Duisburg. .
Die Gemeinschaftsschule soll in NRW künftig die bisherigen Schulformen zusammenfassen. Mit Ausnahme des Gymnasiums. In Duisburg soll diese Schule in zwei Jahren starten. Im Rahmen eines Modellversuches.
Der Startschuss für eine neue Schule in NRW ist gefallen. Ihr Name: Die „Gemeinschaftsschule“. Sie soll künftig die bisherigen Schulformen zusammenfassen. Mit Ausnahme des Gymnasiums. In zwei Jahren soll diese neue Schule in Duisburg starten.
Das Ziel der neuen Gemeinschaftsschule: Auf dem Land, Schule wohnortnah bereit zu stellen; in den großen Städten wie Duisburg, soll vor allem das längere gemeinsame Lernen gefördert werden. Bildungswege für Kinder sollen länger offen bleiben, Schüler sollen so zu besseren Schulabschlüssen gelangen können. Vorausgesetzt sind natürlich zwingend neue Arbeitsformen in den Schulklassen und neu aufgestellte pädagigische Konzepte der Schule.
Viele neue Spielregeln
Zunächst soll diese neue Schule in Form eines Modellversuches mit landesweit etwa 50 Schulen erprobt werden. Und Duisburg will mitmachen, mit zwei bis drei Schulen des neuen Typs. „Die Bildungsholding hat den Auftrag aus der Politik, sich um eine Teilnahme zu bewerben“, erklärte Dietmar Strüh, Leiter des Referates Schulische Bildung gegenüber der NRZ.
Doch der Weg in die neue schulische Zukunft ist lang, er ist steinig und er ist gepflastert mit vielen neuen Spielregeln.
Eine wichtige Regel lautet: Keine Schule wird gegen ihren Willen umgewandelt. Eine zweite Regel sagt: Aus zwei alten Schulformen mach’ die neue. Also: Eine Haupt- und Gesamtschule (oder eine Realschule und eine Hauptschule) werden zur neuen Gemeinschaftsschule. Regel Nummer 3: Eine Gemeinschaftsschule als fünfte Schulform (neben Haupt-, Real-, Gesamtschule und Gymnasium) soll es nicht geben. Es wäre dies das „Chaos pur“.
Regionaler Konsens nötig
Dies bedeutet aber: Wird in einem Stadtbezirk (zum Beispiel in Rheinhausen) die neue Schule eingeführt, können nur die beiden Gymnasien „Krupp“ und „AEG“ weiterbestehen, alle übrigen sechs Sekundarschulen (zwei Haupt-, zwei Real- und die beiden Gesamtschulen) müssten sich – freiwillig – zur Gemeinschaftsschule zusammenschließen. „Kommt dieser regionale Konsens nicht zustande, kann in dem Bezirk keine Gemeinschaftsschule errichtet werden“, sagt Strüh.
Doch, so erläutert der Bildungsplaner, säßen ja glücklicherweise die Vertretrer aller Schulformen in einer Arbeitsgemeinschaft, die diesen Modellversuch für Duisburg vorbereiten soll. „Und von keiner Schulform“, so Strüh, „wird derzeit Ablehnung signalisiert, wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen.“