Gladbeck. Die Schlägerei und der Abbruch des Spiels zwischen Preußen Gladbeck und Adler Feldmark beschäftigen die Fußball-Szene. Jetzt reden die Trainer.

„Heimspiel Desaster am Jahnplatz“ - so fasst Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck auf seiner Facebookseite zusammen, was am Sonntag (10. November) beim Spitzenspiel der Kreisliga A gegen Tabellenführer DJK Adler Feldmark passiert ist. Der Vergleich wurde, nachdem sich kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit Akteure beider Mannschaften, Teammitglieder und Zuschauer eine Prügelei geliefert haben, vom Schiedsrichter abgebrochen. „Das waren“, sagt Feldmarks Trainer Hüseyin Akkaya, „sehr hässliche Szenen.“

Die gewalttätigen Auseinandersetzungen riefen die Polizei auf den Plan, die auf dem Platz an der Konrad-Adenauer-Allee eintraf, als die beiden Gruppen schon wieder getrennt waren und das Schlimmste vorbei war. Es gab mehrere Verletzte, die von ebenfalls herbeigerufenen Sanitätern der Feuerwehr behandelt worden sind. Ein Feldmarker Spieler war bewusstlos und musste ebenso wie zwei Preußen-Akteure ins Krankenhaus gebracht werden.

Das Geschehene, schreiben die Gastgeber, sei „leider nur als tiefste Unsportlichkeit und inakzeptables Verhalten zu bezeichnen“. Weiter heißt es auf der SGP-Seite: „Wie und welche Konsequenzen im Einzelnen erfolgen, bleibt abzuwarten. Wir wünschen den verletzten Beteiligten schnelle Genesung!“

Die beiden Trainer haben das Geschehen unterschiedlich wahrgenommen

Wie ist es überhaupt zu dieser Schlägerei gekommen? Diese Frage beantworten die Trainer der beiden Mannschaften unterschiedlich. Feldmarks Hüseyin Akkaya, der selbst mitgespielt hat und bei den Adlern auch als stellvertretender Geschäftsführer fungiert, machte für die Eskalation zwei Gladbecker Zuschauer verantwortlich, die nach einer von einem Preußen-Spieler verursachten Tätlichkeit, für die er die Rote Karte kassierte, aufs Feld gelaufen sind.

Akkaya schildert seine Sicht der Dinge folgendermaßen: „Nach der Tätlichkeit und der Roten Karte hat sich unser Spieler gefreut. Es kam zu Emotionen und zu einer Rudelbildung, ich bin aber davon ausgegangen, dass sich die Situation schnell wieder beruhigt. Dann jedoch sind zwei Zuschauer, die zu den Preußen gehörten, auf den Platz gerannt. Die haben für die Eskalation gesorgt, ausschlaggebend dafür waren diese beiden Jungs.“

Naim Murici ist der Trainer von SG Preußen Gladbeck.
Naim Murici ist der Trainer von SG Preußen Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Naim Murici, der Trainer der Preußen, nahm die Situation anders war. Er leugnet nicht, dass die beiden Zuschauer auf den Platz gerannt sind. „Darüber“, so der Coach, „habe ich mich aufgeregt und sehr geärgert.“ Murici weiter: „Aber die Eskalation ist nicht von diesen beiden ausgegangen. Der entscheidende Moment war der, als Ersatzspieler und Betreuer von Feldmark auf den Platz gelaufen sind.“

Es sind mehrere Anzeigen erstattet worden

Die Situation sei dann nur noch schwer zu handeln gewesen, so der SGP-Trainer. Sie sei aber „vom Gegner angestoßen worden“. Murici berichtet auch davon, dass ein Feldmarker den Spieler, der die Rote Karte erhalten hat, geschlagen habe: „Da hat es angefangen.“

Es wird mehrere Nachspiele geben. Es sind, das bestätigte ein Polizeibeamter noch vor Ort auf WAZ-Nachfrage, mehrere Anzeigen erstattet worden. Und natürlich wird sich auch der Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhhellen) mit den Ereignissen befassen und Konsequenzen ziehen.

Christian Fischer, der Vorsitzende des Fußballkreises, kommentiert: „Spielabbruch, Gewalt auf dem Platz, das ist alles, was wir nicht haben wollen. Das darf nicht sein.“ Er betont, froh zu sein, dass Anzeigen erstattet worden sind: „Die Täter müssen sehen, dass ein Fußballplatz kein rechtsfreier Raum ist.“

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