Hamburg. „In der Höhe verdient“, so Coach Tobias Stolikowski. Der Herner EV verliert 2:7 in Hamburg und hält nur am Anfang gut mit, dann wird es deutlich.

Nach gutem Beginn ging der Herner EV in seinem ersten Spiel im neuen Jahr unter. Die Miners haben am Freitag bei den Crocodiles Hamburg mit 2:7 (1:1, 0:3, 1:3) verloren – und waren am Ende mit dem Ergebnis gut bedient.

Deutlich entspannter als in der Vorwoche stellte sich die personelle Situation bei den Miners dar. Zwar hatte es noch nicht für einen Einsatz von Robert Peleikis und Elvijs Biezais gereicht, doch mit drei kompletten Blöcken lieferte der HEV den Gastgebern im ersten Drittel eine Partie auf Augenhöhe. Schnell wurde deutlich, dass sich im Eisland Farmsen zwei Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte gegenüberstanden – gutes Oberliganiveau auf beiden Seiten mit wenig Leerlauf erwärmte die 1364 Zuschauer schnell.

Herner EV: Chancenplus – dann kommt Hamburg

Dabei hatten die Gysenberger zunächst ein leichtes Chancenplus und auch den etwas zielstrebigeren Spielaufbau, doch den ersten Treffer erzielten die Crocodiles. Adam Domogalla war ohne Gegenspieler und Björn Linda aus der Nahdistanz gegen den Stürmer der dritten Hamburger Reihe ohne Chance. Auf der anderen Seite war es vor allem Chris Seto, der Kai Kristian immer wieder prüfte und auch den Ausgleich markierte.

Auch interessant

Bis dahin war es ein gerechter Spielstand, doch im zweiten Abschnitt ging die Ordnung bei den Gästen schlagartig verloren. Henry Thom hatte seine Sturmreihen ungestellt und jetzt bekamen die Gastgeber immer wieder Freiräume in der Herner Zone.

„Geht raus und spielt“, das hatte der Crocodiles-Coach seinem Team in der Pause schlicht und einfach mit auf den Weg gegeben und das taten die Gastgeber dann auch. Thomas Zuravlev nahm einen Pass in die Schnittstelle auf, gewann das Eins-gegen-eins-Duell gegen Linda und kurz darauf war der ehemalige Herner wieder frei durch. David Kirchhoff zog die Notbremse, doch Linda hielt den fälligen Penalty und sein Team damit zunächst im Spiel.

Herner EV schadet sich am Ende auch noch selbst

Allerdings nicht lange, denn die Möglichkeiten für die Crocodiles häuften sich weiter. Beim 3:1 war Linda wieder ohne Chance und auch die erste Strafzeit des Spiels nutzte die zweitbeste Powerplay-Mannschaft der Liga konsequent. Für den HEV gab es dagegen abgesehen von einem Pfostenschuss von Braylon Shmyr im zweiten Drittel kaum noch zwingende Torchancen. Es war ein schwacher Abschnitt der Gäste und das Schussverhältnis von 19:7 für die Norddeutschen in den zweiten 20 Minuten sprach Bände.

Spieldauerdisziplinarstrafe – Marlon Polter musste nach einem Frustcheck beim Herner EV raus.
Spieldauerdisziplinarstrafe – Marlon Polter musste nach einem Frustcheck beim Herner EV raus. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Mit einem schnellen Tor im letzten Drittel wären die Miners vielleicht noch einmal zurückgekommen, doch das Selbstvertrauen der Anfangsphase war dahin. Das Abwehrverhalten blieb fahrlässig und Hamburg schraubte das Ergebnis fast nach Belieben in die Höhe – Marlon Polters Spieldauerdisziplinarstrafe nach einem Frustcheck kurz vor Spielende war nur noch der unrühmliche Abschluss aus Herner Sicht.

HEV: „Haben komplett den Faden verloren“

„Im ersten Drittel haben wir die neutrale Zone gut zugemacht. Dann haben wir komplett den Faden verloren, sind nervös geworden und haben nicht mehr ins Spiel zurückgefunden. Am Ende war es auch in der Höhe verdient“, kommentierte HEV-Trainer Tobias Stolikowski die klare Abfuhr.

Hier gibt es alle News aus der Herner Sportszene.

Crocodiles Hamburg – Herner EV 7:2

Tore: 1:0 (7:15), 1:1 (10:35) Seto (Liesegang), 2:1 (23:49), 3:1 (27:50), 4:1 (39:44, 5-4), 5:1 (45:12), 6:1 (48:21), 7:1 (54:04), 7:2 (55:49) Shmyr (Liesegang/Elten).

Strafminuten: Hamburg 0 – Herne 7 plus Spieldauer (Polter).