Herne. 3:0 führt der Herner EV gegen die EG Diez-Limburg, setzt sich am Ende 6:5 nach Penaltyschießen durch. Warum es nicht zum glatten Sieg reicht.

Nach einer 3:0-Führung ließ der Herner EV am Sonntag gegen die EG Diez-Limburg noch einen Zähler liegen und verpasste die Chance, den Rückstand auf den Tabellensechsten Leipzig um einen weiteren Punkt zu verkürzen. Am Ende hieß es 6:5 (3:0, 0:1, 2:4) nach Penaltyschießen für die Gastgeber.

Für die Miners war es das vorerst letzte Oberliga-Duell mit den Rockets. Wie der Verein aus Rheinland-Pfalz am Samstag bekanntgab, wird man sich zum Saisonende nach drei Jahren in der dritthöchsten Spielklasse wieder in die Regionalliga West zurückziehen.

Herner EV: Erster Gastgeber der Rockets-Abschiedstournee

„Als wir das Projekt Oberliga begonnen hatten, waren wir optimistisch, diese Sportart in unserer Region nach vorne treiben zu können“, so der 2. Vorsitzende Willi Lotz auf der Internetseite des Vereins. „Es war eine tolle und spannende Zeit, aber unser kleiner Standort ist noch nicht so weit, um hier weiter professionelles Eishockey betreiben zu können. Wir möchten vermeiden, dass der Verein auf Dauer wirtschaftlich an dieser Liga scheitert.“

Damit war der Herner Gysenberg die erste Station auf der Abschiedstournee der Rockets, die allerdings nicht gekommen waren, um Gastgeschenke zu verteilen. Schon in der Anfangsphase testete der Gegner die Tagesform von HEV-Keeper Finn Becker immer wieder an, doch der Förderlizenzspieler aus Iserlohn hielt sein Tor zunächst sauber.

Beruhigender Vorsprung nach dem ersten Drittel

Dann aber nahmen die Miners das Heft in die Hand und zogen das Tempo an. Keine drei Minuten brauchten die Grün-Weiß-Roten, um auf 3:0 davonzuziehen – ein beruhigender Vorsprung nach dem ersten Drittel.

Dachten die 651 Zuschauer, dachten wohl auch die Herner Spieler, die nun begannen, sich auf der Führung auszuruhen. Vielleicht schon mit Blick auf das schwere Dienstagsspiel gegen Hamburg, doch dafür war es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh. Die Rockets verkürzten in Überzahl, während der HEV mehrere Powerplay- und Konterchancen verpasste.

Auch eine fünfminütige Überzahl brachte keinen weiteren Herner Treffer. Dafür aber einen auf der Gegenseite, weil die Scheibe verloren ging und Finn Becker den Shorthander nicht verhindern konnte – hier war der Deckel noch lange nicht drauf.

Bruder Schlendrian lässt sich nicht verscheuchen

Erst in doppelter Überzahl beruhigte Denis Fominych kurz die Nerven mit dem 4:2, doch Bruder Schlendrian ließ sich nicht mehr verscheuchen. Kaum wieder komplett, verkürzten die Gäste erneut und hatten auch auf das 5:3 eine schnelle Antwort.

Mit Michél Ackers auf der Strafbank ging der HEV in die letzten 100 Sekunden und es kam, was kommen musste. 45 Sekunden vor der Schlusssirene bestrafte der Gegner die Schludrigkeit der Miners mit dem 5:5 und hatte auch in der Verlängerung die besseren Chancen.

Finn Becker rettete seinem Team jedoch zunächst den ersten und mit zwei gehaltenen Penalties auch den zweiten Punkt, doch am Ende fehlte der bereits sicher geglaubte dritte, was in der Endabrechnung noch einmal weh tun könnte.

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Tore: 1:0 (9:59) Polter (Shmyr/Becker), 2:0 (11:14) Seto (Shmyr/Swinnen), 3:0 (12:51) Komov (Stelzmann/Kirchhoff), 3:1 (23:31, 5-4), 3:2 (40:36, 4-5), 4:2 (46:05, 5-3) Fiminych (Liesegang/Biezais), 4:3 (47:59), 5:3 (52:05) Liesegang (Fominych/Biezais), 5:4 (55:23), 5:5 (59:15, 6-4), 6:5 (65:00, Penalty) Biezais.

Strafminuten: Herne 4 – Diez-Limburg 15 plus Spieldauer.

Herner EV: Vorherige Spiele in der Eishockey-Oberliga Nord

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