat.“

Israelischer Panzer trifft versehentlich ägyptische Stellung

18.26 Uhr: In der Grenzregion zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen ist es zu einem militärischen Zwischenfall gekommen. Aus Versehen habe ein Panzer der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) einen Schuss abgegeben und dabei eine ägyptische Stellung getroffen, wie das IDF bei „X“ bekannt gab.

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Der Vorfall ereignete sich im Gebiet Kerem Schalom. Via „X“ entschuldigt sich das IDF für den Vorfall und kündigte an, die Umstände aufklären zu wollen.

12.000 Menschen bei pro-palästinensischer Demo in Brüssel

18.05 Uhr: An einer pro-palästinensischen Demonstration im Brüsseler Europaviertel haben sich am Sonntag nach Polizeiangaben rund 12.000 Menschen beteiligt. Bei der Protestaktion forderten die Teilnehmer die EU unter anderem dazu auf, sich für einen Waffenstillstand und ein Ende der israelischen Abriegelung des Gazastreifens einzusetzen. Auf Plakaten waren Aufschriften wie „Stoppt den Völkermord“, „Beendet die Angriffe“ oder „Befreit Palästina“ zu lesen.

Neben zahlreichen Palästina-Flaggen hatten die Demonstranten auch Plakate mit Aufschriften wie „Free Palestine“ dabei.
Neben zahlreichen Palästina-Flaggen hatten die Demonstranten auch Plakate mit Aufschriften wie „Free Palestine“ dabei. © DPA Images | Omar Havana

Pentagon-Chef erwartet langwierige Bodenoffensive Israels in Gaza

17.58 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin rechnet mit einer schwierigen und langwierigen Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Kämpfe in einem urbanen Umfeld seien „extrem schwierig“ und gingen nur langsam voran, sagte Austin am Sonntag dem Sender ABC. Besonders erschwert werde dies in diesem Fall durch das „unterirdische Tunnelnetz, das die Hamas im Laufe der Zeit gebaut hat, und aufgrund der Tatsache, dass sie viel Zeit hatte, sich auf einen Kampf vorzubereiten“. Er sagte voraus: „Ich denke, wir werden einen Kampf sehen, der von vielen Sprengfallen und Sprengstoffanschlägen geprägt sein wird.“

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin rechnet erwartet eine schwierige Bodenoffensive.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin rechnet erwartet eine schwierige Bodenoffensive. © AFP | SIMON WOHLFAHRT

Austin mahnte zugleich, es sei wesentlich, Zivilisten in der militärischen Planung zu berücksichtigen, sie zu schützen und Korridore für sie vorzusehen, damit sie sich aus dem Kampfgebiet herausbewegen können. „Ich glaube, die Israelis machen das schon seit einiger Zeit.“ Die israelischen Streitkräfte seien professionell, „und wir werden sie weiterhin ermutigen, dafür zu sorgen, dass sie im Einklang mit dem Kriegsrecht handeln“.

Lesen Sie auch: Bodenoffensive in Gaza: Die fünf große Risiken der Israelis

Medienbericht: 21 Kinder bei Hamas-Angriff zu Waisen geworden

17.04 Uhr: Die israelischen Behörden befürchten laut einem Medienbericht, dass 21 Kinder aus 13 Familien nach dem Hamas-Angriff zu Waisen geworden seien. Ihre Eltern wurden entweder getötet oder verschleppt. Wie die Sozialbehörde nach einem Bericht der Tageszeitung „Haaretz“ weiter mitteilte, ist auch ein vierjähriges Mädchen unter den Geiseln.

Offener Brief: Greta Thunberg „erschreckend einseitig“

13.49 Uhr: Eine Gruppe von 100 Umweltaktivisten in Israel hat sich in einem offenen Brief von Greta Thunberg distanziert. Die weltberühmte Klima-Aktivistin hatte zur „Solidarität mit Palästina und Gaza“ aufgerufen.

Die Unterzeichner sagen, Thunbergs Tweets und Posts zu diesem Thema seien „erschreckend einseitig, schlecht informiert und oberflächlich“. Sie stünde in völligem Gegensatz zu Ihrer Fähigkeit, tief in Details einzutauchen und komplexen Themen auf den Grund zu gehen. Titel des Briefes: „Glauben Sie, dass die Hamas Menschenrechte und Freiheit repräsentiert? Denk nochmal!“

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg rief zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern auf.
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg rief zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern auf. © DPA Images | Lucy North

„Am Samstag, dem 7. Oktober, kam es in Israel zu einem brutalen Massaker. Bisher haben wir 1.400 Leichen von Babys, Kindern, Frauen und Männern gezählt. Alle wurden brutal ermordet, erschossen, bei lebendigem Leib verbrannt, vor ihrem Tod missbraucht, von Terroristen in ihren Häusern, auf einem Musikfestival und wahllos auf der Straße überfallen“, heißt es in dem Brief.

Am Samstag hatte Thunberg erstmals auf Kritik reagiert. Auf X schrieb sie, „es versteht sich von selbst – zumindest dachte ich das –, dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin.“

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Israelischer Minister droht mit Angriff auf den Iran

13.24 Uhr: In der israelischen Regierung wird ein Angriff auf den Iran ins Kalkül gezogen. Wirtschafts- und Industrieminister Nir Barkat sagte der britischen Zeitung „Daily Mail“, wenn die Hisbollah beschließe, eine Front im Norden zu eröffnen, werde Israel auch den Iran angreifen.

Irans Plan sei es, Israel an allen Fronten anzugreifen. „Wenn wir erkennen, dass sie Israel nicht nur an allen unseren Fronten angreifen wollen, dann werden wir auch den Kopf der Schlange treffen, den Iran“, so Barkat. Und: Die Eröffnung einer Front seitens der Hisbollah würde dazu führen, dass Israel sie „vom Erdboden löscht“.

Derweil warnte Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian vor einer Eskalation. Der Gazakrieg laufe Gefahr, außer Kontrolle zu geraten. Die gesamte Region sei derzeit „wie ein Pulverfass“, sagte er auf einer Konferenz mit seiner südafrikanischen Kollegin Naledi Pandor in Teheran.

Sollten die USA und „ihr Handlanger“ Israel dem „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und dem Völkermord im Gazastreifen nicht sofort ein Ende setzen“, sei „jederzeit alles möglich“.kmökölkölkkl

Lesen Sie auch:Israel droht neue Front: Westjordanland vor dem Aufstand?

Windpocken, Krätze und Durchfallerkrankungen im Gazastreifen

12.47 Uhr: Die UN berichtet von einer weiterhin dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen. Durch die verheerenden sanitären Bedingungen würden vermehrt Fälle von Windpocken, Durchfallerkrankungen und Krätze auftreten, heißt es von einer dort tätigen Gesundheitsorganisation. Eine Ursache sei, dass die Menschen wegen des Trinkwassermangels in ihrer Not aus unsauberen Quellen schöpfen müssten. Konkrete Zahlen nannte das UN-Büro nicht.

Lesen Sie dazu das Interview:„Kein Ort in Gaza ist sicher. Für niemanden.“

Die bisher in die abgeriegelte Region gebrachten Hilfsgüter reichen derweil nicht ansatzweise aus, um die Bevölkerung zu versorgen. Nach Ansicht von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths wären dafür pro Tag mindestens 100 Lastwagen nötig. Die 20 Lkw, die den Gazastreifen am Samstag erreicht haben, seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ihre Ladung entspreche nur etwa vier Prozent der durchschnittlichen täglichen Einfuhren vor Beginn des Kriegs mit Israel. Es handle sich um einen „Bruchteil“ dessen, was nach rund zwei Wochen Blockade der Küstenenklave nötig sei, erklärte das UN-Nothilfebüro (Ocha) am Sonntag.

Ein junger Mann hilft einer Frau aus einem zerstörten Haus in Gaza. Die humanitäre Lage vor Ort verschlimmert sich immer weiter.
Ein junger Mann hilft einer Frau aus einem zerstörten Haus in Gaza. Die humanitäre Lage vor Ort verschlimmert sich immer weiter. © AFP | SAID KHATIB

Israel bombardiert „Terrorkomplex“ unter Moschee im Westjordanland

09.48 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine Moschee im palästinensisch kontrollierten Westjordanland bombardiert. In der Al-Ansar-Moschee habe sich ein unterirdischer „Terrorkomplex“ der islamistischen Hamas und des „Islamischen Dschihad“ befunden, die einen weiteren Terroranschlag geplant hätten, teilte das Militär in der Nacht zum Sonntag auf Telegram mit.

Die Moschee liegt im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin. Der Rote Halbmond teilte mit, ein Mensch sei bei dem Angriff getötet und drei weitere seien verletzt worden. Das israelische Militär erklärte, die ins Visier Genommenen hätten in den vergangenen Monaten bereits „mehrere Terroranschläge verübt und einen weiteren Terroranschlag vorbereitet“. Die „Terroristen“ seien neutralisiert worden, hieß es weiter.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober verschärft. Binnen zwei Wochen wurden nach nicht verifizierten Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland 90 Palästinenser getötet.

Israels Armeesprecher warnt – Hisbollah zieht Libanon in einen Krieg

08.12 Uhr: Die im Libanon beheimatete islamistische Miliz Hisbollah droht mit ihren Angriffen auf Israel nach Aussagen eines israelischen Armeesprechers den Libanon in einen Krieg zu reißen. „Wir sehen jeden Tag mehr und mehr Angriffe“, erklärte Jonathan Conricus am Sonntagmorgen. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz eskaliere die Situation und spiele ein sehr gefährliches Spiel, sagte er weiter und warnte den Libanon mit deutlichen Worten: „Die Hisbollah greift an und zieht den Libanon in einen Krieg hinein, bei dem er nichts gewinnen, aber viel verlieren wird.“

Soldaten der libanesischen Armee stehen an der Grenze zu Israel Wache. Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kommt es dort regelmäßig zu Zwischenfällen.
Soldaten der libanesischen Armee stehen an der Grenze zu Israel Wache. Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kommt es dort regelmäßig zu Zwischenfällen. © DPA Images | Bilal Hussein

USA kündigen mehr militärische Präsenz im Nahen Osten an – Raketenabwehrsystem wird verlegt

05.25 Uhr: Als Reaktion auf die angespannte Lage im Nahen Osten wollen die USA ihre militärische Präsenz in der Region verstärken. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gab am Samstag (Ortszeit) die Verlegung von Verteidigungssystemen und zusätzlichen Truppen in die „gesamte“ Region bekannt. Wie viele zusätzliche US-Truppen in der Region stationiert werden sollen, war zunächst nicht bekannt.

Fest steht, dass ein Raketenabwehrsystem vom Typ THAAD sowie mehrere Batterien Patriot-Boden-Luft-Raketen in der Region stationiert werden sollen. Die Maßnahme solle der Abschreckung dienen, den Schutz der US-Streitkräfte in der Region erhöhen und zur Verteidigung Israels beitragen, hieß es weiter. Der Pentagon-Chef erklärte, er habe die Entscheidung nach Gesprächen mit US-PräsidentJoe Biden getroffen.

Lesen Sie dazu den Kommentar:Trotz Kriesen und Kriegen – Joe Biden zeigt politische Führung

US-Präsident Joe Biden.
US-Präsident Joe Biden. © AFP | Kent Nishimura

USA: Synagogen-Leiterin in Detroit mit Stichwunden tot aufgefunden

03.53 Uhr: Im US-Bundesstaat Michigan ist die Leiterin einer Synagoge unweit ihres Hauses tot aufgefunden worden. Samantha Woll, Vorsitzende der Isaac Agree Downtown Synagoge, sei am Samstag (Ortszeit) von Rettungskräften „mit mehreren Stichwunden am Körper“ tot aufgefunden worden, erklärte die Polizei. Eine Blutspur führte die Beamten zum nahe gelegenen Haus der 40-Jährigen, „wo sich das Verbrechen vermutlich ereignet hat.“ Das Tatmotiv war laut Polizei noch unklar. Die Polizei bat das FBI um Unterstützung bei den Ermittlungen.

Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen jüdischen und muslimischen Gemeinden in den USA nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und den darauffolgenden israelischen Vergeltungsschlägen im Gazastreifen. Polizeichef James White rief zur Geduld auf und warnte vor voreiligen Schlussfolgerungen, bevor „alle verfügbaren Beweise überprüft wurden“.

Große Demo gegen Antisemitismus in Berlin geplant

02.46 Uhr: In Berlin soll am Sonntag (14 Uhr) eine Demonstration gegen Antisemitismus und für Israel stattfinden. Zur Kundgebung aufgerufen hat ein breites Bündnis verschiedener Organisationen, beteiligen wollen sich auf Initiative der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Parteien und Religionsgemeinschaften genauso wie Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Zu Beginn wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Brandenburger Tor eine Ansprache halten.

Im Laufe der Veranstaltung sollen Familienmitglieder von israelischen Geiseln zu Wort kommen. Auch Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, soll bei der Veranstaltung sprechen. Zudem ist eine Reihe von Vertretern aus der Bundespolitik, etwa die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, angekündigt. Für den Berliner Senat will der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Rede halten.

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