Gladbeck. Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen liegen vor. 848 Kindern wechseln im Sommer, nicht alle zu ihrer Wunschschule. Die Zahlen.
848 Jungen und Mädchen wechseln im August auf eine weiterführende Schule in Gladbeck. Bei den Gymnasien ist eine Schule besonders beliebt, beliebteste Schulform bleibt aber mit 54 Prozent aller Anmeldungen mit Abstand die Realschule – ein Gladbecker Phänomen.
458 Anmeldungen gibt es insgesamt für die drei Realschulen. „Sie sind der untere Weg zur höheren Bildung“, sagt Schuldezernent Rainer Weichelt. In Gladbeck sei die Bevölkerung relativ bildungsfern. „Viele Eltern trauen ihren Kindern das Gymnasium nicht zu.“ Es sei aber eine gute Möglichkeit, die Kinder sich auf den Realschulen entwickeln zu lassen. Dass die Realschulen traditionell so beliebt sind, sei „ein eigener Weg in Gladbeck“. In anderen Städten seien die Gesamtschulen am stärksten nachgefragt.
Die Erich-Kästner-Realschule ist mit Abstand die beliebteste Schule in Gladbeck
Besonders beliebt bei den Realschulen ist die Erich-Kästner-Realschule. Sie hat mit 213 sogar die meisten Anmeldungen aller Schulen in ganz Gladbeck. Auch im vergangenen Jahr war sie schon die am stärksten nachgefragte Schule in der Stadt. „Die Erich-Kästner-Realschule ist eine sehr moderne Schule, sie hat den Ganztag, keinen Unterrichtsausfall und liegt in dem Stadtteil mit der größten Bevölkerungsdichte“, so der Schuldezernent über die Einrichtung in Brauck. Zudem hat die Schule besondere Konzepte, so können die Jugendliche dort beispielsweise ihren Mathelehrer wählen.
Ein Vorteil aller Realschulen: „Mit einem Realschul-Abschluss können viele Ausbildungsberufe gemacht werden. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein Vorteil“, sagt Silke Döding, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung bei der Stadt Gladbeck. Das Abitur hingegen ziele nach wie vor auf ein Studium ab.
In Gladbeck können Jugendliche an sieben Schulen das Abitur machen
An insgesamt sieben Schulen in Gladbeck können Jugendliche ihr Abitur machen. Dazu zählen neben den drei Gymnasien auch die Waldorfschule, die Gesamtschule, die Johannes-Kessels-Akademie und das Berufskolleg. 266 Eltern meldeten ihre Kinder für ein Gymnasium an, mit Abstand die meisten am Heisenberg (139). Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht gesunken (154). „Das Ganztagsangebot mit dem gebundenen Ganztag zieht dort extrem“, weiß Rainer Weichelt. Aber auch das moderne neue Gebäude sei ein Grund für die Beliebtheit.
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Viele Eltern hätten Erfahrungen mit Betreuung in der Kita- und Grundschulzeit gemacht und erwarteten eine OGS auch in der weiterführenden Schule, da das ganze Leben darauf ausgerichtet sei, dass die Kinder betreut seien, berichtet Silke Döding. „Das Ratsgymnasium bietet eine Betreuung in der fünften und sechsten Klasse an, in der siebten Klasse sind die Kinder dann schon eigenständiger“, so Weichelt.
Bei den Gymnasien bleibt das Heisenberg am beliebtesten
Viele Jungen und Mädchen, die für das Heisenberg angemeldet sind, dort aber aufgrund der hohen Nachfrage keinen Platz bekommen, werden ans Riesener vermittelt. Dort gibt es für das kommende Schuljahr nur 44 Anmeldungen auf 93 Plätze. Weichelt: „Das Riesener ist eine gute Schule, aufgrund der vielen Diskussionen in der vergangenen Zeit ist sie aber nicht so nachgefragt.“ Dort waren Räume zuletzt aufgrund unklarer Standsicherheiten der Decken vorübergehend gesperrt, zwischenzeitlich war ein Neubau auf dem Jovyplatz angedacht, nun aber läuft die erste Umbauphase am Riesener.
Im Vergleich zum Vorjahr (33 Anmeldungen) gibt es am Riesener nun auch wieder eine leichte Zunahme bei den Anmeldungen. „Wir hoffen, dass sich die Nachfrage in den nächsten Jahren weiter stabilisiert.“ Alle drei Gymnasien starten nach den Sommerferien dreizügig.
Die Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule hat die meisten Plätze zu vergeben
Für die IDG geht die Stadtverwaltung von vier Eingangsklassen aus. Dort sind bisher 87 Jungen und Mädchen angemeldet, Plätze gibt es aber 168. Die Gesamtschule ist damit die Schule mit den meisten Plätzen in der Stadt „Die IDG hat kein gutes Image, erzielt aber gute Ergebnisse.“
Die Erich-Fried-Schule startet zweizügig und wird später dreizügig. Nämlich dann, wenn eine weitere Klasse gebildet wird. Denn im Laufe des Jahres, so die Erfahrung, wechseln einige noch auf die Hauptschule, entweder, weil sie es auf anderen Schulen nicht schaffen, oder weil sie aufgrund eines Umzugs noch nach Gladbeck kommen. „Die Hauptschule wurde durch die Zuwanderung noch einmal bestärkt“, so Rainer Weichelt. Anders als noch vor ein paar Jahren sei nun keine Rede mehr davon, diese Schulform auslaufen zu lassen.
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