Gladbeck. Vor knapp zehn Jahren lag die Nachwuchsarbeit bei Wacker Gladbeck quasi brach. Das war einmal. Die Philosophie der Butendorfer ist eindeutig.
Die Vereinsphilosophie von Wacker Gladbeck hat dessen Vorsitzender Alexander Jagielski im Juni 2024 in einem Gespräch mit der WAZ kurz und bündig auf den Punkt gebracht. „Wir“, betonte der frühere Torwart, „investieren in die Nachwuchsarbeit und ganz bestimmt nicht in eine Söldnertruppe.“ Weil der Traditionsklub aus Butendorf inzwischen schon länger so arbeitet, ist es ihm im Laufe der Zeit gelungen, seine Jugendabteilung („Wackerschmiede“) neu aufzubauen.
Das gelang trotz eines Tennenplatzes, wie die Verantwortlichen stets betont haben. Nun darf Wacker Gladbeck, eben weil der Verein sich in der Kinder- und Jugendarbeit so stark engagiert hat und weiterhin engagiert, auf einen Kunstrasenplatz hoffen. In der nächsten Sportausschusssitzung am 28. November wird die Politik sich mit diesem Thema schon sehr konkret befassen.
Rückblick: Es ist noch keine zehn Jahre her, da spielten lediglich eine A-Jugend in der Kreisliga B und des Weiteren E- sowie G-Juniorenteams für Wacker Gladbeck. Das war es dann auch schon.
In der B-Jugend macht Wacker Gladbeck gemeinsame Sache mit dem SV Zweckel
Die Klubführung und die Entscheider in der Nachwuchsabteilung ergaben sich aber nicht ihrem Schicksal. Statt zu klagen über Konkurrenten wie PC und Playstation, spuckten sie an der Burgstraße vielmehr in die Hände. „Wir haben“, erklärte der damalige Jugendleiter Niklas Sinda 2020, als das Tal der Tränen schon durchschritten war und es wieder aufwärts ging, „Werbung für die Mannschaften und den Verein gemacht, sind in Schulen und Kindergärten gewesen, um fußballbegeisterte Kinder zu suchen.“
Das Ergebnis der beharrlichen Aufbauarbeit: In der aktuellen Saison sind die Butendorfer mit insgesamt neun Jugendmannschaften im Spielbetrieb vertreten, darunter auch mit einer in der Kreisliga B um Punkte kämpfenden B-Jugend, bei der es sich um eine Jugendspielgemeinschaft mit dem SV Zweckel handelt. Rund 170 Kinder und Jugendliche sind derzeit im Verein angemeldet.
Wacker Gladbeck setzt auf „Jugendarbeit ohne Drill“
Jugendleiter Mario Gloddeck betont: „Das alles war ein hartes Stück Arbeit.“ Und weiter: „Wir sind noch nicht fertig, irgendwann soll davon auch die Seniorenabteilung profitieren.“ Das größte Problem derzeit sei, genügend Trainer und Übungsleiter für den Nachwuchs zu finden.
Das Erfolgsrezept? „Wir betreiben“, hat Gloddeck bereits vor nicht allzu langer Zeit gesagt, „Jugendarbeit ohne Drill, sind sehr familiär.“ Entsprechend heißt es auf der Homepage der Butendorfer unter dem Punkt „Was wir bieten“: „Wacker Gladbeck bietet jedem Kind eine Chance. Zusammenhalt, Freundschaft und der gemeinsame Spaß am Fußball zeichnen unsere Jugendmannschaften aus.“
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