Velbert. Hässliche Szenen bei der Velberter Hallen-Stadtmeisterschaft: Die Langenberger SG wurde disqualifiziert – die Unparteiischen sahen sich bedroht.

Der Eröffnungstag bei der Velberter Hallenfußball-Stadtmeisterschaft war eine runde Sache. Volle Ränge, und muntere Spiele – vor allem von der tollen Überraschungs-Mannschaft Langenberger SV, die sogar die beiden Oberligisten SSVg (1:0) und SC (3:0) bezwang. Doch ein Nachbarverein des LSV trübt den schönen Eindruck.

B-Ligist Langenberger SG wurde, nachdem er sein drittes von fünf Spielen absolviert hatte, vom Turnier ausgeschlossen. Die Unparteiischen bangten um ihre Sicherheit.

Rote Karten und Proteste

Es begann mit dem Ende des zweiten LSG-Spiels, das die Langenberger knapp mit 0:1 gegen die SSVg Velbert verloren. Nach einer kaum erwähnenswerten Szene – der Schiedsrichter hatte kurz vor dem Abpfiff bei einem Zweikampf von SSVg-Spieler Massimo Mondello kein Foul gesehen (war es wohl auch nicht) – wurden die Unparteiischen höchst unsportlich angegangen. Sie zeigten deshalb Rote Karten gegen Firat Dagdelen wegen Beleidigung und gegen Spielführer Cihan Atasoy wegen Tätlichkeit gegenüber dem Unparteiischen.

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In diesem hässlichen Stil ging es dann im nächsten Spiel der LSG gegen den SC weiter: Wegen Beleidigung flog Cem Cakir vom Platz, die Unparteiischen hatten derweil längst genug. Da sie sich von den protestierenden Langenbergern bedroht fühlten, verlangten sie nach der Security, die ihnen allerdings keinen hundertprozentigen Schutz zusichern konnte. Daraufhin riefen die Ausrichter gar die Polizei, die dann auch anrückte.

Turnierabbruch drohte

„Es hat ein Turnierabbruch gedroht. Es ist schade. Aber es war die beste Lösung, die LSG zu disqualifizieren“, sagten Adnan Özcan, der Vorsitzende des Ausrichtervereins TSV Neviges und Turniersprecher Dennis Bals übereinstimmend. Freiwillig wollten die Langenberger nicht gehen, ihnen musste Hausverbot erteilt werden, das die Polizei dann durchsetzte. Sie geleitete die LSG aus dem Zitronenbunker.

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Der Trainerstab der LSG hat sich am Samstagnachmittag mit einer Stellungnahme an die Redaktion gewandt. Darin wirft Berkant Saral dem Veranstalter Rufschädigung vor. Die Situation sei bei weitem nicht so dramatisch gewesen, wie sie von den Organisatoren dargestellt würde: „Die Schiedsrichter wurden weder bedroht noch von unserer Seite eine Tätlichkeit ausgeübt“. Es habe lediglich „verbale Äußerungen“ gegeben, „da sich Spieler über die Fehlentscheidung der Schiedsrichter aufgeregt haben“. Deshalb hält Berkant Saral die Alarmierung der Polizei sowie die Disqualifizierung für völlig überzogen.

Der Eklat hatte das Turnier gut eine halbe Stunde unterbrochen. Als es wieder weiterging, lief es so, wie es begonnen hatte und gedacht war: Es wurde interessanter Hallenfußball gespielt, so gab es als vorletzte Partie des Abends noch das Prestigeduell zwischen den Oberligisten SC und SSVg. Dass der SC mit 1:0 gewonnen hat, war an diesem Spieltag jedoch nicht mehr unbedingt das beherrschende Thema.

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