Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sind das Militär des Landes – und Kämpfen gegen die Hamas. Die Armee im Überblick.
- Israels Militär, oft als IDF bezeichnet, gilt als eine der besten Armeen der Welt
- Doch was macht die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte so besonders?
- Erfahren Sie hier alles über Stärke und Größe der IDF
Seit dem verheerenden Angriff der Terror-Miliz Hamas auf Israel fliegen Tausende Israelis aus aller Welt in ihre Heimat zurück. Sie wollen kämpfen und melden sich dafür bei der IDF. Von der war in den vergangenen Tagen immer wieder die Rede, egal, ob es darum ging, die Grenze zum Gazastreifen zu schützen oder die Offensive am Boden vorzubereiten. Doch was ist die IDF und welche Funktion erfüllt sie im israelischen Staat?
Die IDF ist kurz gesagt das israelische Militär. IDF steht dabei für die englische Bezeichnung "Israel Defence Force", frei übersetzt sind das die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Die setzen sich wie die meisten anderen westlichen Militärs aus dem Heer, der Marine und der Luftwaffe zusammen. Die IDF hat nach eigenen Angaben zuallererst den Auftrag, das Überleben des Staates Israel zu sichern. Denn die IDF ist so alt wie der Staat Israel selbst, der sich seit der Gründung immer wieder gegen zahlenmäßig überlegene Nachbarn verteidigen musste.
Nur zwei Wochen nach der Erklärung der israelischen Unabhängigkeit 1948 beschloss die damalige Regierung unter Ministerpräsident David Ben-Gurion die Aufstellung der Streitkräfte. Auch 75 Jahre danach ist Israel immer noch von vielen fanatischen Feinden wie dem Iran, der Hamas oder der Hisbollah umgeben, die Israel das Existenzrecht absprechen. Auch deshalb gilt in der IDF: Israel kann es sich nicht leisten, einen einzigen Krieg zu verlieren.
IDF: Das israelische Militär ist eine Armee der Reservisten
Mit einer Bevölkerung von nur etwa 9,7 Millionen Menschen ist Israel auf eine allgemeine Wehrpflicht angewiesen. Jeder männliche israelische Staatsbürger über 18 Jahre muss für 32 Monate in der IDF dienen, Frauen sind nur zu 24 Monaten verpflichtet. Vom Militärdienst ausgenommen sind israelische Araber, die sich aber freiwillig für die Streitkräfte melden können. Auch für ultra-orthodoxe Juden gilt eine Sonderregelung, durch die sie sich dem Dienst an der Waffe entziehen können.
Scheiden die Soldaten nach dem Ablauf ihrer Dienstzeit aus dem Militärdienst aus, nehmen sie als Reservisten regelmäßig an Übungen teil. Im Ernstfall sind sie dann verpflichtet, das Land zu verteidigen – so wie jetzt. Männer sind bis zu einem Alter von 55 Jahren Teil der Reserve, Frauen bis sie 50 Jahre alt sind. Seit den jüngsten Terrorangriffen wurden bereits 360.000 dieser Reservisten eingezogen.
Es handelt sich dabei um Menschen aus allen Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten, die die knapp 170.000 regulären Soldaten der IDF unterstützen sollen. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist dementsprechend hoch. Insgesamt könne Israel laut dem International Institute for Strategic Studies (IISS) auf 465.000 Reservisten zurückgreifen.
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Israelische Armee bewährte sich in den vielen Kriegen
Die israelische Armee gilt dabei als eine der besten Militärstreitmächte der Welt. Ausgerüstet mit circa 2500 modernen Kampfpanzern und 5000 gepanzerten Mannschaftstransportwagen ist sie den benachbarten arabischen Armeen in Sachen Ausbildung und Technik eigentlich überlegen. Für die Schlagkraft der Armee sind vor allem die Informationen der Geheimdienste überlebenswichtig, die vor der überraschenden Infiltration durch die Hamas ein hohes Ansehen in Israel und der Welt genossen. Der israelische Militärgeheimdienst Aman war vor dem Angriff ahnungslos.
Spricht man von der IDF, dann spricht man von den Menschen von Israel, von denen fast jeder in den Streitkräften gedient, mindestens aber einen Angehörigen hat. Ob im Unabhängigkeitskrieg 1948, dem Sechstagekrieg 1967 oder dem Jom-Kippur-Krieg 1973: die israelischen Streitkräfte konnten bisher den jüdischen Staat vor der Auslöschung bewahren. Ob ihnen das auch dieses Mal gelingt, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen entscheiden. (os)
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