Minden. Der VfL Gladbeck hat in der Handball-Regionalliga auch dem Spitzenreiter einen Punkt abgeknöpft. Zurückschauen bringt nichts, sagt der Trainer.
Der VfL Gladbeck ist in der Handball-Regionalliga auch im sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage geblieben. Die wieder erstarkten Rot-Weißen knöpften nun Spitzenreiter TSV GWD Minden II einen Punkt ab. Nach den 60 Minuten in Minden hieß es 36:36. Nach dieser Partie stellte sich abermals die Frage, was in dieser Saison möglich gewesen wäre für den VfL Gladbeck.
Denn, das haben die vergangenen Wochen ja bewiesen, die von Thorben Mollenhauer trainierten Gladbecker sind ja keineswegs schwächer als die Spitzenteams. „Die Konstanz ist der Punkt“, legte nach dem Match beim Tabellenführer Mollenhauer den Finger in die eigene Wunde.
Denn während die Topteams TSV GWD Minden II, ASV Hamm-Westfalen II und SF Loxten dauerhaft erfolgreich spielten, leistete sich der VfL Gladbeck in der Hinrunde einige unerklärliche Schnitzer. Zu erwähnen sind vor allem die Pleite bei Abstiegskandidat TG Hörste und die Heimniederlage gegen den TSV Hahlen. Hätte Rot-Weiß diese Spiele gewonnen . . .
Doch darüber mochte Thorben Mollenhauer nicht spekulieren - und auch nicht zurückschauen, weil es ja an der Situation nichts ändert. Er ist zufrieden mit der Entwicklung seiner Mannschaft und er war zufrieden mit der Leistung, die sie beim 36:36 in Minden gezeigt hat.
Gladbecks Nick Kalhöfer trifft in Minden zum 36:36-Endstand
22 Sekunden vor dem Ende hatte Linksaußen Nick Kalhöfer dem VfL mit seinem zweiten Tor an diesem Abend den Teilerfolg gerettet. Der Punktgewinn, er war hochverdient, die Gladbecker boten nämlich abermals eine starke Vorstellung.

„Wir sind superglücklich“, kommentierte VfL-Trainer Thorben Mollenhauer, dem vor allem die Angriffsleistung seiner Mannschaft sehr gefallen hatte. Der Coach: „Wir werfen gegen eine der stärksten Deckungen der Liga 36 Tore, das ist herausragend.“
Doch zur Wahrheit gehörte auch, dass die Gladbecker sich 36 Treffer fingen. „Minden“, lobte daher Mollenhauer, „ist aber auch eine technisch sehr sehr starke Mannschaft. Wir hätten dieses Spiel gewinnen können, wir hätten es aber auch verlieren können.“
Resid Dervisevic vom VfL Gladbeck sieht die Rote Karte
Ab der 25. Minute mussten die VfLer auf eine Stammkraft verzichten: Resid Dervisevic, Kreisläufer und resoluter Innenblock-Verteidiger, hatte nämlich nach einer Abwehraktion Rot gesehen.

Die Schiedsrichter Tobias Kocinski und Lena Schoenfelder redeten vergleichsweise lange miteinander, ehe sie den VfLer schließlich des Feldes verwiesen. „Sie haben wohl“, mutmaßte kurz nach dem Ende der Partie VfL-Trainer Thorben Mollenhauer, „eine aktive Bewegung von Resid zum Kopf des Mindeners gesehen.“ Und weiter: „Mit einer WM im Rücken musst du das wohl pfeifen.“ Konsequenz: Björn Sankalla musste nun quasi durchackern.
Beide Teams trafen sich am Samstagabend auf Augenhöhe. Erst Ende der ersten Halbzeit gelang es zunächst den Gladbeckern, die das Hinspiel gegen die Mindener Zweite ja gewonnen hatten, sich auf drei Tore abzusetzen (18:15/29. Minute). Doch die Gastgeber ließen sich nicht abschütteln.
Nun wartet das nächste Topteam auf den VfL Gladbeck
Im Gegenteil, in den den letzten zehn Minuten lag immer das Team aus Dankersen mit einem Tor in Führung. Doch die VfLer bestanden diesen Stresstest und kamen immer wieder zum Ausgleich. 74 Sekunden vor dem Ende glückte Minden das 35:34, postwendend erzielte Christopher Winkelmann das 35:35. Matthias Welle traf zum 36:35 - nun waren nur noch 32 Sekunden auf der Uhr. Zehn Sekunden später jubelte Gladbeck - Nick Kalhöfer hatte das 36:36 besorgt.
Die Heimmannschaft hatte also noch einmal Ballbesitz. Elf Sekunden vor Schluss nahm Mindens Trainer Christopher Kunisch seine Auszeit. Es half nichts, der Spitzenreiter brachte das Spielgerät nicht ein weiteres Mal im Kasten des VfL unter.
Thorben Mollenhauer war happy: „Wir haben aus den letzten sechs Spielen 10:2 Punkte geholt, das ist klasse. Die Lockerheit, die uns in der Hinrunde gefehlt hat, ist seit einiger Zeit zurückgekehrt. Wir freuen uns jetzt alle schon auf den nächsten Top-Gegner.“ Am Samstag, 15. Februar, schaut nämlich der ASV Hamm-Westfalen II in der Riesener-Halle vorbei. Hamm darf sich noch sehr gute Chancen ausrechnen, in die 3. Liga aufzusteigen.
TSV GWD Minden II - VfL Gladbeck 36:36 (16:18)
VfL Gladbeck: Beckmann, Spierau - Sankalla (4), Winkelmann (7), Kalhöfer (2), Kirsten (3), Krönung (3), Bach (1), van Kampen (1), Dervisevic (1), Luggenhölscher (2), Neher (8/2), Schmiemann (2), Blißenbach (2).
Spielverlauf: 2:2 (5.), 4:4 (9.), 6:6 (12.), 9:9 (16.), 12:12 (19.), 13:13 (24.), 15:16 (27.), 15:18 (29.), 16:18 (30.), 16:19 (32.), 18:19 (34.), 19:20 (35.), 19:22 (36.), 23:23 (39.), 25:25 (43.), 25:27 (45.), 27:29 (48.), 29:29 (49.), 29:30 (50.), 32:32 (54.), 33:33 (56.), 35:35 (59.), 36:36 (60.),
So geht es weiter: VfL Gladbeck - ASV Hamm-Westfalen II (Sa., 15. Februar, 19.30 Uhr, Riesener-Halle).
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