Herne. Sonntag punktet der Herner EV bei den Scorpions, verliert jetzt 1:6 gegen Hannover Indians. Wie die Gäste die Miners deutlich hinter sich lassen.

Vom Hochgefühl ins Tal der Tränen: Zwei Tage nach dem Penaltysieg beim Tabellenführer Hannover Scorpions unterlag ein völlig indisponierter Herner EV den Hannover Indians zu Hause mit 1:6 (0:2, 0:2, 1:2) und verlor damit endgültig den Anschluss an die Niedersachsen.

Während die ihre Position unter den Top Vier festigten, dürfte es für die Miners bis zum Hauptrundenende wirklich nur darum gehen, den sechsten Platz zu verteidigen. Auch die Crocodiles Hamburg als Tabellenfünfter wird der HEV kaum noch gefährden können.

Herner EV am Dienstag wieder mit neuem Line-Up

Zumindest nicht in der Verfassung wie am Dienstagabend. Auch diesmal gab es ein neues Line-Up, denn mit Angreifer Lars Stelzmann und Stammtorhüter Björn Linda fehlten gegenüber Sonntag erneut zwei erkrankte Akteure, auch Topscorer Chris Seto hatte seine Rückenprobleme nicht rechtzeitig auskurieren können. Daneben war auch David Kirchhoff wie schon am letzten Wochenende nicht einsatzfähig. Dafür feierte Stürmer Denis Fominych nach seiner Bauchmuskelzerrung ein überraschend frühes Comeback.

Dass der Matchwinner vom Sonntag im Tor einmal mehr von Finn Becker vertreten wurde, hatte mit der Niederlage nichts zu tun. Der Förderlizenzspieler wurde kalt erwischt und musste gleich die ersten beiden Schüsse aus dem Netz holen, wobei er jeweils aus kurzer Distanz keine große Abwehrchance hatte. Echte Hilfe bekam der 19-Jährige an diesem Abend von seinen Vorderleuten nicht nur in diesen beiden Szenen nicht.

Früher Doppelschlag ein Schock für die Herner Miners

Der frühe Doppelschlag war ein Schock für die Miners, die sich davon vor 505 Zuschauern nie erholten. Nicht energisch zupackend in der eigenen Zone und auch im Abschluss oft zu zögerlich – so kann man ein routiniertes Team wie die Indians nicht bezwingen.

„Nach so einem Spiel muss man aufpassen, was man sagt. Wir waren von Anfang an nicht auf Sendung. Vielleicht hat man die zwei Punkte vom Sonntag auch zu hoch gehängt. Heute hat jedenfalls nicht viel geklappt“, stellte HEV-Trainer Tobias Stolikowski anschließend fest und vermisste unter anderem die Spritzigkeit bei seiner Mannschaft.

HEV fängt sich zweimal den Shorthander

Die war auch mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache. Im zweiten Drittel verlor man gleich zweimal bei eigener Überzahl die Scheibe in der eigenen Zone, fing sich prompt den Shorthander, und danach war gegen die zuletzt achtmal in Folge siegreichen Gäste endgültig nichts mehr zu retten.

Abgesehen von diesen groben Abwehrschnitzern lief bei den fünf Herner Überzahlgelegenheiten auch vorne wenig zusammen, obwohl die Miners als zweitbestes Powerplayteam der Oberliga Nord in die Partie gegangen waren. Erst im letzten Drittel gelang es den Gastgebern, auch mal Druck auf das Tor des Gegners aufzubauen, der sich dabei aber nur selten vor größere Probleme gestellt sah und den auch in der Höhe verdienten Sieg sicher über die Zeit brachte.

Björn Naujokat wurmte allenfalls der späte Gegentreffer und der verpasste Shut-Out, doch ansonsten war der Gästetrainer vollauf zufrieden: „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gezeigt und hatten es die ganze Zeit im Griff. Die Mannschaft hat im Moment einfach Spaß am Eishockeyspielen.“

Tore: 0:1 (2:02), 0:2 (3:44), 0:3 (22:14, 4-5), 0:4 (34:12, 4-5), 0:5 (48:55, 5-4), 0:6 (49:44), 1:6 (54:07) Köhler (Biezais).

Strafminuten: Herne 10 – Hannover 12.

Herner EV: Vorherige Spiele in der Eishockey-Oberliga Nord

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