Süd.

Es ist noch nicht tot, das Projekt Gemeinschaftsschule in Huc­kingen, obwohl der Leh­rerrat der Realschule-Süd Ende letzten Jahres der Teilnahme am Schulversuch der Landesregierung eine Absage erteilte (wir berichteten).

Nach Darstellung von Ralf Hörsken, Chef der städtischen Bildungsholding, wird darüber zur Zeit am Runden Tisch er­gebnisoffen diskutiert.

Ziele des Schulversuchs sind das län­gere ge­meinsame Lernen der Kinder bis zur sechsten Klasse, die Möglichkeit, an dieser Schule auch das Abitur machen zu können und der Erhalt wohnortnaher Se­kundarschulen bei rückläufigen Schülerzahlen.

Im Januar wurden Mitarbeiter der Bildungsholding über die Details bei der Bezirksregierung beraten. Ziel am Runden Tisch aus Vertretern von Schulen, Verwaltung, Bezirksregierung und Schulausschuss war es jetzt, alle Beteiligten auf diesen Sachstand zu bringen.

„Von Seiten der Realschule sind große Vorbehalte geäußert worden“, so Hörsken. „Aber sie hat sich weiteren Gesprächen nicht verweigert.“ Nur sei es bei dieser ersten Runde gar nicht darum gegangen, gleich über Ja oder Nein zu entscheiden. Das sei ohnehin Sache des Stadtrats.

„Wir stehen vielmehr am An­­­­fang eines Prozesses.“ Denn selbst wenn der Rat bis zur Sommerpause einen Standort für das Projekt festlege, müssten noch zwei Hürden genommen werden: eine El­ternbefragung und die Zustimmung der Bezirksregierung. Maximal zwei Duisburger Ge­meinschaftsschulen, so rechnet Hörsken, könnten zum Schuljahr 2012/13 an den Start gehen. Als Standorte hat die Verwaltung Huckingen, Beeck und/oder Hamborn vorgeschlagen. Dort wurden Runde Tische eingesetzt.

„Wir haben klargemacht“, so Hörsken, „warum der Sü­den denkbarer Standort ist.“ Anders als im Norden gehe die Initiative dafür nicht von einer Schule aus. „Die Gesamtschule Süd hat ja kein Interesse gezeigt.“

An der Realschule war auf Kritik gestoßen, dass ein neuer, bisher nicht existierender Einzugsbereich für die Ge­samtschule vorgeschlagen wurde - östlich der A 59. Dazu Hörsken: „Das Problem ist, dass der Standort einer Ge­samtschule durch eine Ge­meinschaftsschule nicht ge­fährdet werden darf.“ Denn die Gesamtschule sei ja bereits eine Schulform des längeren gemeinsamen Lernens. Sie können hier parallel laufen.

Die gegebenen Informationen gehen jetzt erst mal an die Schulen“, so Hörsken. Bis Ostern soll der Prozess der Findung abgeschlossen sein. Am Ende müsse die Kommunalpolitik entscheiden. „Die Teilnahme am Schulversuch macht nur Sinn, wenn sich genügend Be­geisterte, vor al­lem bei den Lehrern, finden.“