Herne. Der Herner EV verliert in Leipzig 2:5, 2:2 hieß es noch nach dem zweiten Drittel. Was am Ende den Ausschlag für die Icefighters gibt.

Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem 3:8-Fiasko gegen Herford ging der Herner EV am Sonntag auch im Leipziger Kohlrabizirkus leer aus. Obwohl die Miners über weite Strecken mindestens gleichwertig waren, gingen die Punkte mit einem 5:2 (1:0, 1:2, 3:0) an die Icefighters.

Es war eine unnötige Niederlage für die Gysenberger, die sich unterm Strich zu viele Nachlässigkeiten in der eigenen Zone erlaubten. Dabei kam der HEV vor 1520 Zuschauern besser ins Spiel, doch die eigenen Chancen blieben zunächst ungenutzt. Leipzigs Torwart Eric Hoffmann bekam immer wieder Arme oder Schoner dazwischen und stoppte auch einen Alleingang von Lennard Nieleck.

Herner EV zeigt in der Offensive die gefälligeren Aktionen

Leipzig machte aus weniger mehr und nutzte den angebotenen Platz in der Herner Zone, nachdem die Miners die Situation an der Bande nicht hatten klären können. Es war ein schmeichelhafter Vorsprung für die Gastgeber, die im zweiten Drittel früh nachlegten. Wieder hatte der HEV zu fahrlässig verteidigt – nur Sekunden, nachdem eine eigene Überzahl ungenutzt verstrichen war.

In der Offensive zeigten die Grün-Weiß-Roten auch im zweiten Drittel die gefälligeren Aktionen, doch auf die Anzeigetafel kamen sie erst nach einem Fehlpass der Gastgeber. Elvijs Biezais ging dazwischen und auf und davon – diesmal gab es für Hoffmann nichts zu halten.

Miners brauchen lange für den Ausgleich in fünfminütiger Überzahl

Es folgte eine fünfminütige Überzahl für den HEV. Für Leipzigs Angreifer Michael Burns war die Partie nach einem Kniecheck gegen Denis Fominych vorzeitig beendet, aber die Gäste brauchten lange, um den Vorteil auch zu nutzen. „In fünf Minuten müssen wir einfach mehr Scheiben aufs Tor bringen“, merkte HEV-Trainer Tobias Stolikowski hinterher an, obwohl Braylon Shmyr Nils Liesegangs Anspiel an den Torkreis zum 2:2 über die Linie gestupst hatte.

Es sah immer noch gut aus für die Gäste, die auch im Schlussdrittel den besseren Start erwischten – allerdings wieder nur in der Offensive. Nachdem die Miners ihre Chancen erneut nicht nutzen konnten, ging dann die Ordnung vor dem eigenen Tor mehr und mehr verloren. Immer wieder wurde nicht frühzeitig konsequent geklärt und die Leipziger Angreifer nur halbherzig gestört, was sich letztlich zu den entscheidenden drei weiteren Gegentoren aufschaukelte.

Herner EV könnte im Kampf um Platz sechs noch weiter zurückfallen

Damit hatte sich der HEV selbst um die gute Chance gebracht, beim vorher punktgleichen Rivalen etwas mitzunehmen und droht nun im Kampf um Platz sechs weiter zurückzufallen. Während die Miners am Dienstag spielfrei haben, können die Icefighters mit einem Sieg in Diez-Limburg ihren Vorsprung auf ihren direkten Rivalen aus Herne auf sechs Punkte ausbauen.

Dennoch war Tobias Stolikowski mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden: „Unser Gameplan ist lange aufgegangen. Wir hatten 40 Minuten lang mehr Spielanteile und haben viele Scheiben aufs Tor gebracht, doch Leipzig hatte heute dabei mehr Glück.“

Sein Gegenüber Sven Gerike sah es zumindest teilweise ähnlich: „Wir hatten im ersten Drittel Schwierigkeiten mit dem Herner Umschaltspiel. Erst später haben wir das besser in den Griff bekommen.“

Tore: 1:0 (13:40), 2:0 (23:25), 2:1 (26:31) Biezais, 2:2 (37:24, 5-4) Shmyr (Liesegang/Biezais), 3:2 (43:45), 4:2 (47:35), 5:2 (56:49).

Strafminuten: Leipzig 11 plus Spieldauer – Herne 10.

Herner EV: Vorherige Spiele in der Eishockey-Oberliga Nord

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