Gladbeck. Die Sanierung der Teichanlage im Jovypark geht voran. Wann das Wasser wieder plätschern soll, und was es am Ende kostet. Ein Baustellenbesuch.
Rund die Hälfte der Mauer, die den Brunnen im Jovypark begrenzt, ist schon komplett erneuert. Die dicken Natursteine verdecken den schnöden Betonkern, die Fortschritte bei der Sanierung der Anlage sind klar zu erkennen. Daher sind die Verantwortlichen optimistisch, dass die Fontäne im Park bald wieder sprudeln kann.
„Wir peilen im Moment an, dass in den Sommerferien wieder Wasser im Becken ist“, sagt Jens Möller, der zuständige Abteilungsleiter im Ingenieuramt. Auch Stefanie Schulz vom verantwortlichen Planungsbüro Bockermann Fritze ist optimistisch, dass es so kommen wird.
Gladbecker hängen an dem historischen Ensemble in der Innenstadt
Dann können die Gladbeckerinnen und Gladbecker den malerischen Park in der City wieder in ganz ursprünglicher Form genießen. Wie viel das historische Ensemble den Menschen bedeutet, wurde nicht zuletzt deutlich im Zuge der emotionalen Debatte um einen möglichen Neubau für das Riesener-Gymnasiums auf einem Teil der Fläche. Pläne, die die Verwaltung nach anhaltenden Protesten dann zurückgezogen hat.
Schon länger liegt der Teich trocken, die Mauer zur Seite des Kreativamtes wurde schon vor einigen Jahren saniert. Bei der Planung der weiteren Arbeiten hat man dann jedoch festgestellt, dass der ursprüngliche Betonkern der anderen Mauer marode war und ebenfalls komplett erneuert werden musste.
Zur Verkleidung der Mauer werden die ursprünglichen Steine wieder genutzt
Die neue Betonmauer ist auf einer Seite noch gut zu erkennen. Derzeit laufen die Arbeiten, sie mit den Natursteinen zu verkleiden. „Wir nutzen dafür die ursprünglichen Steine wieder“, erläutert Jens Möller. Das spart auf der einen Seite Geld, kostet aber im Gegenzug Zeit.
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Denn ursprünglich seien die Natursteine damals einfach in den noch feuchten Beton gedrückt worden. Eine Technik, die man heute nicht mehr anwendet, weil das Ergebnis nicht besonders haltbar ist. Um die Steine mit Ankern und Kleber an der neuen Mauer zu befestigen, muss jeder einzelne Stein neu zugeschnitten werden. Andernfalls ergäbe die Wand am Ende keine ebene Fläche mehr.
Der marode Beton war bei den Vorbereitungen der Arbeiten bereits aufgefallen, entsprechend wurde die Sanierung auch direkt in Auftrag gegeben. Ein Fragezeichen stand jedoch noch hinter dem Fundament der Mauer. Das habe man im Vorfeld nicht prüfen können.
Am Ende aber habe man Glück gehabt, es habe sich als tragfähig erwiesen, sodass die neue Wand auf das alte Fundament gesetzt werden konnte. „Wir mussten es nur ein kleines Stück verbreitern“, sagt Stefanie Schulz.
Jetzt während der Bauphase ist das noch gut zu erkennen. Anders als an der angrenzenden Mauer liegt hier auch die Natursteinverkleidung auf dem Fundament auf. Das allerdings wird später nicht mehr zu sehen sein, weil es von der Teichfolie überdeckt wird.
Die liegt unterhalb des Pflasters und sorgt dafür, dass das Wasser nicht versickert. Einer der letzten Arbeitsschritte wird es sein, sie an der neuen Wand zu befestigen und dort auch die Dichtigkeit herzustellen. Eine Erneuerung der Plane war nicht notwendig. „Das wurde vor einigen Jahren schon gemacht, es ist eine qualitativ hochwertige, sodass wir sie drin lassen konnten“, sagt Jens Möller.
Aus Sicherheitsgründen muss ein Geländer montiert werden
Und trotzdem wird sich die Ansicht des Beckens nach der Sanierung ändern. Der Grund sind neue Sicherheitsbestimmungen. Deshalb muss auf der Mauer zur Schützenstraße künftig ein Geländer montiert sein. Es dient als Absturzsicherung vom höher gelegenen Geh- und Radweg.
Das entsprechende Geländer sei auch bereits bestellt, so Jens Möller. Die Arbeiten laufen noch. Es sei aber noch nicht ganz klar, wann es geliefert werde. Das ist vielleicht auch eines der Fragezeichen, wenn es darum geht, den Teich wieder zu befüllen. Man müsse noch beraten, ob man die Anlage auch dann schon wieder in Betrieb nimmt, sollte sich die Montage des Geländers verzögern. Da seien abschließende Gespräche nötig.
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Mit einer Viertelmillion Euro hatte die Verwaltung für die Instandsetzung des Teichs gerechnet. Am Ende wird es wohl etwas teurer als geplant. Derzeit lägen die Kosten bei rund 294.000 Euro, so Jens Möller und Stefanie Schulz. Preissteigerungen und die vorher nicht absehbaren Zusatzarbeiten am Fundament seien Gründe für die Mehrkosten.
Ist die Teichanlage damit komplett fertig? Die Antwort darauf ist ein klares Jein. Wer sich die Rundung des Beckens gegenüber der neuen Mauer anschaut, dem wird auch hier bröckelnder Beton auffallen. Das beeinträchtige jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Funktion des Teiches, sagt Jens Möller. Trotzdem müsse auch das in Angriff genommen werden. Unklar ist allerdings, wann es so weit ist.