Duisburg. .
Duisburg wird vorerst keine Gemeinschaftsschule bekommen. Wie Ralf Hörsken, Geschäftsführer der Bildungsholding, erklärte, seien alle bereits angelaufenen Vorbereitungen jetzt gestoppt worden.
Grund hierfür ist die Erklärung von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, wonach die geplante zweite Runde des Schulversuchs, an dem sich auch Duisburg beteiligen wollte, abgesagt wurde.
Die Schulministerin begründete dies mit dem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster zur Gemeinschaftsschule, mit dem klar sei, „dass die Erweiterung des Versuchs auf bis zu 50 teilnehmenden Schulen nicht mehr möglich ist“. Da sich aber bereits über 100 Städte und Gemeinden gemeldet hätten, die Interesse an der Gründung einer Gemeinschaftsschule haben, favorisiere die Landesregierung die Verankerung der Gemeinschaftsschule im Schulgesetz.
Nur noch zwei Schulformen
Duisburg hatte vor, in drei Stadtbezirken je eine Gemeinschaftsschule zu gründen: Marxloh, Meiderich/Beeck und Süd. Hier war bereits jeweils ein Runder Tisch eingerichtet worden, der nun wieder abgedeckt werden kann. Zumindest solange, bis es zu einer Mehrheit für ein neues Schulgesetz kommt, in dem die neue Schulform verankert ist.
Ralf Hörsken: „Hinter den Kulissen ist zu hören, dass bereits über das neue Schulgesetz gesprochen wird. Die Bandbreite reicht dabei von der Aufnahme der Gemeinschaftsschule als fünfte mögliche Schulform bis zu ,großen Version’.“ Letzteres würde bedeuten, dass es in Nordrhein-Westfalen neben dem gymnasialen Zweig nur noch eine – wie auch immer bezeichnete – Schulform für die Klassen fünf bis 13 gegen würde.
Warten auf die Entscheidung
„Wir können auf jeden Fall beides“, ist sich Ralf Hörsken sicher. Die große Frage laute: „Wie sieht die Zukunft der Realschulen aus?“ In Duisburg werde dies zu einer großen Diskussion führen. „Wir haben gesunde Realschulen mit einer engagierten Elternschaft, aber auch kränkelnde.“
Nach vielen Gesprächen in Düsseldorf habe er den Eindruck, dass eine Entscheidung in dieser Frage nicht auf die lange Bank geschoben werde. Quer durch alle Fraktionen herrsche der Wunsch, dass Thema endlich vom Tisch zu haben. „Alle warten auf eine Entscheidung.“