Bochum. Sieben Mitglieder einer Familie in Bochum haben sich mit Corona infiziert. Die Folge: Alle Schüler einer Grundschulklasse müssen in Quarantäne.

Die am Wochenende festgestellte Infektion von sieben Personen einer Familie in Bochum hat weitreichende Folgen. Alle 25 Schülerinnen und Schüler einer zweiten Klasse der Weilenbrink-Grundschule sowie zwei Lehrerinnen stehen nun unter Quarantäne.

„Insgesamt 27 Personen müssen der Kategorie I zugeordnet werden“, heißt es in einem Schreiben von Schuldezernent Dietmar Dieckmann an die „Schulgemeinde“ der Weilenbrinkschule in der Innenstadt. Die Betroffenen müssen nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in häuslicher Isolation bleiben.

Quarantäne gilt bis Anfang Juli

„Das ist natürlich gerade so kurz vor Ferienbeginn keine schöne Situation“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.“ Die Verwaltung stehe mit allen betroffenen Familien in Kontakt. Die Quarantäne gelte bis Anfang Juli.

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Die große Zahl der Kontaktpersonen ergibt sich, wie es in dem Schreiben von Schuldezernent Dieckmann heißt, „aus dem seit Montag, 15.06., angeordneten Regelbetrieb an Grundschulen“. Das Land hatte diese Regelung angeordnet, die Stadt hatte sie „vielsagend“ ausdrücklich unkommentiert ausgeführt.

Flatterbänder zur Absperrung von Bereichen sind mittlerweile üblich in Schulen und auf Schulhöfen. Das gilt auch für die Weilenbrink-Schule in der Innenstadt von Bochum.
Flatterbänder zur Absperrung von Bereichen sind mittlerweile üblich in Schulen und auf Schulhöfen. Das gilt auch für die Weilenbrink-Schule in der Innenstadt von Bochum. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Von einer „großen Verunsicherung“ der Eltern spricht Schulleiterin Barbara Appelhoff gegenüber dieser Zeitung. Sie war am Montagnachmittag u. a. damit beschäftigt, per Mail die Eltern aller Schulkinder über die derzeitige Situation an der Weilenbrinkschule zu informieren. Die Schülerinnen und Schüler der betroffenen zweiten Klasse sowie deren Eltern waren bereits am Samstag darüber informiert worden, dass die Kinder am Montag nicht mehr zu Schule kommen dürfen.

Schulbetrieb kann zunächst weiterlaufen

Dezernent Dieckmann betont derweil in der Eltern-Info: Da sich die Stadt mit den Grundschulen darauf geeinigt habe, dass die Schüler ausschließlich im Klassenverband unterrichtet und im Offenen Ganztag Gruppen bestenfalls eines ganzen Jahrgangs gebildet werden, seien „nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand weitere Infektionen mit Covid-19 nicht anzunehmen“. Der Schulbetrieb könne nach Einschätzung des Gesundheitsamts der Stadt zunächst weiterlaufen.

Das Schulministerium des Landes NRW hatte vor zwei Wochen verfügt, dass alle Grundschüler von Montag, 15. Juni, wieder jeden Tag die Schule besuchen sollten. In Bochum betrifft dies etwa 10.500 Schülerinnen und Schüler.

Lage am Schlachthof ist unverändert

Unverändert ist die Lage am Schlachthof Bochum an der Freudenbergstraße in Hamme. Der Betreiber, die Willms Fleisch GmbH, hat für Montag und Dienstag, vorsorglich – wie es heißt – die Schlachtung von Schweinen eingestellt. Zuvor hatte am Samstag das Gesundheitsamt der Stadt zwei Bereiche des Betriebes, den Versand und die Schinkenzerlegung, geschlossen. Zwei Mitarbeiter des Betriebs waren positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Am Montag hat es bislang keine weiteren positiven Befunde gegeben. „Es gibt 143 negative Befunden von den am Freitag und Samstag vorgenommen Abstrichen“, sagt Stadtsprecherin Sarah Schmuttermaier. Am Montag wurden 82 Abstriche genommen. Die Ergebnisse dieser Tests liegen noch nicht vor. Die dann noch ausstehenden Abstriche sollen am Dienstag folgen.

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