Gladbeck. Die Handballer des VfL Gladbeck haben den Aufstieg in die 3. Liga perfekt gemacht. So lief das Rödinghausen-Spiel, so die Party in der Halle.
Drei Minuten waren in der Riesener-Halle noch auf der Uhr, als die Spieler des VfL Gladbeck, die gerade nicht auf der Platte standen, Shirts gereicht bekamen. „Meister“, war darauf zu lesen, und „3. Liga - wir kommen“. Es war der Auftakt einer rauschenden Feier in Rot und Weiß mit den begeisterten Fans.
Mit 34:27 (20:11) hatten die Handballer des VfL Gladbeck den CVJM Rödinghausen förmlich deklassiert und damit die Rückkehr in die 3. Liga perfekt gemacht. Konfettikanonen knallten, eine Sirene ertönte. „Nie mehr Oberliga“, sang die Mannschaft des VfL. Die Anhänger konterten: „3. Liga, Gladbeck ist dabei“.
VfL Gladbeck hatte sich intern den Aufstieg als Ziel gesetzt
Mittendrin machte Rückraumspieler Fynn Blißenbach Party. Beim letzten Aufstieg der Rot-Weißen vor genau zehn Jahren hatte er noch als Fan auf der Tribüne gesessen und die Timo Marcinowskis und Michael Kintrups angefeuert. „Für mich“, so der Rückraummann glückselig, „ist das etwas ganz Besonderes, ich bin seit 2005 im Verein und habe ja nie für einen anderen Klub gespielt.“
Die Gladbecker, sie hatten sich den Aufstieg intern auf die Fahne geschrieben. Das verriet nach der alles entscheidenden Partie gegen den CVJM Rödinghausen Max Krönung. „Wir haben uns in der Vorbereitung mal zusammengesetzt und uns dieses Ziel gesetzt“, sagte der Kapitän, der auch schon 2016 dabei war, als der VfL im allerletzten Saisonspiel gegen die Ahlener SG in eigener Halle die Rückkehr in die 3. Liga noch verspielt hatte.
Spieler wirken beim Warm-Up konzentriert, fokussiert und doch locker
Doch dieses Mal, dieses Mal war alles anders. „Wir waren sehr gut vorbereitet“, so Max Krönung, „und haben die Woche intensiv trainiert.“ Und zwar mit der vollen Kapelle. Schon beim Warm-Up war zu erkennen, wie konzentriert und wie fokussiert das Team war. Zugleich wirkten die Rot-Weißen aber durchaus auch locker.
Rückkehr in die 3. Liga
Dann kam es endlich zum Showdown. „Wir sind bereit“, hatte VfL-Trainer Sven Deffte vor dem Spiel im Interview mit der WAZ gesagt. Das war, wie auf der Platte zu sehen war, kein leeres Gerede gewesen.
Sogar aus Berlin und Hamburg sind VfL-Fans angereist
Und auch die Fans waren bereit. Sogar aus Berlin und Hamburg waren sie gekommen. Etliche Ehemalige fieberten mit, Weltmeister Michael Hegemann etwa, Timo Marcinowski, Michael Kintrup oder Andreas Hüsener. Und auch die zweimalige Bob-Weltmeisterin Annika Drazek feuerte die VfLer an.
Sie alle sahen anfangs ein ausgeglichenes Spiel. In der siebten Minute lag der Gast aus Rödinghausen, der in der Aufstiegsrunde auswärts noch keinen einzigen Punkt abgegeben hatte, mit 4:3 in Führung. Dann jedoch zündeten die Gladbecker den Turbo. Knappe sechs Minuten später war CVJM-Trainer Thomas Lay gezwungen, seine Auszeit zu nehmen.
Zur Halbzeit führt der VfL Gladbeck mit 20:11
Mit 9:4 lagen die Gladbecker zu diesen Zeitpunkt in Führung. Und so ging es weiter. Der erneut bärenstarke Torwart Patrick Spierau glänzte mit etlichen Paraden, in der Abwehr verteidigten die Rot-Weißen leidenschaftlich ihr Tor - und vorne trafen Max Krönung (12/5), Sebastian Janus (5/1), Leon Prüßner (5/1) und Fabian Büttner (5) fast nach Belieben.
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Als die Seiten gewechselt wurden, lag der VfL Gladbeck mit 20:11 in Führung - und stand somit bereits mit eineinhalb Beinen in der 3. Liga. In den folgenden 30 Minuten gab das Team weiter Vollgas. Dabei ließ Sven Deffte nun auch Spieler ran, die zuletzt nur kurz oder gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Spieler wie Jan Schmiemann, der für seine drei Tore drei Versuche brauchte, oder Spieler wie Nick Kalhöfer, der ebenfalls einen Treffer zum Sieg beisteuerte.
Bürgermeisterin Bettina Weist spendiert ein paar Flaschen Sekt
Schließlich war die Partie beendet. Während Bürgermeisterin Bettina Weist Kapitän Max Krönung mehrere Flaschen Stadtsekt überreichte, feierten Mannschaft, Trainer Sven Deffte, sein Assistent Thorben Mollenhauer und Abteilungsleiter Tim Deffte ausgelassen auf der Platte. Und auf den Rängen tobte der Anhang. Die Riesener-Halle stand Kopf.
VfL Gladbeck: Spierau (1. - 54.), Beckmann (54. - 60.) - Arens, Sankalla, Winkelmann (2), Kalhöfer (1), Käsler (2), Krönung (12/5), Bach, Dervisevic (1), Janus (5/1), Prüßner (5/1), Schmiemann (3), Blißenbach (1), Büttner (5), Rolf.
Spielfilm: 2:2 (4.), 3:4 (7.), 9:4 (14.), 11:6 (18.), 13:8 (22.), 16:10 (28.), 20:11 (30.), 22:12 (34.), 27:14 (39.), 30:17 (46.), 34:19 (54.), 36:21 (57.), 37:24 (60.).
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