Gelsenkirchen. . Der Schalker Aufstiegsheld ist in der Zweiten Liga schon eine Legende. Nun will er endlich auch in der Bundesliga überzeugen.
Mit seinen 34 Jahren hat Simon Terodde im Profifußball schon einiges erlebt – auch rund ein Dutzend Saisonvorbereitungen. Ein großer Fan dieser Zeit ist der Torjäger nicht. „Die ersten Tage und Wochen in der Vorbereitung sind die schlimmste Zeit, das kann wohl jeder Fußballer bestätigen“, sagte er am Rande des ersten Leistungstests bei Schalke 04 zu Wochenbeginn.
Der Stürmer stellt sich in den kommenden Wochen auf „die eine oder andere richtig harte Einheit“ ein, gibt aber zu: „Umso besser fühlt man sich abends, wenn man im Bett liegt und merkt, dass man richtig was getan hat.“
Simon Terodde hat auf Schalke Konkurrenz bekommen
Schuften wird Terodde in der Vorbereitung, um mit den Schalkern das große Ziel vom Klassenerhalt in der Bundesliga zu erreichen – aber auch, um seine Kritiker ruhig zu stellen. Denn die gibt es trotz seiner überragenden 30-Tore-Saison tatsächlich. Denn während Terodde in der 2. Bundesliga mit 172 Toren Rekordtorschütze und eine Legende ist, wartet er noch immer auf seine erste gute Saison in der Bundesliga. Zehnmal traf er in Deutschlands Top-Liga in 58 Einsätzen lediglich.
Eine ausbaufähige Bilanz, die der 34-Jährige in der kommenden Saison verbessern will. In Sebastian Poltern (31, kommt vom VfL Bochum) hat der Mittelstürmer zwar einen neuen Konkurrenten auf seiner Position bekommen, doch die Schalker Verantwortlichen haben bereits mehrfach betont, dass sie weiter großes Vertrauen in Terodde haben. Erst am Mittwoch lobte der neue Trainer Frank Kramer den 30-Tore-Mann als „Schleicher“, der im Strafraum enorm schlau agiere.
In der Schalker Mannschaft wird Simon Terodde geschätzt
Ein hohes Ansehen genießt Terodde auch innerhalb der Mannschaft. „Unser Torodde“, sagte Kapitän Danny Latza als er von der WAZ auf seinen Teamkollegen angesprochen wurde. „Was soll ich zu ihm groß sagen? Er ist ein absolutes Phänomen. Ohne ihn wäre der Aufstieg nicht möglich gewesen. Er hat diesen unvergleichlichen Torriecher.“ Seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Gelsenkirchener als Aufstiegsheld hat er daher schon sicher.
Das allerdings wird dem ehrgeizigen Simon Terodde nicht reichen. Mit Schalke hat er auch in der Bundesliga „Großes“ vor, wie er sagt. Und schon fünfeinhalb Wochen vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison ist die Vorfreude des 34-Jährigen riesig. Er brennt auf weitere Tore.
Dieser Text ist Teil der Schalke-Serie "Aufstiegsklasse von 2022", in der diese Redaktion jeden Spieler des Aufstiegskaders zusammen mit Kapitän Danny Latza vorstellt.
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