Herne. Der Herner EV wird von Herford überfahren. 3:8 heißt es nach der schwächsten Saisonleistung auf eigenem Eis. Im Text: Weitere Fotos zum Spiel.
Das Duell mit dem Namensvetter aus Herford wurde für den Herner EV zum Debakel. Die Miners unterlagen dem Tabellenelften am Freitag mit 3:8 (0:3, 1:3, 2:2) und zeigten dabei vor 897 Zuschauern die schwächste Saisonleistung auf eigenem Eis.
Ideenlos, harmlos, seelenlos – so präsentierten sich die Gysenberger ihrem zahlenden Publikum und wurden schon in der Anfangsphase von den Ice Dragons überfahren. Mental und körperlich viel zu langsam wurden die Gastgeber von ihrem Gegner vorgeführt und bekamen in Sachen Einstellung und mannschaftlicher Geschlossenheit von den Ostwestfalen eine schmerzhafte Lektion erteilt.
Herner EV: In fünf Minuten ist jeder Schuss ein Treffer
Noch bevor die Grün-Weiß-Roten überhaupt einen erwähnenswerten Angriff zustande gebracht hatten, hatte es hinter Björn Linda bereits dreimal eingeschlagen. In den ersten fünf Minuten war jeder Herforder Schuss ein Treffer, und Tobias Stolikowski zog angesichts der fehlenden Gegenwehr seines Teams die frühe Auszeit.
Doch was der Herner Trainer der Mannschaft an der Bande mit auf den weiteren Weg gegeben hatte, blieb von vielen Akteuren wohl ungehört. Herford hatte weitere Möglichkeiten, die Gastgeber bis zur ersten Pause keine einzige echte und von daher fiel der Rückstand nach 20 Minuten eher noch zu niedrig aus. Die Besatzung des Herforder Fanbuses hinterm Tor hatte jedenfalls seinen Spaß, während die Miners-Anhänger vergeblich versuchten, ihr Team zu motivieren.
Herner Defensive ist einfach schachmatt gesetzt
Auch im zweiten Drittel wurde es aus Herner Sicht nicht viel besser. Allenfalls zwei, drei Halbchancen der Gastgeber hatte Herfords Keeper Justin Schrörs zu meistern, ehe seine Teamkollegen zwei weitere Treffer draufpackten. Es waren einfache, aber schnelle Spielzüge, mit denen der Gegner die Miners-Defensive immer wieder schachmatt setzte und auch Björn Linda hatte mit einer Fangquote von nicht einmal 62 Prozent schon bessere Tage in seiner langen Laufbahn erlebt.
Ein Unterzahltor und zwei Treffer nach einer Fünf-Minuten-Strafe gegen Herfords kanadischen Angreifer Kilian Hutt schönten das Ergebnis zwischenzeitlich, doch das war es aus Sicht der Gastgeber dann auch an diesem Abend. Herford legte mit spielerischer Leichtigkeit noch zwei weitere Tore nach und gewann schlussendlich auch in der Höhe verdient. Bis auf Nils Liesegang, Elvijs Biezais und Braylon Shmyr zeigte kaum ein Herner Normalform.
Stolikowski: „Danke an unsere Fans, dass sie bis zum Schluss geblieben sind“
Gästetrainer Milan Vanek war anschließend natürlich obenauf: „Wir haben uns die ganze Woche auf Herne vorbereitet und wussten, wie sie spielen. Der Grundstock war natürlich der Superstart. Für die Pre-Playoffs brauchen wir die Punkte auch.“
„Wir waren nicht bereit und wurden kalt erwischt. Auch nach hinten müssen wir hart arbeiten, das muss uns klar sein. Nach einem Rückstand die Köpfe hängen zu lassen, ist nicht mein Spiel. Auch daran müssen und werden wir arbeiten“, erklärte sein Gegenüber Tobias Stolikowski. Warme Worte hatte er nur für das Herner Publikum: „Danke an unsere Fans, dass sie bis zum Schluss geblieben sind. Ich persönlich wäre heute früher gegangen.“
Tore: 0:1 (1:54), 0:2 (3:42), 0:3 (5:02), 0:4 (24:36), 0:5 (30:52), 1:5 (34:13, 4-5) Biezais (Elten/Fominych), 1:6 (37:28), 2:6 (40:29, 5-4) Shmyr (Biezais), 3:6 (43:22, 5-4) Biezais (Liesegang/Hüfner), 3:7 (48:36), 3:8 (50:05).
Strafminuten: Herne 4 – Herford 7.
Herner EV: Vorherige Spiele in der Eishockey-Oberliga Nord
- Herner EV - Hannover Indians 3:4 n.V.
- Saale Bulls Halle - Herner EV 1:6
- Herner EV - Hannover Indians 1:6
- Hannover Scorpions - Herner EV 3:4 n. P.
- Herner EV - TecArt Black Dragons 6:2
- Rostock Piranhas - Herner EV 2:5
- Herner EV - Crocodiles Hamburg 1:6
- EG Diez-Limburg - Herner EV 5:7
- Herner EV - Rostock Piranhas 5:1
- Crocodiles Hamburg - Herner EV 7:2
- Tilburg Trappers - Herner EV 6:2
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