Essen/Gladbeck. Christoph Enders verrät das Erfolgsrezept von Oberliga-Topteam HSG am Hallo Essen. Und er äußert sich zur Lage bei seinem Ex-Klub VfL Gladbeck.

10:0 Punkte, 160:122 Tore, Platz zwei in der Oberliga-Tabelle. Die Auftaktbilanz der Handballer der HSG am Hallo Essen kann sich ohne Wenn und Aber sehen lassen. Auf den Aufsteiger wartet vor der Herbstpause noch das Heimspiel gegen den TV Lobberich (Sa., 12. Oktober, 18 Uhr), danach geht es erst Anfang November weiter - mit dem Knaller bei Spitzenreiter HSV Dümpten. „Das Topspiel müssen wir uns aber erst einmal mit einem Sieg gegen Lobberich verdienen“, sagt HSG-Kreisläufer Christoph Enders.

Was ist das Erfolgsgeheimnis des Neulings? Christoph Enders, der erst vor der laufenden Saison zur HSG am Hallo gewechselt ist, braucht bei der Beantwortung dieser Frage nicht lange zu überlegen. „Wir haben“, sagt der Routinier, der nicht nur für Rheinhausen, sondern auch für den MTV Rheinwacht Dinslaken und den VfL Gladbeck in höheren Gefilden unterwegs war, „im Kader eine enorme Qualität. Personell sind wir kein normaler Aufsteiger.“

Tatsächlich hat die HSG am Hallo nach dem Aufstieg in die Oberliga ihr schon gutes Aufgebot noch einmal verstärkt. Etwa mit Mittelmann Niklas Rolf, einem Essener Jungen, der mit dem VfL Gladbeck in die 3. Liga aufgestiegen ist. Oder auch mit Kreisläufer Sebastian Janus, der ebenfalls in Gladbeck 3. Liga gespielt hat und nun gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Damian auf der Platte steht. Oder mit Rückraummann Cedrik Linden, der beim TV Aldekerk ebenfalls Drittliga-Erfahrung gesammelt hat.

Die HSG am Hallo hat bereits ein Essener Derby gewonnen

„Es ist“, sagt Christoph Enders, „auch diese individuelle Klasse, die verantwortlich dafür ist, dass wir da stehen, wo wir stehen.“ Auch? Der Kreisläufer fügt sogleich an: „Uns zeichnet, auch wenn das vielleicht keiner hören kann, der Teamgeist aus., die mannschaftliche Geschlossenheit.“ Schon bei seinem ersten Probetraining habe er gemerkt, dass die HSG eine Einheit sei. „Ich“, gibt Enders zu, „war überrascht, wie intakt diese Mannschaft ist.“

Dieses Bild stammt aus seiner Zeit beim VfL Gladbeck: Es zeigt Christoph Enders (Mitte) in einer Begegnung der Oberliga Westfalen gegen den HTV Hemer.
Dieses Bild stammt aus seiner Zeit beim VfL Gladbeck: Es zeigt Christoph Enders (Mitte) in einer Begegnung der Oberliga Westfalen gegen den HTV Hemer. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Das zeigt sich Woche für Woche in der Oberliga. Selbst wenn es mal nicht so gelaufen ist, gewinnt die HSG am Hallo ihre Spiele. Zuletzt gab es etwa einen glanzlosen 31:25-Erfolg bei der HSG VeRuKa und davor ein ungefährdetes 37:25 gegen Adler Königshof. Auch das erste Stadtderby ging an die HSG am Hallo - gegen den HSV Überruhr erkämpfte sich der Aufsteiger am zweiten Spieltag einen 26:24-Erfolg.

Enders sagt: „Bis jetzt läuft alles gut.“ Und doch will der das alles richtig eingeordnet wissen: „Wir spielen in einer Oberliga, in der sieben Mannschaften in der vergangenen Saison noch in der Verbandsliga waren. Deshalb würde ich unseren Erfolg nicht so hoch hängen, auch wenn wir andererseits nicht zu Unrecht Zweiter sind.“

Enders bezeichnet den HSV Dümpten als Maß aller Dinge in der Oberliga

Des Weiteren verweist er auf eine große Baustelle: In der Mannschaft stehen viele ältere Akteure. „Niklas Rolf“, sagt Enders, „ist Mitte 20, also im besten Handballalter. Bei uns zählt er aber zu den jungen Spielern.“

An die Partie in Dümpten, die am Sonntag, 3. November, in Mülheim steigt, denkt Christoph Enders jetzt noch nicht. Gleichwohl weiß er natürlich längst, dass dieser Gegner mit den bisherigen Kontrahenten nicht zu vergleichen sein wird: „Dümpten ist in dieser Oberligs das Maß aller Dinge, ich habe riesen Respekt vor diesem Gegner.“

Den Werdegang seiner ehemaligen Vereine verfolgt der Kreisläufer nach wie vor interessiert. Und so weiß er natürlich, dass der VfL Gladbeck, bei dem er auch in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder vorbeigeschaut und er immer ein gern gesehener Gast ist, in der westfälischen Regionalliga einen Fehlstart hingelegt hat. Enders ist sich sicher, dass die Gladbecker die Kurve kriegen werden.

Darum sorgt sich Christoph Enders nicht um seinen Ex-Klub VfL Gladbeck

Begründung bitte? „Zum einen ist da die Riesener-Halle in Gladbeck, die sorgt dafür, dass der VfL quasi mit einem Mann mehr spielt. Und zum anderen ist da die Qualität, auch wenn die Mannschaft sich in einem Umbruch befindet, weil ältere, gute Spieler weggegangen sind und die jüngeren Eigengewächse vielleicht noch ein bissen Zeit brauchen. Die Mannschaft hat auf jeden Fall genug Qualität, um auch auswärts Spiele zu gewinnen.“ Um den VfL, ist sich Christoph Enders sicher, brauche sich niemand Sorgen zu machen.

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