Niederberg. Von der Kreisliga B über das Niederrheinpokal-Halbfinale bis zum Tanzen. Diese Geschichten haben die Leser 2020 am meisten interessiert
Folgende zehn Geschehnisse haben die Lokalsportfans aus Niederberg in diesem Jahr am meisten interessiert - völlig unabhängig von der Corona-Krise.
Platz 10: Langenberger SV verstärkt sich und rechnet mit dem Aufstieg.
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Im Mai spielte der Langenberger SV noch in der Kreisliga B. Die Saison war wegen der Coronakrise unterbrochen, die Situation in der Tabelle verzwickt. Der LSV stand punktgleich mit dem SV Union Velbert III auf Rang eins und hatte eine Partie weniger absolviert. Der FC Langenberg lag zwei Zähler hinter den Grün-Weißen. Gewissheit herrschte da noch nicht, die später angewendete Quotientenregelung stand aber schon im Raum, weshalb der Sportliche Leiter Markus Adolphs auch zurecht fest vom Aufstieg ausging – und die Mannschaft mit Yassin El Ghanou, Omar Essahel El Aloui, Mustafa Mujkanovic, Mirza Mujkanovic, Ismail Ibrahimi und Ahmad Yassin dementsprechend schnell verstärkte. Heute steht der LSV in der A-Liga mit neun Punkten aus sieben Spielen im Mittelfeld. Die Transfers scheinen sich ausgezahlt zu haben.
Platz 9: Sieg gegen SSVg - SC Velbert krönt sich zum Stadtmeister.
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Eigentlich ist dieser Text in der Nacht auf den 31. Dezember 2019 erschienen. Er interessierte aber auch Anfang des Jahres 2020 noch so viele Personen, dass er es in die Auflistung geschafft hat. Mit einem 4:2 über die SSVg Velbert krönte sich der SC zum Stadtmeister. Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit entschied Ibrahim Bayraktar das Turnier zugunsten des SC. Damals ahnte noch keiner, dass die Stadtmeisterschaft 2020 ausfallen würde und der SC somit mindestens ein weiteres Jahr aktueller Champion ist. Das Endspiel war nicht der einzige Aufreger der Endrunde. Auch ein gefeiertes Geburtstagskind und ein Notarzteinsatz sorgten für Schlagzeilen.
Platz 8: Kreisligaspiel in Velbert nach Spuckattacke abgebrochen.
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Eine unschöne Geschichte sorgte im März für Aufsehen. Beim Spiel zwischen Türkgücü Velbert und Azadi Wuppertal wurde der Unparteiische von einem Wuppertaler bespuckt und brach daraufhin die Partie ab – eine Minute vor Ablauf der Spielzeit. Türkgücü führte zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 und hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. „Unsere Spieler haben sich vorbildlich verhalten und komplett rausgehalten“, sagte Trainer Anil Celik damals.
Platz 7: Sportfreunde Siepen - Minus 115 Tore aber Optimismus pur.
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Eine kuriose Geschichte schafft es auf Rang sieben. Die Sportfreunde Siepen haben keine einfache Zeit hinter sich. In der vergangenen Saison waren sie in der Kreisliga B heillos überfordert. Im Mai standen 22 Spiele, vier Punkte und ein Torverhältnis von Minus 115 zu Buche für die Sportfreunden. Der Abstieg in die Kreisliga C schien so gut wie sicher, der Klub hing am Tropf – auch, weil er im Sommer 2019 bereits kurz vor der Abmeldung stand. Die Gebühr für die Pflege des Platzes war nicht mehr bezahlbar, die Abmeldung eigentlich beschlossen, viele Spieler verließen den Verein. Doch dann setzte sich ein Spieler der ersten Mannschaft bei der Politik ein und rettete den Verein, der durch den Abbruch der Saison weiterhin in der B-Liga kickt und mittlerweile durch den Beschluss zu einem neuen Kunstrasenplatz in eine möglicherweise wieder rosige Zukunft blicken kann.
Platz 6: SSVg Velbert testet in Holland gegen Alemannia Aachen.
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Dass die Kicker vom Tivoli noch immer einen schillernden Namen tragen, bewies ein Text Anfang Januar. Die SSVg Velbert absolvierte Anfang des Jahres einen richtigen Testspiel-Marathon in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Im dritten Testspiel innerhalb von vier Tagen ging es gegen Alemannia Aachen, nachdem es zuvor eine Niederlage gegen Fortuna Düsseldorfs U23 und ein Remis gegen den 1. FC Mönchengladbach gegeben hatte. Anstoß war im niederländischen Vaals.
Platz 5: SC Velbert zieht 26-Jährigen als A-Jugend-Coach hoch.
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Ein Jungspund als Trainer weiterer Jungspunde. Die Beförderung von Marcel Kuhlmann als Trainer der U19 beim SC Velbert interessierte viele Leser. Möglicherweise auch, weil Kuhlmann selbst noch in der Oberliga kickt, allerdings nicht für den SC Velbert. Kuhlmann, Abwehrmann bei den Sportfreunden Niederwenigern war schon die Jahre zuvor als Jugendtrainer beim SC verdient und bekam im Mai das Vertrauen von Andre Adomat, dem Sportlichen Leiter der D- bis A-Jugend beim SC ausgesprochen.
Platz 4: Velberter entwirft kreative und lustige Atemschutzmasken.
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Eine Geschichte, die heute vermutlich nicht mehr so viele Leute anklicken würden. Im Mai waren die kreativ gestalteten Atemschutzmasken aber noch etwas Besonderes. Und sicherlich hat dabei auch der Name Daniel Duhr eine Rolle gespielt. Der Velberter Handballspieler und Buchautor bewies auch in der Coronakrise und bewies Humor. Während sich auf einer Maske ein weiblicher Teufel mit Handball-Gesicht räkelt, geht es bei den anderen beiden ganz klar um das Motto „Flatten the curve“ - einmal beim Siebenmeter, um das Handballtor zu treffen und einmal beim Amateurfußballer, der auf der Wage steht und das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen hat. Vom Erlös ging übrigens ein Teil an die Kinder-Entwicklungshilfeorganisation „Right to play“
Platz 3: Der Eklat bei der Hallenstadtmeisterschaft mit der Langenberger SG.
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Es war einer der großen Aufreger des Jahres im niederbergischen Sport. Bei der Hallenstadtmeisterschaft zeigte sich das Team der Langenberger SG von einer ganz üblen Seite und fiel durch Meckern, Pöbeln und Platzverweise auf, was am Ende zur Disqualifikation führte. Da sich die Spieler dann aber weigerten, die Halle zu verlassen, weil sie die Disqualifikation als nicht gerecht empfanden, mussten sie von der Polizei aus der Halle geleitet werden. Der ganze Komplex entwickelte sich über mehrere Monate und gipfelte darin, dass die LSG die Fußball-Abteilung im März komplett schloss, um endlich einen Schlussstrich ziehen zu können.
Platz 2: 1. TSZ Velbert fühlt sich gehörig verschaukelt.
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Eigentlich wollte das 1. TSZ Velbert in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft der Formationen ausrichten. Doch daraus wurde schlussendlich nicht. Neun Monate lang arbeiteten die Tanzsportler und Tanzsportlerinnen des 1. TSZ darauf hin, die Titelkämpfe vorzubereiten und zu einem tollen Erlebnis zu machen. Doch dann entzog der Deutsche Tanzsport-Verband den Velberten die Ausrichtung und sprach sie ausgerechnet dem ärgsten Rivalen Grün-Gold-Club Bremen zu. Der Frust war groß, die Enttäuschung saß tief. „Das ist eine Riesen-Sauerei“, sagte Astrid Kallrath, Trainerin des deutschen Latein-Vizemeisters aus Velbert.
Platz 1: Das Niederrheinpokal-Halbfinale des TVD Velbert gegen RW Essen.
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Mit großem Abstand an der Spitze steht der gesamte Komplex rund um das Spiel des Jahres für den TVD Velbert. Im Niederrheinpokal schalteten die Bäumer im Viertelfinale zunächst die SSVg Velbert im Derby aus, ehe im Halbfinale die Partie gegen RW Essen anstand. Für Grün-Weißen ein Jahrhundertspiel, dass aufgrund der Pandemie allerdings ohne Zuschauer ausgetragen werden musste. Wer weiß, was losgewesen wäre, hätten die Fans den Oberligisten zu Höchstleistungen angefeuert. So endete das Match mit 2:0 für den Favoriten aus Essen, der es später schaffte, auch das Finale zu gewinnen und deshalb im DFB-Pokal zuletzt mit dem Sieg über Fortuna Düsseldorf für Furore sorgte.
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