Essen. Seit heute müssen in NRW nur noch Einreisende aus Risikogebieten für in Quarantäne. Fridays für Future fordern Tönnies-Rücktritt. Unser Newsblog.
- Die Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen weiter, aber langsamer. Die aktuellen Zahlen aus NRW (Stand Montag, 22. Juni):
- 297 Neu-Infizierte in NRW
- 21.215 Infizierte in NRW insgesamt
- 36.633 der Infizierten gelten als genesen
- 1.663 Todesfälle in NRW im Zusammenhang mit Covid-19
- Der Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück wird laut Ministerium wegen des "technischen Meldeverzugs" noch nicht vollständig abgebildet. Die Daten würden aber kontinuierlich in die Statistik eingepflegt.
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- Freibäder, Gastronomie, Einzelhandel, Kitas: Hier lesen Sie, welche Lockerungen in NRW beschlossen wurden.
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Update Dienstag, 20.41 Uhr: Die Stadt Münster reagiert nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies und dem Lockdown in zwei nahegelegenen Landkreisen mit neuen Regeln zur Maskenpflicht. „Wer aus dem Großraum Gütersloh und Warendorf kommend Münster besucht, ist ab morgen (Mittwoch, 24. Juni) im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz im gesamten Stadtgebiet zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet“, teilte die Stadt am Dienstagabend mit. Jedenfalls dann, wenn man den Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen nicht sicher und durchgehend gewährleisten könne. Betroffen von der per Allgemeinverfügung angeordneten Maskenpflicht seien Personen mit Wohnsitz im gesamten Kreis Gütersloh und im gesamten Kreis Warendorf.
Ebenso seien Personen im Stadtgebiet Münster zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beziehungsweise Einhalten des Mindestabstandes verpflichtet, die in Münster wohnen und sich regelmäßig im Raum Gütersloh und Warendorf als Berufspendler aufhalten, hieß es. Die Maßnahmen sollen bis 1. Juli gelten. „Die Corona-Pandemie breitet sich in unserer Nachbarschaft mit erschreckender Geschwindigkeit aus. Die jetzt beschlossene Maßnahme dient nur einem Zweck: die Ausbreitung des Virus zu begrenzen“, erklärte der Leiter des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster, Wolfgang Heuer.
Update Dienstag, 15.47 Uhr: Neben dem Kreis Gütersloh wird es nun auch im benachbarten Kreis Warendorf einen regionalen Lockdown geben, das teilte NRW-Gesundheitsminister Laumann am Nachmittag in seinem Pressebriefing mit: "Wir brauchen eine Ruhepause in beiden Kreisen." Bis zunächst kommenden Dienstag, 30. Juni, gelten in beiden Landkreisen die schärferen Kontaktbeschränkungen, viele öffentliche Einrichtungen und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen. Auch Kindergärten und Schulen werden ab Donnerstag geschlossen.
Wenige Stunden zuvor hatte Ministerpräsident Laschet noch angekündigt, die Einschränkungen für den Kreis Warendorf würden „nicht flächendeckend“ sein, sondern nur für Orte gelten, die an den Kreis Gütersloh grenzen. Auch Warendorfs Landrat Olaf Gericke hatte noch am Morgen betont, ein Lockdown im Kreis sei nicht nötig.
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Laumann: „Man kann das nicht dorfscharf machen. Das gesellschaftliche Leben orientiert sich nicht an Dorfgrenzen.“. Zudem habe die 7 Tages-Inzidenz den Wert von 50 überschritten. „Darauf guckt auch Deutschland. Darauf guckt auch das Ausland. Und ich finde, wenn man das abgemacht hat, muss man sich auch dran halten“, so Laumann.
Laumann bat die betroffenen Bewohner der beiden Kreise um Verständnis. „Ohne die Maßnahmen wären die Belastungen am Ende womöglich um ein Vielfaches höher – in den Kreisen Gütersloh und Warendorf, in den benachbarten Kreisen und Städten sowie in den anderen Teilen unseres Landes“, sagte er.
In den beiden betroffenen Kreisen sollen nun möglichst viele Menschen getestet werden. Laumann hat Corona-Tests in allen Altenheimen und Krankenhäusern angekündigt. Auch Supermarkt-Mitarbeiter möchte Laumann testen lassen, weil sie sicher den meisten Kontakt zu den Werkvertragsarbeitern von Tönnies hatten.
Getestet werden sollen auch die Beschäftigten von Unternehmen und Subunternehmen, die zentrale Gemeinschaftsunterkünfte betreiben oder in einem nennenswerten Umfang Werkvertragsarbeitnehmer beschäftigen.
Alle Bürger der beiden Kreise sollen außerdem die Möglichkeit erhalten, kostenlos einen Test durchführen zu lassen. Die Bevölkerung werde durch Zeitungsannoncen und Lautsprecherdurchsagen zur Testung aufgerufen. „Wir werden auch öffentliche Teststationen über Bundeswehr und Rotes Kreuz errichten“, sagte Laumann.
Düsseldorfer Altstadt soll kein zweites Ischgl werden
Update Dienstag, 15.22 Uhr: Die Düsseldorfer Altstadt, die „längste Theke der Welt“, soll kein zweites Ischgl werden - kein weiterer Hotspot der Corona-Pandemie. Am vergangenen Wochenende waren viele Tausend Feierwütige in die engen Altstadtgassen geströmt und hatten den Verantwortlichen in der Landeshauptstadt Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Polizei und Ordnungsamt mussten größere Ansammlungen auflösen.
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Nun soll an den kommenden Wochenenden ein Lagezentrum im Rathaus dafür sorgen, dass die Altstadtgänger die Stadt nicht in den Lockdown treiben. Das hat die Stadt am Dienstag angekündigt. Dies habe sich bereits an Karneval und dem Japan-Tag bewährt. Weitere Maßnahmen werden nicht ausgeschlossen.
„Die Altstadtbesucher sollten weiter Disziplin zeigen, was die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln angeht.“ Im Lagezentrum sind Ordnungsamt, Feuerwehr, Verkehrsmanager, Altstadt-Gastronomen und Polizei vertreten. So sollen Ansammlungen wie am vergangenen Wochenende schneller aufgelöst werden.
Corona-Krise: Menschen legen Arzneimittelvorräte an
Update Dienstag, 14.34 Uhr: In der Corona-Krise haben die Menschen in NRW offenbar verstärkt Arzneimittelvorräte angelegt. Das zeigt die Quartalsbilanz des Landesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK) Nordwest.
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Normalbetrieb für Schulen nach den Sommerferien
Update Dienstag, 13.23 Uhr: Alle rund 5500 Schulen in NRW sollen nach den Sommerferien zum neuen Schuljahr wieder in einen Normalbetrieb nach Stundenplan zurückkehren. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer am Dienstag in Düsseldorf an.
Sollte an einzelnen Schulen wegen des Corona-Infektionsschutzes phasenweise kein Präsenzunterricht möglich sein, finde weiterhin Unterricht auf Distanz statt. Es solle aber so viel Präsenzunterricht wie möglich geben. „Schule in NRW darf nicht von vornherein vor der Corona-Pandemie zurückschrecken“, sagte Gebauer.
Da Einschulungen und auch Einschulungsfeiern zum Schulalltag gehören, soll es diese auch zum Schuljahresbeginn geben.
Damit die Schüler, die im kommenden Schuljahr eine Abschlussprüfung haben oder in die Qualifikationsphase 1 wechseln, faire Bedingungen haben, werden die zentralen Prüfungen für die ZP10, das Zentralabitur mehrere Tage nach hinten verlegt. Das soll den Schülern mehr Zeit zur Vorbereitung geben. Das Abitur beginnt demnach neun Unterrichtstage nach den Osterferien am 23. April 2021.
Neben den bereits feststehenden Prüfungsthemen soll es auch neue zusätzliche Fragen für die zentralen Prüfungen geben, damit die Auswahl für die Schüler größer ist und an die schulischen Bedingungen angepasst wird.
Durch den Wechsel von G8 auf G9 stellt das Land zudem zum neuen Schuljahr rund 1450 neue Lehrkräfte ein, die an den Gymnasien eingesetzt werden. Diese Lehrerinnen und Lehrer sollen zunächst auch an den Schulen (egal welche Schulform) unterstützen, die wegen des Ausfalls von Lehrern aus Corona-Risikogruppen personell geschwächt sind.
Niedrige Schlachthof-Temperaturen begünstigen Virus-Ausbreitung
Update Dienstag, 12.04 Uhr: Nach Einschätzung der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) sind im Kreis Gütersloh etwa 14.000 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt. Ein Großteil von ihnen dürfte in Gemeinschaftsunterkünften hausen. Beim Robert-Koch-Institut (RKI) geht man davon aus, dass sowohl die Wohnsituation als auch die niedrigen Temperaturen in Fleisch verarbeitenden Betrieben die Ausbreitung von Corona begünstigte, sagt RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag in Berlin.
Urlaubsinsel Usedom schickt Urlauber aus NRW zurück
Update Dienstag, 11.58 Uhr: Auf der Urlaubsinsel Usedom sind am Montag 14 Menschen aus Corona-Risiko-Gebieten aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Sie müssen sich unverzüglich bei ihrem heimischen Gesundheitsamt melden, sagte Achim Froitzheim, Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Beim Zahlen der Kurtaxe sei das Problem auffällig geworden.
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Am Montag wurde ein Ehepaar aus Gütersloh aufgefordert, die Insel vorzeitig zu verlassen. Grund sei der massive Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik im Kreis-Gebiet. Ob die zurückgeschickten Urlauber alle aus Gütersloh kommen, sagte der Sprecher zunächst nicht. "Natürlich schicken wir nur ungern Urlauber zurück", erklärte Froitzheim, "aber das ist unsere Aufgabe, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen.“
NRW-Ministerpräsident verhängt Lockdown für Kreis Gütersloh
Update Dienstag, 10.55 Uhr: Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat angekündigt, den Kreis Gütersloh "zurück in den Lockdown zu setzen". Er gelte auch für "Teile des Kreises Warendorfs", sagte Laschet. Dies sei notwendig, um den Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies regional zu begrenzen, erklärte Laschet am Dienstag auf eine Pressekonferenz. Im Kreis Gütersloh handele es sich um das bisher "größte Infektionsgeschehen" in NRW und in Deutschland.
Der Lockdown soll zunächst bis zum 30. Juni gelten. Er hat Auswirkungen auf 370.000 Einwohner alleine im Kreis Gütersloh. Laschet erklärte:
- Laschet erklärte, dass im Kreis Gütersloh ab sofort wieder das Kontaktverbot gelte, "wie im März". Freizeitveranstaltungen in geschlossenen Räumen wird im Kreis Gütersloh untersagt. Hallenschwimmbäder, Fitnessstudios werden unter anderem geschlossen. "Gastwirtschaftlicher Thekenbetrieb" werde ebenfalls geschlossen, ebenso Kinos und Bars. Restaurants und Gaststätten können dagegen geöffnet bleiben, "aber nur für Personen eines Hausstands". Zudem werden Reisebus-Fahrten untersagt. Ferienfreizeiten werden nur auf behördliche Genehmigung hin gestattet. Das Grillen an öffentlichen Orte werden unterdessen erneut für die Zeit des Lockdowns verboten.
- Neben dem Lockdown sollen im Kreis Gütersloh alle Bürger die Möglichkeit bekommen, sich auf das Coronavirus testen zu lassen, gab Laschet bekannt. Zudem sollen alle weiteren Unternehmen im Kreis Gütersloh angehalten werden, ihre Mitarbeiter auf Corona zu testen, sagte Laschet. Die medizinische Versorgung soll auch in benachbarten Kreisen auf einen möglichen Anstieg von Covíd-19-Patienten eingestellt werden: "Wir werden Plätze in den Krankenhäusern freihalten", sagte Laschet.
- Laschet sagte, "wir wissen, dass wir besonders von Familien und Kindern viel verlangen und wir den Menschen im Kreis Gütersloh nun diesen Lockdown zumuten". In einem ersten Schritt waren ab dem 17. Juni für 50.000 Schul- und Kita-Kinder in der Region Kitas und Schulen geschlossen worden. Laschet betonte, die Maßnahmen sollen "so schnell wie möglich" wieder zurückgenommen werden, "wenn wir Klarheit über den Verlauf der Pandemie vor Ort haben". Wo Gefahr drohe, "muss man entschlossen handeln", erklärte Laschet.
- Der Ministerpräsident fordert zudem davon auf, Menschen aus dem Kreis Gütersloh jetzt nicht zu stigmatisieren. Es seien Reisende mit Wohnort im Kreis Gütersloh laut Laschet von Tourismusbetrieben abgewiesen worden: "Dazu gibt es keinen Grund", sagte Laschet.
- "Was wir hier machen, hat es in Deutschland noch nicht gegeben, dass ein einzelner Kreis von einem Lockdown betroffen ist", sagte Laschet. Dies sei eine "Sondersituation, die wir jetzt bestehen müssen", erklärte Laschet.
- Mit Blick auf das Fleischunternehmen Tönnies sagte Laschet: Fragen zum Schadensersatz "werden später Thema". Laschet sieht das Unternehmen als Verursacher der Problem "in der Verantwortung".
- Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies hat Laschet dem Branchenriesen mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Daher hätten die Behörden die Herausgabe von Daten der Werkarbeiter von Tönnies durchgesetzt. „Da wurde nicht mehr kooperiert, da wurde verfügt“, sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Die Kooperationsbereitschaft bei Tönnies „hätte größer sein können“. Dass das Unternehmen den Datenschutz angeführt habe, sei kein Argument. Aus Infektionsschutzgründen wäre Tönnies gesetzlich verpflichtet gewesen, die Daten der Beschäftigten zu übermitteln, sagte Laschet.
- Nach Aussage von Laschet, ist der Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück bis dato auf die Beschäftigten in der Fleischzerteilung beschränkt. Bisher gebe es im Kreis Gütersloh nur 24 nachgewiesene Infektionen von Nicht-Mitarbeitern, sagte Laschet. Man wolle dennoch besondere Vorsicht walten lassen, sagte Laschet.
OVG: Kontaktabfrage in Restaurants ist zulässig
Update Dienstag, 10.20 Uhr: Restaurantgäste und Friseurkunden müssen in Nordrhein-Westfalen weiterhin Namen und Adressen hinterlassen. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht am Dienstag in Münster entschieden. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurde der Antrag eines Bochumer Rechtsanwalts im Eilverfahren abgelehnt.
Der Anwalt hatte argumentiert, die mit der Coronaschutzverordnung erlassene Pflicht verletzte sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Das Gericht befand nun in dem vorläufigen Verfahren, die informationelle Selbstbestimmung habe gegenüber dem Schutz von Leben und Gesundheit vorübergehend zurückzustehen.
Corona-Ausbruch bei Tönnies: Kreis Gütersloh sucht 150 Dolmetscher
Update Dienstag, 10.07 Uhr: Der Kreis Gütersloh sucht ab sofort 150 Dolmetscher. Sie sollen auf Honorarbasis der Verwaltung helfen, im Zuge des Corona-Ausbruchs beim Fleischproduzenten Tönnies Kontakt mit Beschäftigten aus Rumänien, Bulgarien und Polen aufzunehmen. Gesucht werden Muttersprachler aus den entsprechenden Ländern, die diese Sprache und Deutsch "fließend beherrschen".
Corona-Schwellenwert im Kreis Warendorf deutlich über Grenze
Update Dienstag, 9.57 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auch im benachbarten Kreis Warendorf der festgelegte Schwellenwert für Neuinfektionen überschritten worden. Laut Robert-Koch-Institut wurden am Dienstag (Stand Null Uhr) 68,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern für den Kreis Warendorf erfasst. 50 Fälle gelten als Grenze für zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Warendorfs Landrat Olaf Gericke (CDU) hatte die Neuinfektionen am Montagnachmittag auf die 1243 im Kreisgebiet wohnenden Tönnies-Mitarbeiter zurückgeführt. Sie stehen unter Quarantäne. Ein Lockdown im Kreis sei aber nicht nötig, da die Infektionen nicht auf die übrige Bevölkerung übersprängen, hatte der Landrat gesagt.
Schulministerin stellt Pläne für regulären Unterricht nach Sommerferien vor
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Update, Dienstag, 9.08 Uhr: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will an diesem Dienstag darüber informieren, wie der Schulbetrieb in Nordrhein-Westfalen nach den Sommerferien ablaufen soll. Trotz der Corona-Pandemie sind zahlreiche Lockerungen absehbar.
Der „Aachener Zeitung“ hatte Gebauer im Vorfeld gesagt, dass auch in der Oberstufe mit dem dort üblichen Kurssystem nach den Ferien wieder regulärer Unterricht ohne Abstandsregeln möglich sein solle - vorausgesetzt, die Corona-Pandemie nehme keinen unerwarteten Verlauf. „Anstelle der Abstandsregel tritt eine strenge Dokumentation, wer, wann wo mit wem in einer Lerngruppe gesessen hat, um bei einem Corona-Fall die Infektionsquelle nachverfolgen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können“, sagte Gebauer der Zeitung.
Zahl der Infizierten bei Tönnies steigt auf 1696 Beschäftigte
Update Dienstag, 23. Juni, 7.01 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit inzwischen 1696 nachweislich infizierten Mitarbeitern - Stand Dienstag, 0 Uhr - geht die Diskussion um weitere Schutzmaßnahmen bis hin zu einem regionalen Lockdown weiter. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte einen kurzen Lockdown mit massiven Tests in der Region Gütersloh, die innerhalb von einer Woche Klarheit bringen würden, wie weit sich das Virus in der Region bereits ausgebreitet hat, sagte Lauterbach am Montagabend im TV-Talk "Hart aber fair" in der ARD.
Inzwischen hält auch der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen Lockdown in der Region für vorstellbar. „Ich würde sagen ja“, sagte Adenauer am Montagabend auf die Frage, ob es nach einem Lockdown „rieche“. Die mobilen Teams, die in den Wohnungen und den Unterkünften unterwegs seien und auch Familienangehörige ansprächen, stießen jetzt in ein gewisses Dunkelfeld. Sie hätten einige positive Fälle gefunden. Eine Zahl wollte der Landrat noch nicht nennen, da ausgeschlossen werden solle, dass es hier doppelte Zählungen gebe.
Landrat vom Kreis Gütersloh: "Es riecht schon nach Lockdown"
Update Montag, 18.32 Uhr: Kommt es im Kreis Gütersloh zu einem erneuten Lockdown, um die zahlreichen Corona-Fälle bei Mitarbeitern der Tönnies-Fabrik in den Griff zu bekommen? Bei der Pressekonferenz des Krisenstabes in Gütersloh am frühen Montagabend gab es dazu noch keine Entscheidung. "Es riecht schon ein wenig danach", antwortete Landrat Sven-Georg Adenauer auf Fragen der anwesenden Journalisten. Wenn dem so sei, erwarte er aber im Vorfeld eine entsprechende Information, auch wenn andere, in dem Fall die NRW-Landesregierung die Entscheidung treffe.
Gegenüber dem Nachrichtensender N-TV antwortete NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Montag nur knapp "Es geht in die Richtung", bevor er in seinen Wagen stieg. Es ist damit zu rechnen, dass es im Laufe des Abends noch eine Entscheidung der Landesregierung geben wird.
Nur noch Einreisende aus Risikogebieten müssen in Quarantäne
Update Montag, 18.21 Uhr: Seit heute müssen in NRW nur noch Einreisende aus Corona-Risikogebieten für zwei Wochen in Quarantäne. Das geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor. Bisher war die Quarantänepflicht für Menschen aufgehoben, die aus EU-Ländern, Großbritannien, Island oder der Schweiz einreisten. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte diese Regelung Anfang Juni gekippt. Zu den Risikogebieten zählen zurzeit noch viele Urlaubsregionen und auch das EU-Land Schweden.
Die neue Corona-Einreiseverordnung bezieht sich auf die jeweils aktuellen Risikogebiete nach Definition des Robert Koch-Instituts (RKI). Zurzeit sind das noch Dutzende Länder wie die Türkei, Serbien, Nordmazedonien, Marokko, Ägypten oder Schweden und viele US-amerikanische Bundesstaaten.
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Eine Ausnahme macht die neue Verordnung, wenn man am Abreiseort noch 48 Stunden vorher einen negativen Corona-Test gemacht hat und einen entsprechenden Nachweis mitbringt. Erlaubt sind außerdem Durchreisen. Auch Besatzungen von zum Beispiel Flugzeugen dürfen von Bord. Saisonarbeiter aus den besagten Ländern dürfen einreisen, wenn sie danach lediglich zwischen Unterkunft und Arbeitsstätte pendeln und nur Kollegen treffen.
Corona-Ausbruch bei Tönnies betrifft sechs Landkreise und Städte
Update Montag, 22. Juni, 17.26 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hat vor allem der Kreis Gütersloh mit dem Ausbruch zu kämpfen. Dort leben die meisten der 6500 Beschäftigten. Doch auch die umliegenden Landkreise und Städte sind betroffen.
Im KREIS WARENDORF seien am Montagnachmittag 72 weitere positive Corona-Testergebnisse für Mitarbeiter der Firma Tönnies eingegangen, teilte der Kreis am Abend mit. Damit sei die Zahl der seit dem Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk infizierten Mitarbeiter, die im Kreis Warendorf leben, auf 212 angestiegen. Insgesamt leben im Kreisgebiet nach Angaben der Kreisverwaltung vom Sonntag rund 1360 Mitarbeiter, die bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück arbeiten. Seit Sonntag unterstützen drei Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts das Kreisgesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
Im KREIS SOEST wurden bis Montag 15 Infizierte registriert, fünf von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass im Kreisgebiet 177 Menschen leben, die bei Tönnies arbeiten.
Den Behörden in BIELEFELD waren am Montag 26 Infizierte bekannt. Neun von ihnen hätten einen Tönnies-Bezug, sagte ein Stadtsprecher. Der Stadtverwaltung sind bislang 161 Mitarbeiter bekannt. Die Daten von 40 weiteren seien angekündigt, so der Sprecher weiter. Insgesamt stünden rund 350 Menschen unter Quarantäne.
In HAMM waren am Montag 51 Infizierte bekannt, 48 von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter und deren Angehörige. Ein Tönnies-Mitarbeiter liegt im Krankenhaus. In Quarantäne sind derzeit 495 Personen, „überwiegend“ wegen des Ausbruchs bei Tönnies. In Hamm leben nach Angaben der Stadt 110 Menschen, die in der Fabrik arbeiten.
Im KREIS PADERBORN waren am Samstag 39 Infizierte bekannt. Am Montagmorgen brachte die Kreisverwaltung zehn davon mit dem Tönnies-Ausbruch in Verbindung. Rund 50 Beschäftigten haben ihren Wohnsitz im Kreis Paderborn.
In STADT UND LANDKREIS OSNABRÜCK im angrenzenden Niedersachsen waren am Montag rund 30 Tönnies-Mitarbeiter unter Quarantäne. Erste Tests hätten keine Infektionsfälle gezeigt, sagte ein Sprecher des Landkreises am Montag. Da sie negativ getestet wurden, gelten sie im Moment nur als Kontaktpersonen. Familienangehörige von Kontaktpersonen kommen nicht in Quarantäne.
Update Montag, 18.32 Uhr: Kommt es im Kreis Gütersloh zu einem erneuten Lockdown, um die zahlreichen Corona-Fälle bei Mitarbeitern der Tönnies-Fabrik in den Griff zu bekommen? Bei der Pressekonferenz des Krisenstabes in Gütersloh am frühen Montagabend gab es dazu noch keine Entscheidung. "Es riecht schon ein wenig danach", antwortete Landrat Sven-Georg Adenauer auf Fragen der anwesenden Journalisten. Wenn dem so sei, erwarte er aber im Vorfeld eine entsprechende Information, auch wenn andere, in dem Fall die NRW-Landesregierung die Entscheidung treffe.
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Gegenüber dem Nachrichtensender N-TV antwortete NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann nur knapp "Es geht in die Richtung", bevor er in seinen Wagen stieg. Es ist damit zu rechnen, dass es im Laufe des Abends noch eine Entscheidung der Landesregierung geben wird.
Nur noch Einreisende aus Risikogebieten müssen in Quarantäne
Update Montag, 18.21 Uhr: Seit heute müssen in NRW nur noch Einreisende aus Corona-Risikogebieten für zwei Wochen in Quarantäne. Das geht aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums hervor. Bisher war die Quarantänepflicht für Menschen aufgehoben, die aus EU-Ländern, Großbritannien, Island oder der Schweiz einreisten. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte diese Regelung Anfang Juni gekippt. Zu den Risikogebieten zählen zurzeit noch viele Urlaubsregionen und auch das EU-Land Schweden.
Die neue Corona-Einreiseverordnung bezieht sich auf die jeweils aktuellen Risikogebiete nach Definition des Robert Koch-Instituts (RKI). Zurzeit sind das noch Dutzende Länder wie die Türkei, Serbien, Nordmazedonien, Ägypten oder Schweden und viele US-amerikanische Bundesstaaten.
Eine Ausnahme macht die neue Verordnung, wenn man am Abreiseort noch 48 Stunden vorher einen negativen Corona-Test gemacht hat und einen entsprechenden Nachweis mitbringt. Erlaubt sind außerdem Durchreisen. Auch Besatzungen von zum Beispiel Flugzeugen dürfen von Bord. Saisonarbeiter aus den besagten Ländern dürfen einreisen, wenn sie danach lediglich zwischen Unterkunft und Arbeitsstätte pendeln und nur Kollegen treffen.
Update Montag, 17.26 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück hat vor allem der Kreis Gütersloh mit dem Ausbruch zu kämpfen. Dort leben die meisten der 6500 Beschäftigten. Doch auch die umliegenden Landkreise und Städte sind betroffen.
Im KREIS WARENDORF waren am Sonntag 142 Personen akut infiziert, die meisten davon in Oelde (97). Allein am Samstag und Sonntag waren 51 Personen hinzugekommen. Insgesamt leben im Kreisgebiet nach Angaben der Kreisverwaltung vom Sonntag rund 1360 Mitarbeiter, die bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück arbeiten. Seit Sonntag unterstützen drei Mitarbeiter des Robert-Koch-Instituts das Kreisgesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
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Im KREIS SOEST wurden bis Montag 15 Infizierte registriert, fünf von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass im Kreisgebiet 177 Menschen leben, die bei Tönnies arbeiten.
Den Behörden in BIELEFELD waren am Montag 26 Infizierte bekannt. Neun von ihnen hätten einen Tönnies-Bezug, sagte ein Stadtsprecher. Der Stadtverwaltung sind bislang 161 Mitarbeiter bekannt. Die Daten von 40 weiteren seien angekündigt, so der Sprecher weiter. Insgesamt stünden rund 350 Menschen unter Quarantäne.
In HAMM waren am Montag 51 Infizierte bekannt, 48 von ihnen sind Tönnies-Mitarbeiter und deren Angehörige. Ein Tönnies-Mitarbeiter liegt im Krankenhaus. In Quarantäne sind derzeit 495 Personen, „überwiegend“ wegen des Ausbruchs bei Tönnies. In Hamm leben nach Angaben der Stadt 110 Menschen, die in der Fabrik arbeiten.
Im KREIS PADERBORN waren am Samstag 39 Infizierte bekannt. Am Montagmorgen brachte die Kreisverwaltung zehn davon mit dem Tönnies-Ausbruch in Verbindung. Rund 50 Beschäftigten haben ihren Wohnsitz im Kreis Paderborn.
In STADT UND LANDKREIS OSNABRÜCK im angrenzenden Niedersachsen waren am Montag rund 30 Tönnies-Mitarbeiter unter Quarantäne. Erste Tests hätten keine Infektionsfälle gezeigt, sagte ein Sprecher des Landkreises am Montag. Da sie negativ getestet wurden, gelten sie im Moment nur als Kontaktpersonen. Familienangehörige von Kontaktpersonen kommen nicht in Quarantäne.
Update Montag, 16.23 Uhr: Die Kritik an dem Fleischfabrikanten Clemens Tönnies wird immer größer, egal ob aus Reihen der Politik oder der Bevölkerung. In Kreis Gütersloh fordern jetzt zwei Ortsgruppen der Fridays for Future-Bewegung und Parents for future den sofortigen Rücktritt des Unternehmers. Außerdem fordern sie weitreichende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Fleischproduktion und die Haftbarmachung der Fleischindustrie für die ökologische Zerstörung und die immensen Klimaschäden. Die Online-Petition "Wir fordern den Rücktritt von Clemens Tönnies!" auf Change.org haben binnen weniger Stunden bereits mehr als 1000 Nutzer unterschrieben.
Update Montag, 16.17 Uhr: Im Kreis Gütersloh ist nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück eine Kennziffer bei der Pandemie-Bekämpfung deutlich nach oben gegangen. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz zu den Corona-Neuinfektionen ist in dem Kreis auf den Wert von 263,7 gestiegen. Er zeigt an, wieviele Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Auch im benachbarten Kreis Warendorf geht der Wert nach oben. Dort liegt er nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landeszentrum Gesundheit zum Stand 22. Juni 0 Uhr bei 41,8.
Bei der Marke von 50 sollten für eine betroffene Region wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Bund und Länder haben allerdings auch vereinbart, dass diese Zahl keine Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren Infektionsherd handelt. So wird auch der Ausbruch bei Tönnies bisher von der Landesregierung eingestuft.
Update Montag, 13.36 Uhr: Die am Wochenende festgestellte Covid 19-Infektion in einer Bochumer Familie hat weitreichende Folgen. Alle 25 Schüler einer zweiten Klasse der Weilenbrink-Grundschule sowie zwei Lehrerinnen stehen nun unter Quarantäne.
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Update Montag, 13.09 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt vor einem freien Reiseverkehr der Menschen aus der Region Gütersloh. „Ich bin sicher, dass deutlich mehr Menschen außerhalb der Mitarbeiterschaft inzwischen infiziert sind“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ . Das Virus könnte sich so potenziell sehr weit verteilen, sagte der studierte Epidemiologe.
Bislang gilt im Kreis Gütersloh für die Angestellten, Arbeiter und deren Angehörige des Fleischkonzerns Tönnies in Rheda-Wiedenbrück eine Quarantäne. 1331 waren positiv auf das Corona-Virus getestet worden (Stand Sonntag).
Ministerpräsident Armin Laschet schließt einen Lockdown für den ganzen Kreis zwar weiterhin nicht aus. Bislang aber gibt es keinen, weil der Ausbruchsherd lokal eingrenzbar sei. Daran übt Lauterbach scharfe Kritik: „Es ist falsch, dass es jetzt keinen kurzen Lockdown mit einem massiven Testaufgebot gibt, um das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Region anhand genügend großer Stichproben genau einschätzen zu können“, sagte Lauterbach.
Im Mai Kurzarbeit für fast 1,5 Millionen Menschen in NRW
Von Kurzarbeit in der Corona-Krise sind nach Erhebungen des Ifo-Instituts fast 1,5 Millionen Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen betroffen. Im Mai waren einer am Montag veröffentlichten Schätzung der Münchner Ökonomen zufolge in NRW 1,466 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit.
Die Kurzarbeiterquote betrug den Ifo-Berechnungen zufolge in NRW 21 Prozent. Höher war der Anteil der Kurzarbeiter bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern mit 26 Prozent und in Baden-Württemberg sowie den in der Schätzung zusammengefassten Ländern Niedersachsen und Bremen mit jeweils 23 Prozent. „Gerade in den Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren“, sagte Ifo-Experte Sebastian Link.
Trotz Corona zu Ferienbeginn volle Straßen erwartet
Update Montag, 10.35 Uhr: Zum Beginn der Sommerferien am kommenden Wochenende rechnet der ADAC in Nordrhein-Westfalen trotz der Corona-Pandemie mit vollen Autobahnen. Die höchste Staugefahr bestehe am Freitag ab dem Mittag und am Samstag zwischen 11 und 18 Uhr vor allem in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden, teilte der ADAC Nordrhein am Montag mit. „Wer flexibel ist, sollte wieder auf einen anderen Reisetag ausweichen, zum Beispiel Montag oder Dienstag“, empfahl ADAC-Reiseexperte Roman Suthold.
„Wir erwarten wegen der Corona-Krise weniger Auslandsreisen per Flugzeug und dafür mehr Urlaub mit dem Auto in Deutschland und den Nachbarländern“, sagte Suthold. Andererseits verzichteten viele Urlauber wegen des eingeschränkten Angebots auch ganz auf eine längere Reise. Insgesamt erwartet der Mobilitätsclub weniger Verkehr als 2019. Dennoch rät der ADAC, sehr früh morgens oder spät abends loszufahren, da dann auch die Temperaturen angenehmer sind.
Veranstaltungswirtschaft protestiert wegen Corona-Krise mit "Night of Light"
Update Montag, 10.17 Uhr: Mit dem Motto „Night of Light“ wollen am Montagabend Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft bundesweit Spielstätten und andere Gebäude rot anstrahlen. Mit der symbolischen „Alarmstufe Rot“ wollten sie auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage infolge der Corona-Krise hinweisen, berichteten die Organisatoren rund um den Essener Tom Koperek im Vorfeld.
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Beteiligen wollen sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels. Bis Sonntagabend verzeichneten die Organisatoren auf ihrer Internetseite knapp 6700 Gebäude, die beleuchtet werden sollen.
Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe könnten weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden. „Eine Pleitewelle enormen Ausmaßes droht: mit gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt und die kulturelle Vielfalt als tragende Säule unserer Gesellschaft“, hieß es in einer Mitteilung.
Mehrere Schulen schließen wegen Corona
Update Montag, 22. Juni, 6.58 Uhr: Nach der Graf-Konrad-Grundschule in Dortmund bleiben ab diesem Montag auch drei Berufskollegs und eine Hauptschule dort geschlossen. Das hat die Stadt mitgeteilt. Grund sind einzelne Personen, die positiv auf Corona getestet worden sind. "Die Kontaktpersonen der Infektionsfälle können nicht sicher eingegrenzt werden", teilte die Stadt mit.
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Update Sonntag, 20.51 Uhr: Wegen Infektionen mit dem Coronavirus müssen mehrere Schulen in Dortmund bis zu den Sommerferien schließen. Ein Kind an einer Grundschule in Dortmund-Eving wurde positiv getestet, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Auch in Gladbeck und Mülheim sind am Sonntag weitere Corona-Fälle an Schulen bekannt geworden. Dort läuft der Schulbetrieb weiter, an einer Gladbecker Grundschule jedoch nur eingeschränkt.
Quarantäne-Wohnungen in Verl untersucht
Update Sonntag, 16.55 Uhr: Bundeswehr, Deutsches Rotes Kreuz und Ordnungsamt haben am Sonntag in Verl unter Quarantäne gestellte Wohnungen untersucht. Am Samstagabend hatte die Stadt die Bauzäune errichten lassen, um eine „Quarantänezone“ einzurichten. Derweil sind Bewohner in Verl unruhig: Sie fühlen sich nicht ausreichend informiert. Insgesamt sind etwa 670 Menschen in Sürenheide in Verl betroffen. „150 der Bewohner arbeiten nicht für Tönnies, sondern für andere Unternehmen in der Region“, sagt Bürgermeister Michael Esken (CDU). „Die sind da aber natürlich auf engem Kontakt, leben Tür an Tür.“ Daher wurden auch diese Wohnungen unter Quarantäne gestellt.
Kostenloser Corona-Test für alle Menschen im Kreis Gütersloh
Update Sonntag, 16.19 Uhr: Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück können sich bald alle Menschen im Kreis Gütersloh kostenlos testen lassen. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) wies am Sonntag darauf hin, „dass wir für alle Menschen im Kreis Gütersloh ein Angebot bereithalten werden in den nächsten Tagen, sich kostenlos zu testen“. Er ergänzte, dass er sich durchaus vorstellen könne, „dass es für die Firma Tönnies möglicherwiese interessant wäre, für diese Kosten aufzukommen. Das muss die Firma aber selber entscheiden.“
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Tönnies entschied schnell. „Zusage. Wir stehen zu unserer Verantwortung und übernehmen die Kosten für einen freiwilligen flächendeckenden Coronatest im Kreis Gütersloh. Die Details stimmen wir mit dem Kreis Gütersloh ab“, erklärte Gesellschafter Clemens Tönnies laut seinem Sprecher.
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück stieg bis Sonntag nach Angaben des Kreises auf 1331.
Laschet: Kein flächendeckender Lockdown im Kreis Gütersloh
Update Sonntag, 15.25 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält wegen des Corona-Ausbruchs beim Fleischkonzern Tönnies die Verhängung von allgemeinen Ausgangsbeschränkungen im Kreis Gütersloh weiter für denkbar. Es gelte nach wie vor, „dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können“, sagte er am Sonntag in Gütersloh. Vorerst könnten aber „zielgerichtetere Maßnahmen“ ergriffen werden.
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Update Sonntag, 14.46 Uhr: Nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Arbeiter aus anderen Ländern vor einer überstürzten Abreise in ihre Heimat gewarnt. Im Fall einer Infizierung bekämen die Arbeiter die „bestmögliche medizinische Behandlung“ in Deutschland, sagte Laschet am Sonntag nach Krisengesprächen im betroffenen Kreis Gütersloh. Das liege auch im eigenen Interesse der Arbeiter. Es würden nun in unbegrenzter Größenordnung so viele Dolmetscher wie möglich in die Unterkünfte der Beschäftigten geschickt. Das Problem sei, dass diese auf 1300 Liegenschaften verteilt seien. Drei Hundertschaften der Polizei unterstützten die Ordnungsämter dabei, die Quarantäne durchzusetzen.
Nach Ausbruch bei Tönnies: Schweinezüchtern geht Platz aus
Update Sonntag, 14.24 Uhr: Eine Schlachthof-Schließung und die Folgen: Weil Tönnies nach dem Corona-Ausbruch schließen musste, geht hunderten Schweinezüchtern in Westfalen der Platz aus. Denn ob der Schlachthof schlachtet oder nicht – die Sauen ferkeln weiter. Ferkel brauchen Platz, aber die "schlachtfertigen" Schweine stehen noch im Stall. „Wenn die Autoindustrie nicht verkaufen kann, mietet sie Parkplätze“, sagt ein Schweinebauer. „Aber wir haben es mit Lebewesen zu tun. Es gibt keinen Plan B.“ Mehr zur Not der westfälischen Schweinebauern lesen Sie hier.
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Update Sonntag, 12.25 Uhr: Die Kliniken im Kreis Gütersloh behandeln derzeit 19 Patienten wegen Covid-19 – laut Kreis „fast ausschließlich“ Mitarbeiter von Tönnies. Sechs Erkrankte liegen auf der Intensivstation, darunter fünf bei Tönnies-Mitarbeiter. Zwei Patienten werden beatmet.
Zu geringe Corona-Abstände: Düsseldorfer Altstadt geräumt
Update Sonntag 10.53 Uhr: Die Stadt Düsseldorf hat Freitagabend zwei Bereiche der Altstadt räumen lassen. Es war zu voll – die Menschen konnten die coronabedingten Mindestabstände nicht einhalten. Die Polizei leistete dem Ordnungsamt Amtshilfe. Störungen gab es laut Polizei keine.
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Update Sonntag, 9,45 Uhr: Tönnies ist diese Woche auch Thema im Plenum des Landtags – Mittwoch, Donnerstag und Freitag tagt er erstmals wieder in voller Besetzung. Dafür wird für jeden Abgeordneten eine Plexiglas-Kabine aufgebaut. Es soll um das Hygienekonzept bei Tönnies gehen: Sind die Klima-Verhältnisse in fleischverarbeitenden Betrieben Schuld an der rasanten Verbreitung? Reicht das Hygienekonzept aus? Sind fehlende Hygienekonzepte in den Unterkünften der Werkvertragsnehmer ursächlich? Die SPD will zudem von CDU-Mann Laschet wissen, wie es zu seiner fragwürdigen Aussage über infizierte Rumänen und Bulgaren kam.
Update Sonntag, 9 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies will sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Sonntagmorgen vor Ort ein Bild von der Lage machen – gemeinsam mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Zudem tritt am Sonntag das Landeskabinett in Düsseldorf zu einer Sondersitzung zusammen. Laschet wird per Video zugeschaltet, heißt es. Gegen 14.30 Uhr will er im Kreishaus Gütersloh ein Pressestatement abgeben.
Update Samstag, 20.12 Uhr: Nach positiven Corona-Tests bei Tönnies hat die Stadt Verl (Kreis Gütersloh) im Stadtteil Sürenheide eine Quarantänezone eingerichtet. Mehrere Häuser, in denen Werkvertragsarbeiter von Tönnies untergebracht sind, wurden unter Quarantäne gestellt. Der gesamte Bereich wurde abgeriegelt. In den Häusern leben in drei Straßenzügen 670 Menschen, natürlich nicht alle davon Tönnies-Mitarbeiter. Die Polizei riegelte den Bereich ab, die Stadt stellte Bauzäune auf. Nach Angaben der Stadt sind allein in einer der drei Straßen 78 Bewohner Corona-positiv.
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Update Samstag, 14.10 Uhr: Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, hat bei einer Pressekonferenz zum Corona-Ausbruch bei Tönnies Hoffnung gemacht, dass ein regionaler Lockdown verhindert werden kann. Von den insgesamt 3127 vorliegenden Corona-Testergebnissen der Tönnies-Mitarbeiter seien insgesamt 1029 Proben positiv. Das sei im Vergleich zu Freitag ein Anstieg um 200 und damit deutlich weniger als noch in den vergangenen Tagen. Aktuell gebe es noch keine Hinweise darauf, dass das Infektionsgeschehen bei Tönnies weit in die Bevölkerung im Kreis Gütersloh hineingetragen wurde. "Wir haben die Chance zu bverhindern, dass es zu einem regionalen Lockdown kommt", sagte Adenauer.
Update Samstag: 12.12 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies gefordert, die Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück sofort zu schließen. Er halte es für „nicht vertretbar“, dass überhaupt noch in dem Werk gearbeitet werde, sagte Lauterbach im WDR-Fernsehen. Die Quelle der Infektionen sei noch nicht entdeckt. „Wir wissen nicht, ist das in der Kantine passiert, auf dem Weg dorthin, in der Verarbeitung selbst, ist es die Lüftung? Das heißt, da könnten sich jetzt auch weiterhin Leute infizieren. Ich würde unter diesen Umständen den Betrieb dicht machen.“ Er wisse, dass das Fleisch dann nicht mehr zu verarbeiten sei. „Dann ist das so.“
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Der Kreis Gütersloh hatte am Freitag bekannt gegeben, dass nach der Schließung des Schlachthofs und anderer Betriebsteile die Zerlegebetriebe und der Versand erst am Samstagabend geschlossen werden sollten. Der Kreis hatte dem Unternehmen in den Produktionsbereichen noch eine so genannte Arbeitsquarantäne gestattet, um die zuletzt geschlachteten Tiere noch zu Lebensmitteln verarbeiten zu können.
Ab Samstag sei dem Unternehmen nur noch in eng begrenzten Bereichen wie Personalverwaltung, Unternehmensführung, oder Technik eine Arbeitsquarantäne erlaubt, hieß es in einer Mitteilung. Dies bedeute, dass die Betroffenen sich nur zu Hause, in den zugelassen Betriebsbereichen und unter Beachtung von Hygieneauflagen auf dem direkten Weg zur Arbeit und zurück aufhalten dürfen.
40 weitere Soldaten unerstützen Behörden im Kreis Gütersloh
Update Samstag, 12 Uhr: Die Bundeswehr hat ihren Einsatz am Werk des Schlachtereibetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbück ausgebaut. „Wir haben noch 40 weitere Soldaten hinzu geholt“, sagte Bundeswehrsprecher Uwe Kort am Samstag. „20 davon helfen bei der Dokumentation und 20 helfen bei der Kontaktpersonennachverfolgung.“ Die Kräfte seien mit zehn Fahrzeugen der Bundeswehr unterwegs und würden gemeinsam mit medizinischem Personal und Mitarbeitern des Kreises Gütersloh Unterkünfte abfahren und dort Menschen testen. Laut Kort sprechen die Soldaten osteuropäische Sprachen, um sich mit den Arbeitern verständigen zu können. Bereits am Freitag waren insgesamt 25 Soldaten in Rheda-Wiedenbrück eingetroffen. Sprecher Uwe Kort schließt nicht aus, dass weitere Soldaten angefordert werden könnten.
Update Samstag, 8.43 Uhr: Gute Nachricht für Tausende Schüler in NRW: Ab Samstag (20. Juni) sind Abschluss- und Abi-Feiern wieder erlaubt - allerdings ohne Eltern. Dies geht aus der neuen Coronaschutz-Verordnung des Landes hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Minderjährige müssen eine Einverständniserklärung ihrer Erziehungsberechtigten mitbringen, jede Party muss mindestens zwei Tage vorher bei den Gesundheitsbehörden angemeldet werden. Diese können die Feiern bei einem lokalen Corona-Ausbruch auch verbieten.
Der neue Absatz in der Schutzverordnung erlaubt „ausschließlich interne und jeweils einmalige selbst organisierte Feste von Schulabgangsklassen oder -jahrgängen außerhalb von Schulanlagen und Schulgebäuden“, wenn sichergestellt ist, dass nur die jeweiligen Schüler der Klasse oder des Jahrgangs kommen.
Update Freitag, 18.17 Uhr: Stand Freitag Nachmittag haben sich rund um den Fleischereibetrieb Tönnies in Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück 803 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. "Es ist ein Infektionsgeschehen, das in dieser Größenordnung neu ist", erklärte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag. "Es ist das größte bisher nie da gewesen Infektionsgeschehen in NRW."
Von den rund 7.000 Beschäftigten sind aktuell 1106 getestet worden. "Wir können das Infektionsgeschehen lokalisieren", sagte Laschet. "Es kann aber auch sein, dass ein flächendeckender Lockdown der Region notwendig wird." Tönnies habe Personallisten vorgelegt, auf deren Grundlage weitere Maßnahmen umgesetzt werden können. "Wir werden alles tun, um diesen Ausbruch einzudämmen", sagte Laschet.
Die Tönnies-Mitarbeiter sind laut Laschet in mehreren Städten untergebracht. "Es gibt mehrere Gemeinschaftsunterkünfte in verschiedenen Orten", erklärte der Ministerpräsident. "Die größten Teile der Belegschaft wohnen in Gütersloh, Warendorf, Soest, Bielefeld und Hamm."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hätten personelle Unterstützung zugesagt. Auch andere Landkreise in NRW wollen Personal schicken. Am kommenden Sonntag wird es eine Sondersitzung des Kabinetts geben, "in der wir die Lange erneut bewerten werden", sagte Laschet.
"Wichtig ist jetzt, die Quarantäne konsequent durchzusetzen", mahnte der Ministerpräsident. "Wir appellieren an alle, diese Quarantäne einzuhalten. Wenn nicht, werden wir sie mit allen Mitteln durchsetzen." Das gelte auch für die Mitarbeiter, die noch auf ihren Test warten. "Für diejenigen haben wir eine Vortest-Quarantäne angeordnet", erklärte Laschet. Zudem sollen in Zukunft Infizierte und Nicht-Infizierte Tönnies-Mitarbeiter in den Unterkünften getrennt werden.
Update Freitag, 16.25 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in NRW steigt weiter an. Waren am Donnerstag 1.697 Menschen akut infiziert, sind es am Freitag fast 2.000 (1.968 Fälle). Insgesamt zählt das NRW-Gesundheitsministerium 40.153 Corona-Infektionen. 36.525 Menschen gelten mittlerweile als genesen. Zudem zählt das Ministerium 1.660 Todesfälle.
Coronafälle im Schlachtbetrieb Tönnies in NRW: Auswirkungen werden deutlich
Update Freitag, 12.57 Uhr: Nach Hunderten von Corona-Fällen im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden Auswirkungen auch in angrenzenden Regionen deutlich. In der kreisfreien Stadt Hamm wurden drei Schulklassen in Quarantäne geschickt, weil unter den Schülern drei positiv auf Corona getestete Kinder von Tönnies-Mitarbeitern seien. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann am Freitag in Hamm mit. Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Wieviele Tönnies-Mitarbeiter mit ihren Familien genau in Hamm wohnen, sei offen. Die Stadt vermutet 50 bis 100. Bereits am Mittwoch hatte die Stadt Oelde im Kreis Warendorf Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen. Am Montag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Die Bundesregierung dringt auf die Eindämmung des regionalen Infektionsgeschehens nach hunderten Corona-Fällen im Schlachtbetrieb des Marktführers Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Es komme jetzt darauf an, möglichst schnell die Infektionsketten zu unterbrechen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Daher sei es richtig, dass im Landkreis Gütersloh in großem Maßstab Reihentests angeordnet worden seien. Eine neue Verordnung ermöglicht mehr Tests auch ohne Symptome auf Kassenkosten. Das Robert-Koch-Institut habe Kontakt mit dem Gesundheitsamt vor Ort.
NRW-Integrationsminister Stamp (FDP) verteidigt Ministerpräsident Laschet (CDU)
Update Freitag 10.12 Uhr: Mit deutlichen Worten hat sich Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hinter Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gestellt: „Wer ausgerechnet Armin Laschet Ressentiments gegenüber Menschen aus anderen Ländern unterstellt, hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank“, twitterte Stamp am Freitagmorgen.
„Ein Problem der heutigen Zeit ist, dass wir uns in Politik und Medien geradezu zwanghaft missverstehen wollen“, schrieb Stamp. Er reagierte mit seinem Tweet auf die Debatte um eine Äußerung Laschets vom Mittwoch. Der Ministerpräsident hatte auf die Frage, was der Corona-Ausbruch beim Schlachtbetrieb Tönnies über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: „Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren.“
Laschet hatte seine Äußerung am Donnerstag erläutert und auf die Verantwortung der Betriebe hingewiesen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte Laschets Zitat am am gleichen Tag dennoch als „höchst gefährlich“ kritisiert.
Bundesaußenminister Maas fordert Entschuldigung von Laschet
Update Freitag 6.26 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die Äußerung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet über rumänische und bulgarische Arbeiter in dem von Corona schwer getroffenen Schlachtbetrieb Tönnies als „höchst gefährlich“ kritisiert. Bei einem Besuch in Bulgarien forderte der SPD-Politiker Maas den stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Laschet am Donnerstagabend auf, sich dafür zu entschuldigen.
Laschet, der auch Kandidat für den CDU-Vorsitz ist, hatte auf die Frage, was der Corona-Ausbruch über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: „Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren.“
Maas sprach auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der bulgarischen Außenministerin von einer „unqualifizierten Bemerkung“. Dafür gebe es keine sachliche Grundlage. „Es ist höchst gefährlich, über solche Schuldzuweisungen, die in der Sache auch noch absurd sind, Diskussionen, die wir auch in Deutschland haben, zu verstärken und auch zu verschärfen“, sagte Maas. Laschet gieße damit „Öl ins Feuer“, wie es „niemand, der verantwortliche Politik macht, tun darf“.
Auf die Frage, ob Laschet sich entschuldigen solle, sagte Maas: „Herr Laschet hat sich, glaube ich, bereits korrigiert. Aber ich glaube, mit einer Entschuldigung würde er sich selber den größten Gefallen tun.“ Er empfahl Laschet, die „schlimmen Zustände“ auf deutschen Schlachthöfen auch auf Länderebene endlich anzugehen. „Insofern hat jeder genug damit zu tun, vor der eigenen Haustür zu kehren.“
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Kritik an Arbeitsbedingungen bei Tönnies wird immer lauter
Update Donnerstag 22.07 Uhr: Nach dem großen Corona-Ausbruch mit Hunderten Infizierten in der Fleischfabrik Tönnies wird die Kritik an den Arbeitsbedingungen lauter. Sollten die zahlreichen Leiharbeiter lieber in Hotels untergebracht werden? Auch viele Eltern ärgern sich über das Unternehmen – die Schulen im Kreis sind wieder geschlossen. Unterdessen fürchten viele Schweinebauern einen "Fleisch-Stau", weil die Produktion stillsteht – mit bösen Folgen für die Tiere.
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Update Donnerstag 20.05 Uhr: Die NRW-Verkehrsverbünde planen nach Informationen unserer Redaktion eine groß angelegte Entschädigung für ihre Stammkunden. Der VRR möchte Kunden mit einem Aboticket an allen sieben Ferien-Wochenenden in ganz NRW freie Fahrt gewähren – Schüler, Familien, Senioren.
Update Donnerstag, 18.58 Uhr: Die Zahl der Infizierten bei Tönnies steigt weiter: Jetzt sind es 730 Infektionen. Das sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Die 7-Tages-Inzidenz im Kreis Gütersloh steigt damit auf 213 bei "erlaubten" 50. Am Vorabend waren es noch 657 Infektionen gewesen. Getestet wurden 1106 Mitarbeitende – 5300 Tests stehen noch aus.
Update Donnerstag, 16.08 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat auf Kritik an seiner Aussage zum Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies reagiert. „Menschen gleich welcher Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich. Mir ist wichtig klarzumachen, dass das für mich wie für die gesamte Landesregierung selbstverständlich ist“, teilte Laschet am Donnerstag mit.
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Der Ministerpräsident hatte am Mittwoch auf die Frage, was der Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies über die bisherigen Lockerungen aussage, geantwortet: „Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren.“ Mehrere SPD-Politiker hatten daraufhin eine Entschuldigung gefordert.
Laschet sagte am Donnerstag: „Es gibt eine Vielzahl von Risiken für die Verbreitung von Viren, dazu gehören auch die Bedingungen und die Form des Reiseverkehrs innerhalb Europas. Wir wollen ja aber gerade offene Grenzen und einen europäischen Arbeitsmarkt.“ Die Verantwortung liege damit woanders: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Arbeitsbedingungen und die Unterbringung der Menschen dazu beigetragen haben, dass sich das Coronavirus unter den Mitarbeitern des Schlachtbetriebs in Gütersloh derart ausbreiten konnte.“
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Der CDU-Politiker ergänzte: „Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen von Beschäftigten sind weder in der Fleischindustrie noch in anderen Branchen hinnehmbar.“ Gemeinsam mit der Bundesregierung wolle man „für ganz Deutschland bessere Regelungen schaffen zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“ Die Landesregierung tausche sich seit Wochen mit den Vertretern der betroffenen Länder aus, um substanzielle Verbesserungen bei den Bedingungen „insbesondere für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien zu erreichen“.
Reihentests bei Tönnies: Kreis Gütersloh bittet Bundeswehr um Hilfe
Update, Donnerstag, 15.25 Uhr: Im Tönnies-Schlachhof in Rheda-Wiedenbrück ist am Nachmittag ein neuer Reihentest auf Corona-Infektionen gestartet worden. Insgesamt 5350 Beschäftigte sollen getestet werden. Um dies zu bewältigen hat der Kreis Gütersloh Hilfe der Bundeswehr angefordert. Am Freitag sollen insgesamt 25 Soldaten mit medizinischen Vorkenntnissen die bisherigen Helfer von DRK und Malteser Hilfsdienst, die laut eine Sprecherin an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, unterstützen, hieß es beim Kreis auf Anfrage.
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1500 bis 2000 Tönnies-Mitarbeiter am Standort Rheda-Wiedenbrück sollen pro Tag auf Corona getestet werden, teilte der Kreis mit. Sie stehen derzeit unter "Arbeitsquarantäne", hieß es beim Kreis. Der Schlachhof wurde am Mittwoch wegen des Coronaausbruchs vorläufig geschlossen. Laut Tönnies werden dort jetzt nur noch Lagerbestände abgearbeitet.
Kurzarbeitergeld reicht nicht - Verdi-Protest von Flughafen-Beschäftigten
Update Donnerstag, 14.46 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi kündigt für diesen Freitag einen bundesweiten Protesttag an mehreren Großflughäfen an. Unter anderem in Düsseldorf und Köln werden Beschäftigte privater Anbieter von Passagier- und Gepäckabfertigung protestieren. Verdi befürchtet weiteren Stellenabbau an Flughäfen und bemängelt, dass das Kurzarbeitergeld bei vielen Beschäftigen etwa in der Gepäckabfertigung unter dem Existenzminimum liege. Zudem setzt sich Verdi für einen "Covid 19-Tarifvertrag" ein. Doch der zuständige Arbeitgeberverband lehnt Verhandlungen ab, Forderungen auf Aufstockung des Kurzarbeitergeldes wie etwa bei Beschäftigten der Flughafenbetreiber-Gesellschaften seien überzogen.
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Bielefeld sperrt Kinder von Tönnies-Beschäftigten aus
Update Donnerstag, 14.15 Uhr: Der Anstieg von Corona-Infizierten im benachbarten Kreis Gütersloh hat Folgen für die Menschen in Bielefeld: Nach Angaben der Stadt wurden am Donnerstag die Schulen und Kitas darüber informiert, dass die Kinder von Tönnies-Beschäftigen nach Hause geschickt werden müssen. Andere Kinder aus dem Kreis Gütersloh betrifft diese Maßnahme nicht, wie die Stadt mitteilte.
Das Klinikum Bielefeld hat ebenfalls auf den Corona-Ausbruch bei Tönnies reagiert: Es schließt als Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen bei Tönnies seine drei Häuser für Besucher und macht damit zwischenzeitige Lockerungen der Corona-Regeln rückgängig.
Wut und Frust vor Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück
Update Donnerstag 9.59 Uhr: Bei Tönnies läuft am Donnerstagmorgen auf den ersten Blick alles wie immer: Viele Arbeiter kommen nach wie vor, alle tragen Mund-Nasen-Schutz. Nach Absprache mit dem Gesundheitsamt im Kreis Gütersloh dürfen die bereits geschlachteten Tiere noch weiter verarbeitet werden. Zwischendurch halten immer wieder Autos vor dem größten Schlachtbetrieb Deutschlands. Wütende Väter und Mütter halten vor dem Werksgelände und machen ihrem Ärger Luft: „Meine Kinder werden wegen euch um ihren Schulabschluss gebracht“, ruft ein wütender Mann aus dem Auto.
Auch eine Mutter demonstriert am Werksgelände. Eigentlich hatte ihr Sohn heute seinen Geburtstag nachfeiern wollen – nachdem er bereits wegen des Corona-Lockdowns ins Wasser gefallen war. Nun wird wieder nichts aus dem Fest. Die Stimmung in Rheda-Wiedenbrück ist angespannt. Firmeninhaber Clemens Tönnies hat sich vorbereitet, vor seiner Villa haben sich Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdiensts postiert.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU): Wir müssen weiter wachsam sein
Update Donnerstag, 18. Juni, 6.43 Uhr: Ausnahmen vom Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober müssen nach den Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) von Fall zu Fall entschieden werden. Laschet sagte am Mittwochabend nach einem Treffen der Länderregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie: „Was sicher auf absehbare Zeit nicht geht, sind Großpartys, sind Ischgl-Ereignisse oder etwas Ähnliches, wo Alkohol und Enge miteinander verbunden sind.“
Aber etwa Konzertveranstaltungen, wo man wisse, wer teilnehme, wie die Abstände untereinander seien - „über sowas wird man nachdenken können. Und das liegt dann an jedem Gesundheitsamt zu beurteilen, sind die Konzepte so, dass man so etwas genehmigen kann“, argumentierte der CDU-Vize und Bewerber um den Parteivorsitz.
Laschet mahnte angesichts des Coronavirus-Ausbruchs bei Tönnies zu Wachsamkeit. Das Beispiel zeige, „wie schnell“ sich ein Virus verbreite, „wenn Abstände nicht eingehalten werden, wenn Unterkünfte nicht in Ordnung sind, und es warnt uns, immer nochmal ein zweites Mal hinzuschauen“, sagte Laschet.
NRW-Landtag nach rund drei Monaten erstmals wieder im Vollbetrieb
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Update Mittwoch 17.25 Uhr Nach rund drei Monaten coronabedingtem Notbetrieb tagt der NRW-Landtag kommende Woche erstmals wieder im Vollbetrieb mit allen Abgeordneten. Um die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, werden die Sitze im Plenarsaal mit Trennwänden aus Acrylglas ausgestattet. Die Kabinen werden mit Saugnäpfen auf den Tischen befestigt, so dass sie mobil einsetzbar sind. In der Sommerpause werden auch die zwei größten Fraktionssäle mit Acrylglas-Kabinen ausgestattet, damit die Ausschüsse wieder in normaler Größe tagen können und Besucher sowie Presse genug Platz haben. Besuchergruppen können den Landtag allerdings vorerst nicht wieder besuchen. In den vergangenen Wochen kam das Parlament zu Sitzungen nur mit einem Drittel der Abgeordneten zusammen. Abgestimmt wurde aber entsprechend der Fraktionsstärken, so dass sich am politischen Kräfteverhältnis nichts änderte.
7000 Mitarbeiter von Tönnies sollen in Quarantäne
Update Mittwoch, 16.55 Uhr: Wegen des Corona-Ausbruchs ist der Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. 7000 Tönnies-Mitarbeiter sollen in Quarantäne. Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer (CDU), sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz, er habe die Schließung verfügt.
„Wir können uns nur entschuldigen“, sagte Tönnies-Sprecher Andre Vielstädter. Man habe „intensiv“ daran gearbeitet, das Virus „aus dem Betrieb zu halten“. Dem Unternehmen zufolge ist noch nicht ganz klar, ob es einen oder mehrere Infektionsherde gebe.
Während ein Vertreter der Firma Tönnies am Mittwoch vom „sukzessiven“ Herunterfahren des Betriebs sprach und er nicht ausschließen wollte, dass einzelne Bereiche vielleicht weiter arbeiten, ging Landrat Adenauer weiter. Es werde zu einem „Shutdown“ bei Tönnies kommen, sagte er.
Corona-Welle in Tönnies-Betrieb: "Pandemie ist noch nicht vorbei"
Update Mittwoch, 15.30 Uhr: Aus der jüngsten Corona-Welle im Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück gibt es aus Sicht des Kreises Gütersloh eine klare Botschaft. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei", hieß es auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das Unternehmen erklärte, alle der jetzt betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien während des Reihentests im Mai, bei dem an allen Tönnies-Standorten insgesamt mehr als 13.000 Corona-Tests durchgeführt worden waren und es nur 128 positive Fälle gab, noch negativ getestet gewesen. Das Virus sei von außen in den Betrieb getragen worden, glaubt man bei Tönnies. Es sei nun auch die Aufgabe herauszufinden, welche Schwachpunkte im Hygienekonzept nun verbessert werden müssten.
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Laut Kreis Gütersloh bleibe der Schlachthof vorläufig für 14 Tage geschlossen. Sollte es notwendig sein, werde der Schlachthof auch darüber hinaus geschlossen bleiben müssen; Sollte sich zeigen, dass der Ausbruch abklinge, könnte der Betrieb auch eher wieder starten, erklärte Landrat Sven-Georg Adenauer. Die Schließung des Standorts Rheda-Wiedenbrück hat nach Angaben des Unternehmens Tönnies Auswirkungen auf den Lebensmittelmarkt in Deutschland: Nach eigenen Angaben würden 20 Prozent des Fleischangebotes dem Handel durch die Schließung vorläufig entzogen. "Es gibt aber keinen Grund für Hamsterkäufe", hieß es bei Tönnies. An den anderen vier Tönnies-Standorten in Deutschland gab es - Stand Mittwoch - bisher keine Auffälligkeiten, teilte das Unternehmen mit.
Tönnies stoppt Produktion in Fleischbetrieb in Rheda-Wiedenbrück
Update Mittwoch, 15.08 Uhr: Mit derzeit 657 Neuinfizierten (Stand Mittwochabend)allein seit Anfang der Woche nimmt der Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück immer größere Ausmaße an..
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Wegen der jüngsten Corona-Welle am Standort Rheda-Wiedenbrück des Fleischproduzenten Tönnies will der Kreis Gütersloh einen erneuten Lockdown versuchen zu verhindern. Auch deshalb habe man beschlossen, sofort sämtliche Schulen und Kitas zu schließen. Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung vermieden werden, teilte der Kreis mit. Unter den Tönnies-Beschäftigten seien zahlreiche Mütter und Väter mit schulpflichtigen Kindern.
Das Unternehmen Tönnies hat wegen der Corona-Welle die Schlachtung am Standort Rheda-Wiedenbrück bis auf Weiteres geschlossen, teilte das Unternehmen mit. Der Stopp der Schlachtung ist bereits am Mittwochmittag erfolgt, teilte Tönnies mit. Sukzessive werden weitere Bereiche heruntergefahren. Nur so könne man die weitere Ausbreitung der Erkrankung im Betrieb minimieren. „Es geht jetzt nicht um das Unternehmen, es geht um die Menschen und um den Kreis. Wir unterstützen die Behörde in vollstem Umfang bei allen Maßnahmen“, erklärte Firmenchef Clemens Tönnies.
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Der Kreis Gütersloh vermutet, dass die Aufhebung der Quarantänepflicht in Europa ein Grund sein kann, dass sich das Virus im Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück ausgebreitet hat. "Das kann ein Faktor sein, aber wir kennen den Grund noch nicht", sagte Thomas Kuhlbusch, Leiter des Krisenstabs im Kreis Gütersloh am Mittwoch. Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück seien insgesamt 7000 Menschen beschäftigt, die meisten davon Arbeiter aus Osteuropa. Viele von ihnen seien in den vergangenen Wochen, etwa über Pfingsten, für einen Kurzurlaub nach Hause gereist. Laut Tönnies hätten die wenigsten der jetzt entdeckten Infizierten deutlich wahrnehmbare Krankheitssymptome gezeigt.
Kreis Gütersloh reagiert auf Corona-Welle in Tönnies-Schlachthof
Update Mittwoch, 14.10 Uhr: Der Kreis Gütersloh schließt nach einem erneuten Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung vermieden werden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch. Zudem wurden "alle Infizierten und Kontaktpersonen der Kategorie 1 unverzüglich abgesondert beziehungsweise und unter Quarantäne gestellt", teilte der Kreis mit. Alle noch nicht getesten Tönnies-Beschäftigten bzw. aktuell im Betrieb tätigen Personen würden zudem ebenfalls vorsorglich unter Quarantäne gestellt und auf Corona getestet, hat der Kreis entschieden.
Erste Corona-Fälle an Grundschulen in NRW
Update Mittwoch, 13.08 Uhr: Der Schulstart wird von Corona-Diagnosen überschattet. Allein im Regierungsbezirk Arnsberg gab es am Mittwoch in sechs Grundschulen aktuelle Corona-Fälle: an drei Schulen in Bochum, außerdem in Dortmund, Werne und Kreuztal. Ein Sprecher der Bezirksregierung sprach von Einzelfällen, die nicht zu Schulschließungen führten. In Wuppertal wurde aber eine Grundschule geschlossen, weil ein Schüler positiv getestet worden war. Positive Tests gab es zudem an Grundschulen in Düsseldorf, Ahlen und im Kreis Steinfurt. Lerngruppen wurden in Quarantäne geschickt.
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Mehrere Hundert Infizierte in Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück
Update Mittwoch, 12.10 Uhr: Der Corona-Ausbruch in einem Schlachthof des Fleisch-Riesen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück weitet sich aus. Laut einem Bericht des Westfalenblatts sind bei jüngsten Reihentests mindestens 400 Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Weitere 500 Tests an Mitarbeitern stünden noch aus. Der Kreis Gütersloh konnte die Zahlen am Mittag noch nicht bestätigten, kündigte aber eine Pressekonferenz für 15 Uhr an. Auch bei Tönnies selbst waren am Mittag noch keine Details zu erfahren.
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Laut dem Unternehmen waren in den vergangen sieben Tagen bisher insgesamt 128 Mitarbeiter in einem Teilbereich des Schlachthofs, in dem Sauen und Schweine zerlegt werden, positiv auf Corona getestet worden. Weitere Tests laufen. Beim Kreis wird vermutet, dass die jüngst erfolgte Aufhebung der Quarantäne-Regel nach der Einreise aus dem Ausland, den Ausbruch bei Tönnies womöglich begünstigt hat.
Das Unternehmen selbst sieht einen Zusammenhang auch in den Arbeitsumgebung: „In unseren Zerlegebereichen herrschen sozusagen spätwinterliche Temperaturen. Es mehren sich die Erkenntnisse, dass die dortigen mikroklimatischen Bedingungen die Verbreitung besonders begünstigen können. Diese Risiken müssen wir zielgerichtet angehen“, sagt Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs bei Tönnies.
Schulministerin Gebauer verteidigt Grundschul-Öffnung
Update, Mittwoch, 10.30 Uhr: NRW-Schulministerim Yvonne Gebauer (FDP) hat vor dem Schulausschuss des Landtags NRW die Entscheidung zur Wiederaufnahme des Regelunterrichts an den Grundschulen verteidigt. Die Pandemielage habe sich zuletzt deutlich entspannt, daher sei dieser Schritt möglich und geboten. Die Auswirkungen des wochenlangen Schulausfalls auf die Kinder und ihre Familien seien enorm.
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Zudem stellte sich Gebauer der Kritik, das Schulministerium hätte Schulen und Eltern verunsichert und deshalb Absagen von feierlichen Zeugnisübergaben oder Abschlussfeiern provoziert. „Der Grund dafür erschließt sich mir nicht“, sagte die Ministerin im Schulausschuss des Landtages. Die Landesregierung habe ausdrücklich klar gestellt, dass Entlassfeiern in den Schulen und außerhalb durchgeführt werden können, auch mit Eltern und anderen Gästen.
Deutlicher Umsatz-Rückgang beim Einzelhandel in NRW
Update, Mittwoch 9.31 Uhr: Viele NRW-Kunden haben im Corona-Shutdown einen Bogen um die Innenstädte gemacht und lieber im Internet bestellt. Insgesamt verbuchte der nordrhein-westfälische Einzelhandel im April einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 5,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mitteilte.
Kleidungs- und Schuhgeschäfte verloren demnach im Vorjahresvergleich im April rund zwei Drittel ihres Umsatzes (66,4 Prozent). Sport- und Spielwarengeschäfte sowie der Einzelhandel mit Elektronik büßten rund ein Viertel des Umsatzes ein. Andererseits verzeichnete der Versand- und Internethandel ein Wachstum um fast ein Drittel (31,2 Prozent). Unter dem Strich stand der Rückgang um gut fünf Prozent.
Laschet: Corona-Pandemie bleibt "gesamtstaatliche Herausforderung"
Update Mittwoch, 17. Juni, 6.02 Uhr: Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) macht sich für ein gemeinsames Vorgehen bei der weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie stark. „Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist eine gesamtstaatliche Herausforderung und bleibt es“, sagte Laschet der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch. „Nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Reisesaison brauchen wir einen gemeinsamen Rahmen von Bund und Ländern mit dem richtigen Instrumentenkasten aus Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepten und Kontaktnachverfolgung.“
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Ein gemeinsamer Weg von Bund und Ländern sei ein Schlüssel für den Erfolg bei der Reduzierung der Infektionen gewesen. Von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse das Signal ausgehen: „Wir bleiben zusammen, wir gehen weiter gemeinsam vor.“
Laschet unterrichtet Landtag erneut über Corona-Maßnahmen
Update Dienstag, 17.02 Uhr: Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) im Landtag NRW an diesem Mittwoch, 24. Juni, noch einmal über die Maßnahmen der Landesregierung in der Corona-Krise informieren. Die Staatskanzlei beantragte am Dienstag nach dpa-Informationen eine Unterrichtung zum Thema „Verantwortungsvolle Normalität gestalten - Nordrhein-Westfalen sozial und wirtschaftlich stärken“. Eine Unterrichtung des Landtags ist eine Art kleine Regierungserklärung.
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Laschet hatte auch im März und im April kurz vor Ostern das Parlament über die damaligen Maßnahmen und Ziele in der Bekämpfung der Corona-Pandemie unterrichtet. Im April hatte er sich bereits für behutsame Lockerungen nach Ostern ausgesprochen. Inzwischen sind weite Bereiche des alltäglichen Lebens in NRW wieder geöffnet worden. Die Landesregierung hat über einen Nachtragshaushalt einen 25 Milliarden schweren Rettungsschirm für Unternehmen und Beschäftigte aufgelegt.
Zahl der Neu-Infektionen um 107 Fälle innerhalb von 24 Stunden gestiegen
Update Dienstag, 16.07 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW innerhalb eines Tages ist leicht gestiegen. Sie betrug am Dienstag laut den jüngsten Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums 107. Am Montag wurden in der Landesstatistik 74 neue Fälle ausgewiesen.
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Damit sind seit der Beginn der Pandemie insgesamt 39.412 Menschen nachweislich infiziert worden. Bislang haben sich 36.178 Menschen von einer Corona-Infektion wieder erholt. Das sind 155 mehr als am Montag. Die Gesundmeldung ist allerdings freiwillig. Die Zahl der Toten stieg laut den Daten vom Dienstag um 2 auf 1648 Menschen.
Damit sind rein rechnerisch aktuell 1586 Menschen in NRW mit dem Coronavirus infiziert. Das sind rund 50 Fälle weniger als nach den Montagsdaten. Allerdings kann es durch das Wochenende dazu kommen, dass Zahlen nicht unmittelbar vorliegen und mit Verzögerung in die Statistik einfließen.
Temporäre Freizeitparks als Kirmes-Ersatz eröffnet
Update Dienstag 12.49 Uhr: In Dortmund und Düsseldorf entstehen derzeit jeweils große temporäre Freizeitparks. Sowohl in der westfälischen als auch der rheinischen Metropole wollen die Schausteller mit dem Konzept zum Start der Sommerferien ihre herben Verluste durch den Wegfall großer Jahrmärkte in der Corona-Krise ein wenig ausgleichen. In beiden Städten läuft der Aufbau der großen Fahrgeschäfte bereits auf Hochtouren. Anders als bei großen Volksfesten wie der Düsseldorfer Rheinkirmes oder der Cranger Kirmes in Herne, die wegen der Ansteckungsgefahr abgesagt wurden, darf man nur mit Ticket auf das Gelände. So sollen die Besucherströme gelenkt und klein gehalten werden.
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Rund um die Dortmunder Westfalenhallen wächst zur Zeit auf mehr als 60.000 Quadratmetern der Freizeitpark „FunDomio“. 30 Attraktionen vom Riesenrad über die Wildwasserbahn bis zum Kinderkarussell stehen ab dem 25. Juni einen Tag lang unbegrenzt dem Besucher offen, der vorab ein Ticket gelöst hat. Kostenpunkt: 34 Euro für einen Erwachsenen, günstiger wird es für Frühbucher, Kinder oder Senioren.
Schausteller rund um den Düsseldorfer Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch realisieren ab dem 26. Juni ein ganz ähnliches Konzept auf dem Messegelände der Landeshauptstadt. Einen Monat lang locken mehr als 20 Fahrgeschäfte sowie Buden und ein Showprogramm zur Sommerkirmes ins „Düsselland“. Auch hier werden die Besucherströme durch Vorabtickets gelenkt und begrenzt: Anders als in Dortmund ist der Besuch auf zwei zuvor festgelegte Stunden begrenzt, die man für 8 bis 10 Euro je nach Wochentag buchen kann.
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Corona-Pandemie trifft Hotels, Gaststätten und Campingplätze schwer
Update Dienstag, 10.20 Uhr: Die Corona-Pandemie hat Hotels, Gaststätten und Campingplätze in NRW schwer getroffen. Im April übernachteten nur knapp 123.000 Gäste bei ihnen. Das waren 93,6 Prozent weniger als im April des vergangenen Jahres, wie das Statistische Landesamt am Dienstag berichtete. Die Zahl der Übernachtungen ging um 85,5 Prozent auf knapp 620.000 zurück. Im April 2019 waren knapp 4,3 Millionen Übernachtungen gezählt worden.
In NRW dürfen Hotels und Pensionen nach der Corona-Zwangspause erst seit dem 18. Mai wieder Zimmer an Touristen aus dem Inland vermieten. Von den rund 5000 Übernachtungsbetrieben im Land waren deshalb nach Angaben der Statistiker nur gut 3200 geöffnet.
Corona-Warnapp der Bundesregierung ist ab sofort verfügbar
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Update Dienstag, 6.43 Uhr: Nach wochenlangen Vorbereitungen geht die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus an den Start. Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung am Dienstag in Berlin vor. In den App-Stores von Google und Apple stand die Anwendung bereits in der Nacht zur Verfügung.