Bottrop. Wie kann es weitergehen, wann wird es weitergehen? Bei den 1911ern herrscht Ungewissheit - immerhin der Gang zum Kühlschrank bleibt konstant.

„Oberhausen und Bottrop geht es ja im Vergleich zu den Nachbarstädten noch einigermaßen gut“, probierte Tristan die Corona-Situation in NRW in der letzten Woche noch schönzureden. In der WhatsApp-Gruppe vom SV 1911 Bottrop herrschte die große Sorge vor erneuten Kontaktverboten für den Amateursportbereich.

Gerade Micha steuerte stark gegen diesen Gedanken. Wäre ja nicht auszumalen, wie das wieder wäre den ganzen Tag nur mit Frau und Kind zu verbringen. Anstatt die unkonzentrierten jungen Wilden aus seiner Mannschaft während eines Spiels wachzubrüllen, müsste er im Falle eines Lockdowns wieder die Playstation anschreien. Natürlich steht die Gesundheit und das Allgemeinwohl jedes einzelnen Menschen auf der Welt über allem. Dennoch hat niemand bei den 11ern Lust darauf, auf Fußball zu verzichten. Obwohl, so könnte man regenerieren und man hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Rückkehrer aus dem prall gefüllten Lazarett zu bejubeln.

1911 Bottrop: Wer nicht spielt, kann nicht verlieren

Und außerdem wäre man so wieder einige Wochen ungeschlagen. Ein Zustand, den die Ascheathleten aus den Weywiesen momentan leider nicht kennen. „Wenn man nicht spielt, kann man auch nicht verlieren“, lautet der ironische Ansatz diese bescheidene Situation zu resümieren. Stimmt. Leider hat sich aber die ganze Situation zugespitzt. Der Inzidenzwert in Bottrop ist um ein Vielfaches höher als die Torausbeute der 11er nach 8 Spielen. Aber nicht nur der Inzidenzwert macht der Weywiesen-Truppe zu schaffen. Mittlerweile haben die Bottroper Naturtalente einen Coronafall zu beklagen. Dies bedeutet zeitgleich auch Quarantäne für nahezu alle Spieler im Kader und einen ausgesetzten Spielbetrieb.

Letzterer hat neben dem bereits oben genannten Vorteil auch noch den netten Nebeneffekt, dass man sich Samstagabend in den eigenen vier Wänden am Kühlschrank vergnügen kann ohne am Spieltag Ärger zu bekommen. Immerhin ein Trostpflaster.

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