Hagen. Im Volmetal im Süden von Hagen entstehen neue Häuser. Das sind die Projekte und diese Möglichkeiten bieten sich für Interessenten.
„Windmühle“ nennen sie dieses Projekt in Dahl. Nicht weil es ein historisches Müller-Bauwerk wieder bewohnbar macht. Sondern weil das Ensemble, das im Grunde genommen aus vier einzelnen Baukörpern besteht, auf den Plänen von oben betrachtet einer Windmühle gleicht. Im Zentrum eine Achse, davon abgehend vier Flügel.
Erwin Sommer, Architekt von Beruf, hält diesen Plan in den Händen. Dann hebt er den Kopf, blickt herüber auf die Häuser, die teils nahezu fertig gestellt sind und erklärt: „In der Mitte entsteht eine Art Turm mit Aufzug und Treppenhaus, über den alle vier Gebäude erschlossen werden.“ In den dreigeschossigen Häusern entstehen im Süden von Hagen insgesamt 18 Wohnungen mit Größen zwischen 78 und 130 Quadratmetern, die in diesem Jahr für eine Miete, die zwischen elf und zwölf Euro pro Quadratmeter liegt, auf den Markt gebracht werden sollen. Stellplätze befinden sich hinter den Gebäuden.
Erschließung über einen zentralen Vorplatz
Erschlossen werden alle vier Häuser an der unteren Ribbertstraße über ein zentrales Plateau, einen zentralen Vorplatz. „Die Idee ist, dass hier Kommunikation stattfindet“, sagt Landschaftsarchitekt Ralf Bullerjahn, der in das Projekt im Herzen von Dahl einbezogen ist. „Vor den Häusern bleibt Raum für Begegnungen. Das Konzept unterscheidet sich von einer Maximalerschließung. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern letztlich um die Bedürfnisse der Menschen, die hier später einmal leben sollen.“
„Von den Terrassen und Balkonen aus hat man einen Blick auf die grünen Wälder.“
Ein Umstand, der sich - so die Architekten Bullerjahn und Sommer sowie sein Geschäftsführer Thomas Sbielut, auch darin zeige, dass es gelungen sei, den alten Eichenbestand auf dem Grundstück, das einst der evangelischen Kirche gehörte, zu erhalten. Und: „Von den Terassen und Balkonen aus hat man einen Blick auf die Grünen Wälder.“
Zwei große Dachterrassen
Zu dem Ensemble, das nach Aussage der Architekten den neuesten energetischen Standards entspricht und in dem zwei Wohnungen Dachterrassen mit einer Größe von 65 Quadratmetern haben, gehöre auch ein Gemeinschaftsraum im Untergeschoss. „Der kann zum Beispiel für gemeinsame Feiern genutzt werden“, so Sommer. Im Frühjahr soll die Vermarktung beginnen.
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Räumlich schließt sich an die Windmühle ein weiteres Bauprojekt an. Dort, wo mittlerweile das ehemalige Gemeindehaus nebst einem Bunker, von dem niemand etwas ahnte, abgerissen wurden, stehen bald acht Baugrundstücke zur Verfügung, die Erwin Sommer verkaufen will und für die er die Architektenleistung anbietet. Die Größen liegen zwischen 226 und 656 Quadratmetern.
Stillstand im Gebiet Niederkattwinkel
Anders sieht es etwas weiter südlich aus. Niederkattwinkel heißt der Bereich, für den es schon seit langen Jahren Pläne gibt. Zu großen Teilen gehört auch diese Fläche Erwin Sommer, der seit mehreren Jahren bereits konkrete Planungen für eine Bebauung hat. 22 Einfamilienhäuser könnten hier entstehen auf Grundstücken, die zwischen 400 und 500 Quadratmetern groß sind.
„Allerdings hat es über Jahre hinweg Streitigkeiten mit Nachbarn gegeben“, so Sommer. Diese Konflikte hätten das Projekt gebremst. Obendrein sei die Erschließung des Areals schwierig. Ein Vertrag, der einst mit der Stadt geschlossen worden sei, sei gekündigt. In Summe sei daher auch angesichts steigender Preise für Handwerksleistungen und des Zinsniveaus das Bauen an dieser Stelle derzeit zu teuer. Ganz zu den Akten legen will Sommer das Projekt aber nicht. Vielleicht ändere sich die Situation ja in einigen Jahren.
„Nur wenn wir denen auch ein Angebot machen, kann es gelingen, junge Familien auch hier zu halten.“
Ein Kuriosum: Eine Nachbarin zumindest sehnt das Baugebiet herbei, weil ihr Haus offiziell gar nicht erschlossen ist. Ursula Spindeler kann ihr Grundstück nur über einen Feldweg erreichen, weil dessen Besitzer das dulden.
Forderung nach Angeboten für Familien
Mit gemischten Gefühlen blickt Peter Neuhaus auf die derzeitige Entwicklung im Volmetal. Der CDU-Mann sitzt bereits seit Jahrzehnten in jenem Gremium, das für diesen Bereich zuständigen ist - in der Bezirksvertretung Eilpe Dahl. Er lobt das Projekt in Dahl, bedauert allerdings, dass es im Bereich Niederkattwinkel seit Jahren nicht vorangehe. „Es gibt doch immer noch viele Leute, die im Süden von Hagen bauen wollen“, sagt er. „Nur wenn wir denen auch ein Angebot machen, kann es gelingen, junge Familien auch hier zu halten.“