Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck haben gegen Hahlen verdient verloren. Mit Blick auf 23 erzielte Tore fällte der VfL-Trainer ein klares Urteil.

  • Der VfL Gladbeck hat in der Handball-Regionalliga sein Heimspiel gegen Hahlen verloren
  • Die Gastgeber erreichten zu keinem Zeitpunkt der Partie ihr Leistungsvermögen
  • Mit Blick auf 23 erzielte Tore fällte Interimstrainer Jörg Schomburg ein klares Urteil

Der VfL Gladbeck bleibt in der Handball-Regionalliga im Tabellenkeller hängen. Acht Tage nach der starken Leistung und dem Sieg bei Angstgegner TSG Harsewinkel zeigten die Rot-Weißen im Heimspiel gegen den TSV Hahlen in jeder Beziehung eine schwache, nein, eine grottenschlechte Leistung. Folgerichtig kassierten die Gastgeber eine auch in der Höhe verdiente 23:28 (11:13)-Niederlage.

Interimstrainer Jörg Schomburg war nach den 60 Minuten entsprechend bedient. Er fand, verständlich, weil er erst seit wenigen Tagen mit dem Team zusammenarbeitet, noch wohl gewählte Worte für die Vorstellung der Gladbecker. „Wir haben es“, sagte er, „in allen Mannschafsteilen nicht geschafft, das zu zeigen, wozu wir imstande sind. Wir haben nicht das gezeigt, was wir können.“

Wie fand er die Defensive? „Zu passiv, wir haben, anders als in Harsewinkel, viel zu wenig aggressiv gedeckt.“ Als die WAZ nach der Angriffsleistung fragte, guckte Jörg Schomburg nur kurz auf die Anzeigetafel. Dann antwortete er: „Wir haben gegen Hahlen 23 Tore geworfen. Das kann nicht unser Anspruch sein.“

Der VfL Gladbeck hat 6:10 Punkte auf seinem Konto

Damit hat der Mollenhauer-Vertreter zweifellos recht. Diese Mannschaft wollte, diese Mannschaft sollte in der Regionalliga oben mitmischen, ganz oben sogar. Tatsächlich aber hat sie nach acht Saisonspielen gerade einmal 6:10 Punkte auf dem Konto. Das ist viel zu wenig.

Fakt ist: Der TSV Hahlen hat an der Schützenstraße kein Handball-Feuerwerk abgebrannt. Nein, die Gäste aus Minden spielten genau das, was sie können. Sie verschleppten das Tempo, fuhren ganz geduldig lange Angriffe und nutzten immer wieder ihre Chancen. In der Deckung packte das Team konsequent und hin und wieder auch kompromisslos zu.

Er war nach den 60 Minuten gegen den TSV Hahlen bedient: Jörg Schomburg, der Interimstrainer des VfL Gladbeck.
Er war nach den 60 Minuten gegen den TSV Hahlen bedient: Jörg Schomburg, der Interimstrainer des VfL Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Das reichte schon, um den VfL Gladbeck an diesem Abend zu bezwingen. „Hahlen“, gab Jörg Schomburg zu, „hat nichts Überraschendes gemacht. Der TSV hat so gespielt, wie man gegen uns spielen muss.“

Nur einmal ganz kurz durfte der VfL Gladbeck auf ein gutes Ende hoffen

Es ist bezeichnend, dass der Interimstrainer des VfL Gladbeck in Robin Kirsten nur einen Akteur lobte - und zwar ausgerechnet den Akteur, der infolge eines Blockseminars an der Uni erst zur zweiten Halbzeit überhaupt spielbereit war. „Robin“, so Schomburg, „hat eine gute Leistung gezeigt.“

Dass es schwer werden würde gegen den TSV Hahlen - Schomburg: „Das ist eine unbequeme Mannschaft, Max Krönung und ich haben davor die ganze Woche gewarnt“ - deutete sich sofort an. Der VfL fand überhaupt nicht seinen Rhythmus und lief lange einem Rückstand hinterher.

In der zweiten Halbzeit schien sich das Blatt aber zu wenden. Die Gladbecker machten aus einem 13:15-Rückstand (33.) eine 16:15-Führung (38.). Nach diesem Treffer forderte Torschütze Max Krönung die Fans gestenreich auf, die Mannschaft noch mehr zu unterstützen. Er hatte natürlich längst gespürt, dass sein Team diese Hilfe brauchte.

VfL-Kreisläufer Resid Dervisevic sieht in der 50. Minute Rot

Doch nach dem Treffer zum 16:15 gelang dem VfL knapp zehn Minuten kein Tor mehr. Hahlen nutzte diese abermalige Schwächephase aus und setzte sich vorentscheidend auf 20:16 ab. In der hektischen Schlussphase kämpften die Gastgeber zwar, zustande brachten sie aber nicht mehr viel.

Bemerkenswert waren noch die Unparteiischen Cedric Arlt und Andreas Smit. Die brachten es nämlich fertig, in einem harten, aber nur ganz selten überharten Spiel 14 Zwei-Minuten-Strafen (fünf gegen den VfL und neun gegen Hahlen) auszusprechen und zwei Rote Karten zu zeigen. Bei den Gladbeckern musste der kurz zuvor erst auf die Platte gekommene Resid Dervisevic nach einer Abwehraktion raus. Schomburg: „Das war nicht einmal eine Zeitstrafe. Aber an den Schiedsrichtern lag es nicht, dass wir dieses Spiel verloren haben.“

VfL Gladbeck - TSV Hahlen 23:28 (11:13)

  • VfL Gladbeck: Spierau (1. - 57.), Hovermann (57. - 60. und bei einem Siebenmeter) - Sankalla, Winkelmann (2), Kalhöfer, Kirsten (2), Krönung (6/2), van Kampen (4), Dervisevic, Neher (5/1), Schmiemann (2), Blißenbach (1), Schlögl (1).
  • Spielverlauf: 2:2 (3.), 4:4 (8.), 5:5 (10.), 5:8 (15.), 6:9 (18.), 7:10 (19.), 10:10 (24.), 11:11 (27.), 11:13 (29.), 12:14 (32.), 13:15 (33.), 16:15 (38.), 16:20 (47.), 18:22 (52.), 21:24 (56.), 22:27 (58.), 23:28 (60.).
  • So geht es weiter: HSG Gevelsberg-Silschede - VfL Gladbeck (Fr., 15. November, 20 Uhr)

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