Drei Kisten standen in Rentfort auf dem Spiel. Der SV 1911 Bottrop führte schon mit 3:1, musste seine Erfrischungen am Ende aber selbst bezahlen.
Enttäuscht darüber, dass die Temperaturen am letzten Sonntag immer noch nicht abgekühlt sind, trafen sich die 11er gewohntermaßen an ihren renovierungsbedürftigen - in der Fachsprache auch Altbaucharme genannt - Räumlichkeiten, um den Schlachtplan für das nächste Testspiel auszuarbeiten.
Am zurückliegenden Wochenende führte es die Weywiesen-Truppe nach Rentfort. Dort traf man auf einen alten Bekannten, der Jahre lang beim SV 1911 Bottrop gespielt hatte. Die Motivation war also hoch, das Spiel sollte gewonnen werden. Zum einen, um sich jeglicher Schmach gegenüber des ehemaligen Mitspielers Alexander „Butze“ Budich zu entziehen. Zum anderen ging es gegen den langjährigen Freund und Gyrosliebhaber der 11er auch darum, wer die ersten drei Kisten Bier nach dem Spiel bezahlen muss.
Der Gegner führt bereits nach zehn Minuten
Um 15 Uhr eröffnete Schiedsrichter Andreas Nadler das Kreisligagefecht. Die Drittvertretung des BV Rentfort erwischte die Gäste aus Bottrop zu Beginn auf dem komplett falschen Fuß. Nach zehn Minuten stand es bereits 1:0 und lediglich Torhüter Schneider konnte einen höheren Rückstand für seine Truppe verhindern.
Die erste Trinkpause nach knapp 25 Minuten konnte also gar nicht früh genug kommen. Coach Carter, der an diesem Tag ohne seinen Co-Trainer auskommen musste, fand aber offensichtlich die richtigen Worte. Die Bottroper Ascheathleten kamen stark zurück und konnten nach zwei sehr schönen Kombinationen das Spiel zu ihren Gunsten umdrehen.
Matze macht fast alles richtig
Joey schob nach einem Querpass von Lippi zum Ausgleich (27.) ein und Leon vollendete den anderen schönen Spielzug zum 2:1 (31.). Vor allem Wuchtbrumme Matze war dabei sehr wichtig. Er machte diverse Bälle in der Spitze fest und steckte diese dann in den Lauf seiner Flügelspieler. Kurz vor der Pause hätte Joey sogar per Foulelfmeter auf 3:1 erhöhen können, scheiterte aber an der Querlatte des gegnerischen Gehäuses.
Immerhin fiel das 3:1 dann aber in der zweiten Halbzeit. Lippi, der im Laufe des Spiels leider verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, konnte das Leder in die lange Ecke zimmern. Bereits in der Halbzeitpause, aber auch im weiteren Spielverlauf, wechselte Trainer Daniel Pietryszek mehrfach, um weitere Möglichkeiten für die Pflichtspiele auszutesten. Dies nahm allerdings ein wenig den Schwung aus der Partie, was seiner Mannschaft leider zum Ende den Sieg kostete.
Zwei Einzelaktionen der Gäste (67. und 87. Minute) glichen den Spielstand wieder aus. Am Ende mussten sich also alle Beteiligten mit einem Unentschieden begnügen, was folglich auch bei der Bierwette keinen Gewinner nach sich zog. Schon wieder umsonst geschwitzt.
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Lukas Schneider ist Bottroper und leidenschaftlicher Amateurfußballer. Der 25-Jährige ist Torhüter des SV 1911 Bottrop und teilt mit uns in seiner Kolumne „1911 Freunde“ den Blick auf das nicht selten skurril komische Innenleben des kleinsten Bottroper Kreisliga-Vereins.