Bottrop. Der SV 1911 Bottrop vergibt gegen Adler Osterfeld zu viele Chancen. Die Offensivaktionen gleichen fast schon Schalker Verhältnissen.
Weihnachten ist zwar erst in knapp 4 Monaten, dennoch verteilten die 1911er am letzten Sonntag schon einige Geschenke. Zu Gast bei der ersten Mannschaft des SV Adler Osterfeld 1922 erwischte die Truppe von Coach Carter keinen wirklich guten Tag und schlug sich an diesem Tag eher selber.
„Wir machen Fehler in manchen Situationen, das ist absolut unzumutbar“, lautet das mürrische Resümee des Übungsleiters. Die Bottroper Antwort auf Klaus Kinski musste alleine in der ersten Halbzeit gleich drei haarsträubende Fehler der eigenen Mannschaft hinnehmen.
Trainer Pietryszek muss sich die Haare raufen
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Phillip fabrizierte in der 20. Minute einen falschen Einwurf und schlief zusammen mit dem Rest der Abwehr beim darauffolgenden Einwurf von Osterfeld. 1:0. Elf Minuten später war die komplette Mannschaft der Gäste noch damit beschäftigt, eine Mauer zu stellen und verpasste somit die schnelle Freistoßausführung von Osterfeld. 2:0. Kurz vor der Pause erreichte Oskars zu kurzer Rückpass nicht mehr Torhüter Belitz, sondern den gegnerischen Offensivakteur. 3:0. Halbzeit.
Die zweiten 45 Minuten sahen bedeutend besser aus, konnten die Geschehnisse aus der ersten Hälfte aber nicht mehr bereinigen. Ossa zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern ins gegnerische Gehäuse (59.) und Elias konnte einen zuerst parierten Schuss von Laufi noch zum 2:3 ins Tor schieben (62.).
Viermal vor dem gegnerischen Tor
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Letzterer hatte heute sowieso einen eher unglücklichen Tag erwischt. Eine Chancenausbeute, die ihn wohl auf das Radar der Schalker Stürmerscouts bringen dürfte. In vier Situationen frei vor dem Torhüter, kein Tor. Guido Burgstaller hätte es nicht besser machen können. Somit haderten die 11er leider sehr mit sich selber und hätten das Spiel durchaus drehen können.
Den Schlusspunkt bescherte wieder einmal das altbekannte „wilde Format“ der Weywiesenakteure. Belitz und Oskar rannten bei einem Klärungsversuch den Stürmer der Gastgeber um. Elfmeter. Dieser wurde mustergültig zum 4:2 (75.) verwandelt. Am Ende müssen die Ascheathleten um Trainergespann Pietryszek/Kuhle also weiterhin auf ihren zweiten Sieg nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs warten.
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Lukas Schneider ist Bottroper und leidenschaftlicher Amateurfußballer. Der 25-Jährige ist Torhüter des SV 1911 Bottrop und teilt mit uns in seiner Kolumne „1911 Freunde“ den Blick auf das nicht selten skurril komische Innenleben des kleinsten Bottroper Kreisliga-Vereins.