Breckerfeld. Die Stadt Breckerfeld arbeitet an einem Lärmaktionsplan. Diese Maßnahmen sollen helfen, damit es vor allem für Anwohner der L 699 ruhiger wird.

Der Rat der Stadt Breckerfeld hat einen Lärmaktionsplan beschlossen. Im Mittelpunkt stehen Straßen, die eine Verkehrsmenge von 8200 Autos pro Tag überschreiten. In diesem Plan aufgeführt sind diverse Maßnahmen, die alle zusammengenommen dazu beitragen sollen, den Lärmpegel zu senken.

Allerdings hat der Landesbetrieb Straßen NRW, der zunächst darauf hinweist, dass er zu überlastet sei, um sich innerhalb der vorgegebenen Frist mit den eingereichten Unterlagen zu befassen, in einer Stellungnahme bereits deutlich gemacht, dass keineswegs ein Rechtsanspruch auf Umsetzung von Maßnahmen bestehe. Im feinsten Verwaltungsdeutsch heißt es da unter anderem: „Daher geben wir hiermit bereits frühzeitig den Hinweis, dass die durch Ihre Konzepte entwickelten Einzelmaßnahmen hinsichtlich der anschließenden Realisierung für den Bereich der klassifizierten Straßen in unserer Baulast jeweils einzelprojektbezogen in die Gesamtpriorisierung der Regionalniederlassung Südwestfalen einzuordnen sind.“

12.600 Fahrzeuge am Tag

Besonders im Ortskern, in dem die Frankfurter Straße durch den Lkw-Ausweichverkehr arg ramponiert ist, wird Krach zunehmend zur Belastung. Mit rund 12.600 Kfz/Tag wurde hier die höchste Belastung festgestellt. Immerhin: Die Landesregierung hat ein Programm für die Straßensanierung in Aussicht gestellt. Wann es umgesetzt wird, ist aber offen.

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WP Lokalbild Hagen
Die Landstraße 699 ist in Breckerfeld ist durch den Umgehungsverkehr seit der Sperrung der A 45 ramponiert. © WP | Jens Stubbe

Eine Mobilstation, die im Bereich des Busbahnhofs angesiedelt werden könnte, ist eine der Maßnahmen, die es attraktiver machen soll, auf das Auto zu verzichten. An diesen Stationen (gibt es beispielsweise in Hagen am Hauptbahnhof) können Fahrräder sicher in Boxen verschlossen werden und die Radfahrer auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigen.

Sicherung des ÖPNV

Der wiederum - auch diese Maßnahme wird aufgelistet - soll zumindest so bleiben, wie er momentan ist. „Sicherung und gegebenenfalls Anpassung des derzeitigen Fahrtenangebots im Busverkehr“ und „Optimierung bzw. Anpassung der Verknüpfung des Busverkehrs mit der Schiene“ ist der Punkt überschrieben. Die Zuständigkeit liegt beim Ennepe-Ruhr-Kreis sowie bei den drei Verkehrsgesellschaften (VER, MVG und Hagener Straßenbahn), die Breckerfeld ansteuern. Gleiches gilt für den Einsatz „geräuscharmer Fahrzeuge“ im ÖPNV.

Der Verkehr im Ortskern von Breckerfeld hat erheblich zugenommen, seit die Autobahn 45 wegen des Neubaus der Rahmedetalbrücke gesperrt ist.
Der Verkehr im Ortskern von Breckerfeld hat erheblich zugenommen, seit die Autobahn 45 wegen des Neubaus der Rahmedetalbrücke gesperrt ist. © WP | Michael Kleinrensing

Darüber hinaus geht es um die Sicherung und Instandhaltung bestehender Radwege. Hier sind Straßen NRW und die Stadt Breckerfeld in der Verantwortung. Thema ist auch die „ungehinderte Benutzbarkeit“ von Fußwegen. Falschparken soll stärker sanktioniert werden.

Mehr Ladesäulen für E-Autos

Ein weiterer Punkt ist die Förderung der E-Mobilität: Hier soll vor allem die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. Zuletzt hatte der Energieversorger AVU avisiert, in Breckerfeld die ersten Schnellladesäulen zu errichten. In die gleiche Richtung geht das Aufstellen Ladestationen für E-Bikes.

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Unmittelbarere Effekte dürften Temporeduzierung bringen. Vorgesehen sind die im Bereich Branten (von 60 auf 50 km/h) und im Bereich Königsheide auf den Landstraße 528 in Richtung Hagen bzw. der L 701 in Richtung Ennepetal (von 100 auf 70 km/h stadtauswärts). Displays (in Teilen ja schon vorhanden) sollen Geschwindigkeit bzw. Lärm visualisieren.

Ampel wird abgeschaltet

Darüber hinaus ist vorstellbar, durch eine sogenannte Vorsignalanlage dafür zu sorgen, dass Autos an der Kreuzung Frankfurter Straße/Windmühlenstraße so ankommen, dass die Ampel auch Grün zeigt. Somit soll Lärm durch anfahrende Fahrzeuge vermieden werden. Zwischen 22 und 6 Uhr soll die Ampel ausgeschaltet werden.

Weitere Maßnahmen, die Anwohner entlasten könnten: der Einbau von Schallschutzfenstern, der unter Umständen gefördert wird, der Einbau von Lüftungsanlagen (ebenfalls evtl. förderfähig) und die Sicherung der kontinuierlichen Instandhaltung bzw. -setzung der Fahrbahnen. Die Verantwortung liegt bei Straßen NRW.