Huckingen.
Das Schulzen-trum Biegerhof gilt bei der städtischen Bildungsholding als bevorzugter Standort für die Teilnahme der Stadt am Modellversuch Gemeinschaftsschule. Das ergab die jüngste Sitzung des Schulausschusses (wir berichteten).
Das Projekt der rot-grünen Landesregierung verfolgt das Ziel, eine gemeinsame Schulform für Haupt-, Gesamt- und Realschule als künftige Alternative zum Gymnasium auszuprobieren. Auch an der Gemeinschaftsschule soll später, allerdings nach neun statt acht Jahren auf dem Gymnasium, das Abitur erworben werden können.
Als von der Schullandschaft her geeignete Bezirke hat die Bildungsholding Hamborn, Meiderich/Beeck und den Süden ausgemacht. Dort sollen durch Runde Tische der betroffenen Schulen die Vorbereitungen für die erfolgreiche Bewerbung um die Teilnahme am Modellversuch getroffen werden.
Der Bezirk Süd erfüllt dabei eine wichtige Voraussetzung für das Projekt nicht, weil dort der Fortbestand der Gesamtschule Süd nicht in Frage steht. Vielmehr geht es nur um eine Verschmelzung von Hauptschule Beim Knevelshof in Wanheim und Realschule Süd in Huckingen.
Der Süden sei aber deshalb als Standort interessant, weil das Schulzentrum Biegerhof in Huckingen, also der Standort der Realschule, beste Übergangsmöglichkeiten der Schüler entweder zum Gymnasium oder zum Bertolt-Brecht-Berufskolleg ermögliche, meint jedenfalls Ralph Kalveram von der Bildungsholding. Obwohl die Gemeinschaftsschule ein zweigliedriges Schulsystem zum Ziel habe, störe der Fortbestand der Gesamtschule dabei nicht, da sie mit dem Bereich östlich der A 59 einen ziemlich eigenständigen Einzugsbereich habe.
„Es geht um das längere gemeinsame Lernen“, betonte Kalveram im Gespräch mit der Redaktion. Ein Mittel zur Lösung der mit dem Schülerrückgang verbundenen Probleme sei das Projekt nicht. Auf Dauer müssten weitere Schulstandorte aufgegeben werden.
Kalveram betonte, dass den beiden Schulen im Süden das Projekt keinesfalls aufgezwungen werden dürfe. „Ein Modell kann nur dann Erfolg haben, wenn es angenommen wird.“ Das aber setze ein schlüssiges, auf breiter Basis getragenes Konzept voraus. „Und dazu müssten jetzt zunächst Gespräche mit den beiden Schulen geführt werden“, betont Kalveram.